Der Mensch als Jäger
Von der Steinzeit bis heute. Nahrungsbeschaffung oder grausames Hobby? Entwicklung der Jagdwaffen.Wir waren alle Sammler und Jäger
Waffen waren am Anfang Faustkeile und Klingen aus Feuerstein. Je näher man der Beute kam, desto gefährlicher wurde es auch für den Jäger. Also wurden Klingen an Spießen befestigt. Aber fast alle Flucht-Tiere sind schneller als der Homo sapiens. Deshalb wurden Jagdtechniken verfeinert. Ein Teil der Horde fungierte als Treiber. Netze und Stolperfallen bremsten den Lauf, und die Mutigsten versetzten dem Wild den Todesstoß. Bekannt sind die Ahrensburger Rentierjäger in der Altsteinzeit 11000 – 9500 vor Chr. - die letzten Tundrenzeit.
Skelett eines Höhlenbärs
Die Waffenentwicklung schritt voran. Mikrolithen (Pfeilspitzen) und retuschierte. Klingen wurden bei Ausgrabungen gefunden. Aus Knochen und Geweihen wurden Lanzen und Harpunen gefertigt. Der damalige Mensch war überwiegend Fleischfresser. Von der Beute wurde alles verwertet. Fell, Häute, Sehnen, Knochen, Innereien wie Mägen wurden zu Tragebeuteln umfunktioniert. Pfeil und Bogen wurde eingesetzt. Die Jagd wurde perfektioniert. Tja, erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral. In wieweit diese Vorfahren Artenschutz betrieben, durch Schutz der trächtigen Muttertiere, ist nicht bekannt. Man kann diese Menschen mit den Indianern Nordamerikas vergleichen. Nomaden in Zelten aus Tierhaut. Sie folgten aber nicht den schnellen Herden, sondern zogen voraus, um diesen an Engpässen aufzulauern. Bedeutende Funde gab es in der Blätterhöhle in Hagen oder der Balver Höhle im Hönnetal. Aber auch der Hohle Stein in NRW ist archäologisch wichtig für diese Zeit. Bei Mechernich (Eifel) gibt es ein Museum mit Funden aus der Kakushöhle. Siehe Artikel in der Seitenleiste.
Jäger in der Steinzeit
Jagd wurde zum Privileg des Adels
In der Frühsteinzeit gab es bereits Metallverarbeitung. So war "Ötzi" schon stolzer Besitzer eines damals extrem wertvollen Kupferbeils. Der moderne Mensch wurde mehr und mehr sesshaft. Ackerbau und Viehzucht verdrängten die reine Jagdgesellschaft. Fischen und Jagen wurden im Mittelalter zu Privilegien des Adels und der Klöster. So durfte das Edelwild (Dammwild, Rotwild) nur der Hochadel bejagen. Dem niedrigen Adel verblieb Fuchs und Hase. Es gab Burgen, wie z. B. Blankenheim Eifel, die sich einen sogenannte Tiergarten leisteten. Ein riesiges ummauertes Waldstück, in den das Wild getrieben wurde. Um es bei Bedarf zu erlegen. Als etwas Besonderes galt die Sauen-Jagd. Wildschweine wurden von Treibern (lehnspflichtige Bauern) in Richtung Waidmann getrieben. Dieser erlegte selbige mit einer Sauenfeder. Einer speziellen Lanze mit langer Klinge. Manchmal gewann aber auch der Eber. Mit seinen gewaltigen Hauern und körperlichen Kräften sind die Biester recht gefährlich. Den Bauern war die Jagd verboten. Wildfrevel wurde hart bestraft. Fischen in Flüssen und Seen war aber erlaubt. Da kaum jemand ihm Einhalt gebot, nahm der Adel sich einfach alle Rechte für sich. Erinnert so ein bischen an Boni-Banker in der heutigen Zeit.
Aus der Armbrust wurde das moderne Jagdgewehr, Töten auf Distanz ist auch ungefährlicher für den Jäger.
Heute kann jeder, der genug Geld hat, eine Jagd pachten. Neureiche nutzen das aus. Blind wie Maulwürfe, ballern die in der Gegend rum. Bei uns wurde eine Kuh erschossen. Obwohl es harte Jagdgesetze und Tierschutzverordnungen gibt, werden diese Leute von ihrer Lobby beschützt. Ein Rehrücken für Herrn Bürgermeister bewirkt halt mehr, als eine Beschwerde verängstigter Bürger. Obwohl niemand 200 Meter von einem Ort entfernt, und schon gar nicht in Richtung der Häuser, schießen darf, wurde eine Katze getötet. Beschwerden bei der unteren Jagdbehörde blieben ohne Echo. Eine sogenannte Jagdeinrichtung (wohl eher ein Truppenübungsplatz für Wehrsportgruppen) wurde nicht geschlossen, weil dort unerlaubte Schießübungen abgehalten wurden. Erst als dort Rauch aufstieg, weil Müll in großem Ausmaße verbrannt wurde, und die Feuerwehr anrücken musste. Feuer im Wald? Hallo? Umweltschutz?
Auch Tiere haben Gefühle! Töte nie aus Spaß! Und ärgere Merlin nicht!
Am schlimmsten finde ich die Trophäenjagd. Reiche alte Säcke, die Großwild gegen Cash abschießen. Unser Bankdirektor war so einer. Deshalb habe ich auch gewechselt. Vor dem Mauerfall zog es ihn nach Osten. Gegen harte Devisen durfte der dann dort rumballern. Oder Typen, die nach Afrika pilgern. Allein im Busch, würden die sich in die Hosen k......! Aber mit professionellen Killern an der Seite ist Männlein ja sicher. Ich persönlich meide auch sogenannte Jägerklausen. 100 Geweihe an der Wand. Auf Friedhöfen schmeckt es mir nicht. Jagen zur Nahrungsbeschaffung ist gerechtfertigt. Als Ersatz für verlohrene oder nie besessene Potenz sollte das verboten werden! In unserer Dorfkneipe haben Jäger Hausverbot. Die waren einmal so besoffen, dass die mit Stiefel ins Bett gingen. Die Laken konnte man wegschmeißen. Auf meiner Weide gilt absolutes Jagdverbot. Da diese am Bach liegt und sich dort ein Waidwechsel befindet, führte das zu Verärgerung. Unter anderm wurde mir eine Scheune angezündet. Die Täter nie erwischt. Aber seit die wissen, dass auch ich Besitzer eines Waffenscheins bin, das Schießen beim Bund gelernt habe, und grundsätzlich auch auf Jäger anlege, herrscht Ruhe. Deshalb sollte die Jagd professionellen Förstern überlassen werden. Alkoholisierte Deppen auf Hochsitzen sind und bleiben eine Gefahr für Mensch und Tier!
Bildquelle:
Barbara Lechner-Chileshe
(Warum gibt es unterschiedliche Haut- und Augenfarben?)