Die Appalachen - Heimat der Appalachee-Indianer
Für die europäischen Einwanderer waren die Appalachen die erste Hürde auf dem Weg nach Westen.Die Appalachen (Bild: PublicDomainPictures / Pixabay)
Die Appalachee wurden gefangengenommen und als Sklaven verkauft
Ihre Häuser waren mit Palmwedeln, Pappel- oder Zypressenrinde bedeckt. Lebensmittelvorräte wurden in Erdgruben aufbewahrt, die mit Matten ausgelegt waren. Die Männer trugen ein Lendentuch aus Hirschleder, die Frauen einen Rock aus Louisianamoos und anderen Pflanzenfasern. Vor einem Kampf steckten sich die Krieger Federn in die Haare und bemalten ihre Körper mit rotem Ocker. Die Appalachee skalpierten ihre getöteten Gegner. Das Ausstellen der Skalps diente als Zeichen ihrer kriegerischen Fähigkeiten. Um 1600 gründeten spanische Franziskaner eine Missionsstation in den Appalachen.
Während des Queen Anne's War im Jahr 1704 drangen Creek- und Yamasee-Indianer in das Gebiet ein und griffen die Appalachee und die spanische Mission an. Viele Appalachee wurden getötet, andere gefangengenommen und später im britischen Sklavenhandel verkauft. Einige flohen nach Westen und ließen sich im französisch kontrollierten Mobile in Alabama nieder. 1763 zogen viele in den Ort Rapides Parish in Lousiana. Die Nachkommen dieses Stammes leben noch heute dort. Im Jahr 1763, am Ende des Siebenjährigen Krieges bestimmte Großbritannien als freundschaftliche Geste für mit ihm verbündeten Indianervölker den Hauptkamm der Appalachen als Grenze für die Besiedlung durch die Weißen.
Earl Shaffer wanderte den Appalachian Trail als erster am Stück
Die Königliche Proklamation besagte, dass die Beziehungen zwischen den britischen Siedlern und den Indianern von nun an durch Trennung und nicht durch Interaktion bestimmt sein sollten. Doch bereits in den 1770er Jahren wurde diese Proklamation durch die Besiedlung Kentuckys unter der Führung von Daniel Boone durchbrochen. Die Appalachen bieten einen der längsten Wanderweg der Welt, der den gesamten Gebirgszug durchzieht. Der Appalachian Trail ist 3524 Kilometer lang, führt von Maine bis Georgia und durchquert dabei 14 US-Bundesstaaten. Der höchste Punkt ist der Clingsmans Dome mit einer Höhe von 2025 Metern an der Grenze zwischen Tennessee und North Carolina. Der erste dokumentierte Thru-Hiker (einer, der den Trail am Stück wandert) war Earl Shaffer im Jahr 1948. Er benötigte 124 Tage.
1965 lief er den Appalachan Trail als Erster auch in der Gegenrichtung. Zu seinem 50. Jubiläum im Jahr 1998 wanderte er ihn ein drittes Mal, im Alter von 79 Jahren. Vier Jahre später starb er an Leberkrebs. Drei von vier Thru-Hikern geben auf. Im Jahr 2016 wurden die Notizen der 66-jährigen Geraldine Largay veröffentlicht, die sich 2013 auf dem Appalachian Trail verlaufen hatte. Sie überlebte 26 Tage in der Wildnis. Ihre Leiche und ihr Tagebuch fand man erst Ende 2015. In den Appalachen wächst aber auch ein Kraut, dem magische Kräfte zugesprochen werden, ein teures Kraut, um das gestritten wird: Ginseng. Es darf nur mit staatlicher Lizenz geerntet werden. Abnehmer in Asien zahlen Höchstpreise. Das ruft natürlich Diebe auf den Plan. Aber auch die Händler bekämpfen sich untereinander.