Deutsch Langhaarkatze - eine liebenswerte Rasse mit gutem Charakter

Entdeckt wurde sie in den 1920er Jahren von Prof. Dr. Friedrich Schwangart (1874-1958). Der Biologe hatte sich vor allem den Hauskatzenrassen verschrieben und war als Richter auf vielen nationalen und internationalen Katzenausstellungen tätig. Im Jahre 1929 entwickelte er einen neuen Bundesstandard für die Katzenzucht, die ab dieser Zeit nicht mehr primär auf Farbschlägen basieren sollte, sondern auf Typmerkmalen, wie Körperbau, Fellstruktur und Kopfform. Dies machte es nötig vor allem die Langhaarklasse aufzuteilen. Bis zu diesem Zeitpunkt waren alle langhaarigen Katzen als Angora bezeichnet worden, nun teilte Schwangart diese Klasse in Perser und Deutsch Langhaar auf, wobei die Deutsch Langhaar der ursprünglicher geartete Typ sein sollte.

 

Schwangart selber beschrieb die Deutsch Langhaar Katze wie folgt: "Ihm [dem Perser] steht ein ursprünglicher gearteter Formtyp von Langhaar gegenüber, mit freilich ebenfalls breitem Kurzkopf und –gesicht, aber abgeschrägter Stirn und längerem, geradem oder sanft gewölbtem, statt persermäßig eingezogenen Nasenrücken. Diese Form, welche der unseres Kurzhaartigers, etwa auch der bei unserer europäischen Wildkatze entspricht, müßte, [...], schon mit Rücksicht auf ihr Normalgepräge unserm Langhaar erhalten bleiben." [Tierbörse, 1929]. Zudem sollte das Fell dieser Tiere pflegeleicht sein und auch nicht gleich lang, sondern am Kragen deutlich länger als am Rest des Körpers, zudem wies sie "behoste Hinterschenkel" und einen Rückenscheitel auf. Schnell fanden sich zahlreiche Liebhaber und Züchter dieser "neuen" Rasse und sie wurde auf Ausstellungen in ganz Europa vorgestellt und 1932 gab es mit "Fuchs von der Rheinburg" einen ersten Deutsch Langhaar-Bundessieger.

 

In den 1950er und 60er Jahren, nicht zuletzt bedingt durch immer mehr neue Rassen, geriet die Deutsch Langhaarkatze fast in Vergessenheit, so dass es letztlich mit R. Aschemeier nur noch eine Züchterin gab, die diese außergewöhnliche Rasse am Leben erhielt, bis vor eineigen Jahren einige Katzenliebhaber auf diese Rasse aufmerksam wurden und sich ebenfalls ihrem Erhalt verschrieben. Sie begannen mit Hilfe von Foundationtieren diese Rasse neu aufzubauen. Durch das Engagement dieser Gruppe und ihre enge Bindung an die Maßgaben Schwangarts gelang es ihnen im Jahr 2009 5 der letzten Originaltiere von Frau Aschemeier, die aus Altersgründen ihre Zucht aufgeben musste, zu erhalten.

 

Die heutigen Züchter haben eine Arbeitsgemeinschaft gegründet, die es sich zum Ziel gesetzt hat mit Hilfe von Gentests und Ultraschalluntersuchungen die Erbkrankheiten von vornherein auszuschließen, die vielen anderen Katzenrassen heute Probleme bereiten.

Es steht zu wünschen, dass diese wundervolle Katzenrasse nun doch bald, nach all den Wechselfällen in ihrer Geschichte, ihre wohlverdiente Anerkennung erfährt.

 

Wie wichtig die Gesundheit der Tiere ist, wird einem oft erst zu spät klar. Dann sind bereits hohe Tierarztrechnungen zu bezahlen, die nicht hätten sein müssen.

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