Die größten Gefahren für Igel

Für die nachtaktiven Igel lauert die größte Gefahr im Straßenverkehr. In Deutschland wird der Straßenverkehr jedes Jahr für eine halbe Million Igel zum Verhängnis. Auf ihrer nächtlichen Nahrungssuche laufen viele Igel ins Verderben. Aber auch Gifte stellen eine große Gefahr für Igel dar. Kein Gartenbesitzer mag gefräßige Schnecken im Garten, aber statt auf die Hilfe der Igel bei der Beseitigung der Schneckenplage zu setzen, streuen viele Gartenbesitzer achtlos Schneckenkorn. Vor allem die extrem umweltgiftige Variante mit Metiocarb ist für Igel gefährlich. Die Igel fressen die vergifteten Schnecken und gehen danach selbst elend zugrunde. Dabei lassen sich Schnecken auch mit biologischen Mitteln bekämpfen.

Da sich Igel im Herbst in ihre Winterquartiere zurückziehen und dort bis zum Frühjahr bleiben, sollte man auch beim Umsetzen von Komposthaufen und bei der Beseitigung von Laubhaufen vorsichtig sein. Viele Igel erleiden durch Laubsauger oder Mistgabeln ein tödliches Schicksal. Auch herumliegender Müll kann für Igel zur tödlichen Falle werden. Die neugierigen Igel suchen in leeren Dosen und Plastiksäcken nach Nahrungsresten und können sich durch die Stacheln leicht einklemmen oder verheddern.

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Wie kann man Igel im Garten schützen?

Ein Garten ohne Gift ist für Igel schon einmal ein besserer Ort. Wenn man den stacheligen Gästen im Herbst in einer Ecke des Gartens große Laubhaufen einrichtet, oder sogar ein richtiges Igelhaus in Form einer Igelkuppel bietet, kann man im nächsten Frühjahr sicher auf die Mithilfe der Igel bei der Beseitigung der Schnecken zählen. Igel fressen aber auch Würmer, kleine Mäuse, Insekten und deren Larven oder Vogeleier. Fallobst zählt gelegentlich auch zu den Leckerbissen, die Igel nicht verachten. In einem igelfreundlichen Garten werden im Zaun auch Durchschlüpfe für Igel gelassen und tödliche Stolperfallen, wie zum Beispiel Schächte von Kellerfenstern, sicher abgedeckt. Trinkwasser wird am Besten in flachen Wasserschalen, die auch sauber gehalten werden, angeboten.

Überwintern von Igeln, die im Herbst zu klein sind

Igelkinder, die im Spätherbst weniger als 700 Gramm wiegen, sind zu klein und zu schwach um den Winterschlaf zu überstehen. Man kann ihnen helfen, in dem man sie ins Haus nimmt und regelmäßig füttert. Denn wenn es warm ist, besteht nicht die Gefahr, dass sie in Winterschlaf fallen. Eine mit Laub gefüllte Schachtel lieben die Igel als Schafplatz. Allerdings benötigen sie auch Auslauf, damit die Gelenke nicht steif werden. Igel können dabei sehr zutraulich werden und sich mit ihren Menschen oder den im Haushalt lebenden Haustieren durchaus anfreunden. Mittlerweile wird in Zoofachgeschäften sogar geeignetes Igelfutter angeboten, denn es wäre wohl zuviel verlangt, dem stacheligen Hausgenossen Schnecken zu fangen. Igel fressen aber auch gerne gekochtes Hühnerfleisch, Eier, und Fisch. Auch getrocknete Weintrauben (Rosinen) mögen sie als Snack sehr gerne. Zimmerrein werden Igel allerdings nicht. Mit Kot begrenzen sie in der Natur ja auch ihr Revier.

Wenn man einen Igel im Herbst ins Haus nimmt, sollte man auch bedenken, dass der Wintergast wahrscheinlich einiges an Ungeziefer mitbringt. Gegen Flöhe, Milben, Zecken oder Würmer helfen Tiershampoos und ein Besuch beim Tierarzt. Dann kann man die kleine Stachelkugel auch gefahrlos auf der weichen Bauseite kraulen.

Wer sich diesen Aufwand nicht antun will, für den gibt es auch Igelstationen, die zu klein gebliebene Stachelknäuel im Herbst aufnehmen. Im Mai können die kleinen Wintergäste wieder ins Freie entlassen werden, wobei man ihnen für eine Weile noch ihr gewohntes Futter anbieten sollte.

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