Apachen-Krieger (Bild: Edward Sheriff Curtis / Smithsonian Institution)

Die Apachen waren Wüstenwanderer

Bald drängten die Indianer aus ihren Gebieten in den Bergen zu den Ebenen der Great Plains, um dort auf ihren wendigen Mustangs die Büffel in Massen zu jagen. Von nun an endeten auch die Kämpfe mit den Soldaten nicht mehr ausnahmslos mit einem Sieg der Bleichgesichter. Die Indianer schlugen blitzschnell zu und verschwanden dann wieder in ihre sicheren Bergverstecke. Als die Weißen jedoch damit begannen, die Büffel der Great Plains systematisch auszurotten, waren die Indianerstämme dieser Gegend ihrer Existenzgrundlage ein für allemal beraubt. Von nun an hatten die Weißen leichtes Spiel im Kampf gegen die Indianer.

Diese Erfahrungen mussten auch die Apachen machen. Sie lebten in den Wüsten- und Steppengebieten des amerikanischen Südwestens, hauptsächlich also in den US-Bundestaaten Neu-Mexiko und Arizona. Ihre Anpassung an die Wüste war perfekt. Sie fristeten ihr Dasein selbst dort, wo Wüstentiere kaum noch Überlebenschancen hatten. "Apachen" war der Sammelbegriff für mehrere Stammesgruppen, Clans und Banden. "Apachu" bedeutet Feind. Ihren Namen bekamen sie von den Zuni, einem friedlichen Ackervolk, das wie alle anderen Stämme des Südwestens jahrhundertelang unter den Apachen zu leiden hatte. Sie selbst nannten sich N'de (Volk).

Zu ihnen gehörten die Chiricahua (Großer Berg), die in drei Unterstämme zerfielen, die Mimbrenjos, die später an warmen Quellen siedelten und Warm-Springs-Apachen genannt wurden; und die Mescaleros. Ihr Name leitete sich von der Mescal-Pflanze ab, die zu ihren Hauptnahrungsmitteln gehörte. Alle Apachen waren Wüstenwanderer. Das Pferd setzten sie nicht immer und überall als Last- und Reittier ein. Die Krieger kämpften vorwiegend aus dem Hinterhalt und riskierten so wenig wie möglich. Tugenden und Ehrbegriffe kannten sie kaum. Ihr Kunsthandwerk beschränkte sich auf Korb- und Mattenflechten.

Häuptling Loco sagte sich von Geronimo los

Einer der bedeutendsten Kämpfer für die Freiheit der Apachen war Loco, der Häuptling der Mimbrenjos. Dabei vertrat er eigentlich eine gemäßigte Haltung gegenüber den Weißen. Anfang der 1870er Jahre hatte er sich mit seinem Stamm in der San Carlos-Reservation niedergelassen und diente als Scout für die Armee. 1877 verließ er die Reservation und schloss sich Victorio an, um ein Leben in traditioneller Weise zu führen. Bald kehrte er jedoch zurück. Im Jahr 1882 machte Geronimo, der Häuptling der Chiricahua-Apachen seinen Einfluss geltend und zwang Loco, am Kampf gegen die weißen Unterdrücker teilzunehmen. Mit einer nur schwachen Zahl an Kriegern gelang es ihm, die Grenzeinheiten der Amerikaner und Mexikaner monatelang in Neu-Mexiko zu beschäftigen. Dadurch wollte er die Truppen von der Fährte Geronimos ablenken.

Bald wurde Loco ebenso gefürchtet wie der Häuptling der Chiricahua-Apachen. Seine ständigen Überfälle auf Mexikaner und amerikanische Siedler veranlassten die US-Regierung, noch mehr Truppen in das Krisengebiet zu entsenden. Im Laufe des Jahres 1883 wurden Loco und seine Krieger sowohl von US-Truppen unter dem Befehl von General George Crook als auch von mexikanischen Soldaten gejagt. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. Nachdem mexikanische Truppen unter Oberst Lorenzo Garcia sein Lager angegriffen und mehrere Apachen getötet hatten, sagte sich Loco von Geronimo los und legte endgültig die Waffen nieder. In den folgenden Jahren arbeitete er als Scout für General Crook. 1886 reiste Loco mit Chato und anderen Häuptlingen der Apachen zu Gesprächen nach Washington D.C. Obwohl er in friedlicher Absicht gekommen war, sperrte man ihn in ein Militärgefängnis in Florida. 1894 wurde er entlassen und kehrte in die San Carlos-Reservation zurück, wo er 1905 starb.

BerndT, am 18.07.2013
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Bildquelle:
Edward Sheriff Curtis (Der Stamm der Jicarilla-Apachen)
Internet Archive Book Images / Flickr (Cornstalk - Häuptling der Shawnee-Indianer)

Autor seit 13 Jahren
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