Der Holunder als Heilpflanze

Eine alte Bauernweisheit sagt, man solle vor jedem Holunderstrauch den Hut ziehen. Mit vollem Recht, denn alle Pflanzenteile des Hollers besitzen große Heilkraft. Die Blüten und Früchte sind bei uns als Heilmittel relativ gut bekannt, aber man kann auch Blätter, Rinde und Wurzel verwenden. Allerdings eignet sich diese Anwendung nicht für Laien, da auch Blausäure ähnliche Stoffe enthalten sind. Die wichtigen Wirkstoffe der Blätter sind Invertin, Emulin und Sambucia. Die Rinde enthält Gerbstoffe und Harze. In der Wurzel finden sich Gerbsäuren, ätherische Öle und Tyrosin.

 Die größte Bekanntheit hat der Holunder als Heilpflanze wohl wegen seiner Wirkung bei Erkältungskrankheiten und Fieber. Aber er wirkt auch bei Nervenentzündungen, Rheuma, Gicht und Asthma. Wegen der harntreibenden und abführenden Wirkung werden Holunderpräparate aus der Rinde auch bei Nierenentzündungen und Verstopfung angewendet. Die Beeren haben auch eine blutreinigende und verdauungsfördernde Wirkung.

Bildquelle: Sabine Koriath / pixelio.de

Die Verwendung der Blüten und Beeren

Die ersten der gelblichen doldenförmigen Blüten des Holunders erscheinen bereits Ende Mai. Die Blütenstände besitzen einen hohen Anteil an Vitamin C. Ätherische Öle, Cholin, Gerbstoffe, schweißtreibende Glycoside und Rutin zählen ebenfalls zu den Wirkstoffen die in den intensiv duftenden Blüten enthalten sind. Die getrockneten Holunderblüten können für die Zubereitung eines Tees verwendet werden, der bei Grippe, Fieber, Husten oder Erkältungskrankheiten hilft. Die frischen Blüten kann man in Backteig herausbacken und mit Holunderbeerengelee servieren.

Bildquelle: Monika Unger

Die Früchte zählen botanisch gesehen zu den Steinfrüchten. Die anfänglich grünen Beeren verfärben sich bei der Reife schwarz. Sie enthalten viele Vitamine, vor allem Vitamin A, C und Vitamine der B-Gruppe. Daher eignen sich auch die Beeren zur Vorbeugung von Erkältungskrankheiten. Die Beeren können als Mus, als Holunderwein oder die getrockneten Beeren als Tee verwendet werden. Der in den Beeren enthaltene Farbstoff Anthocyan wurde früher als Pflanzenfarbstoff verwendet. Gepresster Holundersaft kann zum Färben von kalt gesiedeten Naturseifen verwendet werden.

Holunderblätter als Wühlmausschreck

Die ungebetenen Gäste, die mitunter auch großen Schaden anrichten können vertragen den übel riechenden Geruch der Holunderblätter nicht und lassen sich damit vertreiben. Dazu setzt man 4 Hände voll Holunderblätter in einem Eimer mit Wasser an und lässt diese Brühe einige Tage an der Sonne stehen. Diese Brühe schüttet man dann in die Wühlmausgänge. Alternativ kann man auch zerriebene Blätter in die Gänge stopfen.

Laden ...
Fehler!