Wie wird die Diagnose Diabetes mellitus Typ 2 gestellt?

Für den Patienten ist es nur sehr schwer, einen Diabetes zu erkennen. Deshalb vergehen manchmal Jahre, in denen der Diabetes im Körper ungehindert wüten konnte und schon die Grundlage für Folgeerkrankungen gelegt wurde. Wer deshalb die folgenden typischen Beschwerden an sich feststellt, sollte sich schleunigst zu einer ärztlichen Untersuchung durchringen:

 

  • ständige Abgeschlagenheit, Kraftlosigkeit und Müdigkeit
  • übermäßiger Durst
  • häufiges, vor allem nächtliches Wasserlassen
  • Juckreiz am ganzen Körper
  • unerklärliche Gewichtsabnahme

 

Der Arzt wird dann den Urin untersuchen, mit einer Blutuntersuchung den Blutzucker bestimmen und bei erhöhten Werten einen oralen Glukosetoleranztest (OGTT) durchführen.  Beim oralen Glukosetoleranztest muss der Patient eine genau festgelegte Menge an Zuckerwasser, die in etwa wie Traubensaft schmeckt, trinken und nach zwei Stunden wird der Blutzucker gemessen. Werden auch hier erhöhte Werte erreicht, steht die Diagnose Diabetes mellitus Typ 2 fest.

Mit Diabetes Typ 2 leben

Ein guter Arzt wird in einem ausführlichen Gespräch die Krankheit und weitere Vorgehensweise erläutern und Lesematerial in die Hand geben. Vielleicht empfiehlt er die Aufnahme in ein Disease-Management-Programm (DMP). Diese Programme werden von den Krankenkassen angeboten, um den Diabetikern eine umfassende Betreuung zukommen zu lassen. Sie bestehen nicht nur aus einer regelmäßigen ärztlichen Kontrolle und deren Dokumentation, sondern auch aus einer Diabetes-Schulung, damit es den Erkrankten leichter fällt, ihre Lebensumstände entsprechend umzustellen. Hier lernen sie den richtigen Umgang mit dem Blutzuckermessgerät für zu Hause und erfahren alles über ihre zukünftige Ernährung. Die ärztlichen Untersuchungen beinhalten nicht nur die reinen Blutzuckerkontrollen, sondern gelten auch der Vermeidung von Folgeerkrankungen. Eine regelmäßige Kontrolle des Blutdrucks, der Augen, der Nieren und der Nerven sind deshalb fester Bestandteil eines jeden Disease-Management-Programms.

 

Diese Programme sind für jeden Diabetiker zu empfehlen, weil sie hier sicher sein können, umfassend betreut zu werden. Die Fäden laufen bei einem Arzt – meist dem Hausarzt – zusammen und alle Untersuchungen können so optimal geplant werden. Voraussetzung ist allerdings, dass der aufgesuchte Arzt überhaupt für ein Disease-Management-Programm für Diabetes zugelassen ist. Ansonsten empfiehlt sich eine Überweisung bzw. ein Arztwechsel.

Patient hat den Verlauf der Diabetes-Erkrankung selbst in der Hand

Mag es anfangs ein Schock sein und dem Erkrankten zunächst nur vor Augen schweben, dass er in Zukunft auf alles Süße verzichten müsse, so hat der Betroffene doch erheblichen Einfluss auf den Verlauf seines Krankheit. Vor allem zu Beginn der Erkrankung kann der Patient durch eine Ernährungsumstellung und durch mehr Bewegung die Blutzuckerwerte positiv beeinflussen. An erster Stelle eines jedes ärztlichen Rates wird immer die Reduzierung des Übergewichts stehen. Eine Diät hilft hier nur wenig, sondern nur eine Ernährungsumstellung, die bis zum Lebensende beibehalten werden muss. Trotzdem wird diese neue Ernährung zunächst als Einschränkung empfunden und ein Durchhalten kostet viel Kraft. Es nützt auch nichts, sich nur wenige Tage vor dem nächsten Bluttest beim Arzt mit dem Essen zusammenzureißen. Zum Einen betrügt man sich damit nur selbst und zum anderen kann der Arzt über Langzeitzuckerwerte den Blutzucker vergangener Wochen und Monate überprüfen.

 

Wenn sich der Patient jedoch an die Ernährungsempfehlungen hält, die man ihm in der Diabetikerschulung nahelegt, wird er bald den Pfunden zu Leibe rücken können. Mit Hilfe seines Gerätes zur Blutzuckerselbstmessung kann der Erkrankte auch jederzeit überprüfen, wie sein Blutzucker auf die unterschiedlichen Lebensmittel reagiert. So wird er bald feststellen, dass er nicht auf alle Leckereien verzichtenmuss und seine Lebensqualität bestehen bleibt.

 

Auch regelmäßige körperliche Betätigung kann den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen. Empfehlenswert für Übergewichtige sind hier besonders Spazieren, Schwimmen und Nordic Walking. Etwa 2-3mal die Woche sollte man für etwa 30 Minuten den inneren Schweinehund überwinden.

Autor seit 12 Jahren
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