Anthroposophie oder Theosophie?

 

Rudolf Steiner (1861-1925) hat noch im 19. Jahrhundert die 12-Sinnenlehre erforscht. In jungen Jahren bereits ist er fähig, durch Einüben den inneren Sinnen des Menschen zu begegnen.
Als Wegbegleiter von Friedrich Nietzsche hielt er bis 1897 viele Vorträge über die 12 Sinne:
der Tastsinn
der Lebenssinn
der Bewegungssinn
der Gleichgewichtssinn
der Geruchssinn
der Geschmackssinn
der Sehsinn
der Wärmesinn
der Gehörsinn
der Sprachsinn
der Denksinn
der Ichsinn
Neben den 5 bekannten spürt Rudolf Steiner weitere 7 Sinne auf. Wahrnehmungen, die der Mensch innerlich spürt bedürfen der besonderen Aufmerksamkeit. So braucht es viel Übung, bis wir die Sinne soweit schärfen, dass wir sie bewusst wahrnehmen. Dazu gehört in erster Linie Gegenwärtigkeit. Was hat dies mit den katholischen Heiligen zu tun?
Die 12 menschlichen Sinne
Hildegard von Bingen (1097-1178) ist u.a. heute noch eine gern zitierte Quelle, wenn es um die Heilkräuter geht. Ihre naturheilkundliche Aufstellung der Pflanzen geht auf eine "ganzheitliche Schau des Wesens der Dinge" zurück. Hildegard vermochte sich in die betrachteten Pflanzen zu meditieren. Dies war nichts anderes als die sensible, gegenwärtige Wahrnehmung des Krautes. Mit allen Sinnen, wie wir heute gern sagen, spürte sie auch Wärme und Kälte, Stärke und Schwäche der Pflanzen auf. Nur die tägliche Übung über einen langen Zeitraum konnten ihr diese Wahrnehmung bescheren.
Ignatius von Loyola (1491-1556) kam zu Beginn des 16. Jahrhunderts hinter das Geheimnis, über geistliche Übungen zu seiner inneren Göttlichkeit vorzudringen. Wie die beiden Vorgenannten beschreibt er die Begegnung mit dem inneren Kern als Folge der, wie er sie nennt, geistlichen Übungen. In seinem Exerzitienbuch beschreibt er den Einstieg in diese Übungen mit der bewussten Atmung. Dadurch in die Gegenwart gekommen, werden Körperwahrnehmungen nach und nach sensibilisiert. Zum ICH kommt der Gründer des Jesuitenordens in der Wahrnehmung der Verlängerung des Kreuzbeines. So beschreibt er in bildlicher Form, was Rudolf Steiner später Bewegungs- und Ichsinn nennt.
Je weiter man in die verschiedenen Personen hineinblickt, je ähnlicher werden ihre Ergebnisse.
Da Hildegard von Bingen in ihrem langen Klosterleben ein ungeheuer umfangreiches Wissen sammelte wurde sie zur Volksheiligen. Auch ohne offizielle Heiligsprechung nimmt sie einen Platz im Heiligenkalender der kath. Kirche ein.
Ignatius von Loyola hat auf der Basis der geistlichen Übungen den Jesuitenorden gegründet und wird ebenfalls als Heiliger verehrt.
Rudolf Steiner ist in der Weiterentwicklung der Anthroposophie im fortgeschrittenen Alter zur, wie er es selbst beschreibt, Theosophie gekommen. Seine am Ende verfolgte, fast mormonische Einstellung wie sehr er von seinem göttlichen Kern überwältigt war. Warum es für ihn kein Heiligsprechungsverfahren gibt, weiss nur die kath. Kirche.
Sicher gäbe es weitere Beispiele von berühmten Persönlichkeiten in der Geschichte, die die Sinnsuche belegen. Mir sind diese 3 Genannten eben in persönlichen Begegnungen ans Herz gewachsen.
So kann ich für mich die Sinnsuche auch in meinem Beruf umsetzen. Es ist erstaunlich, wie ein Essen schmeckt, wenn man es wirklich mit allen (12) Sinnen geniesst. Automatisch eröffnet sich so die Spiritualität in der Küche

http://pagewizz.com/Die-Spiritualitaet-in-der-Kueche/

Die 12 menschlichen Sinne

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