Der Stamm der Shoshone-Indianer

Die Shoshone waren in zahlreiche Untergruppen und Sippen zersplittert. Wie die Comanchen gehörten sie der uto-aztekischen Sprachfamilie an. Nur die Bannacks, die sich mit ihnen vermischten, hatten eine andere Sprache. Sie lebten über ein Gebiet verstreut, das von den Wüsten in Nevada über den Großen Salzsee in Utah bis zu den Bergen in Idaho reichte. Sie ernährten sich vom Fischfang und später, als sie in den Besitz von Pferden gelangt waren, auch von der Büffeljagd. Jede Gruppe hatte ihren eigenen Anführer, der nur für einen gewissen Zeitraum gewählt wurde und keine große Macht besaß. Nur wenigen Häuptlingen gelang es, mehrere Gruppen zu vereinen. Zu ihnen gehörte auch Washakie, der die jungen Krieger davon abhielt, sich gegen die weißen Eindringlinge zu wehren. Er hatte erkannt, dass sein Volk nur überleben konnte, wenn sie mit den Weißen in Frieden lebten. Er befahl seinen Kriegern sogar, die Siedler auf dem Oregon-Trail zu beschützen. Am 17. Juni 1876 kämpften über 200 Shoshone an der Seite von General Crook und seinen Soldaten am Rosebud gegen ihre Todfeinde, die Lakota und Cheyenne. Crook versäumte es jedoch, den Indianern nach Norden zu folgen. Vermutlich wäre dann die Niederlage für die US-Armee bei der Schlacht am Little Big Horn noch größer geworden. Ohne Gegenwehr unterschrieben die Shoshone die Verträge der Weißen und zogen in Reservate. Für seine friedliche Haltung erhielt Washakie mehrfach Auszeichnungen. Sogar ein Fort wurde nach ihm benannt. Er starb am 20. Februar 1900.