Wann wird Pfingsten gefeiert und was bedeutet es?

Pfingsten ist im Prinzip das Geburtstagsfest der christlichen Kirche. Genau 49 Tage nach Ostern - nach der Auferstehung Christi - ist das eingetreten, was er seinen Jüngern prophezeite: Die Ankunft des Heiligen Geistes, die als "Pfingstwunder" ins neue Testament eingegangen ist. In religiösen Bildern ist die Taube das Symbol für den Heiligen Geist. Das Pfingstwunder in der Apostelgeschichte wird so ausgedrückt, dass die Jünger Jesu plötzlich in der Lage waren, verschiedene Sprachen zu sprechen und zu verstehen, nachdem sie den Heiligen Geist empfangen hatten. Diese Befähigung wird aus theologischer Sicht mit den Folgen des Turmbaus zu Babel in Verbindung gebracht, der eine Sprachverwirrung als Strafe Gottes auf den Größenwahn der Menschen zu Konsequenz hatte. Durch den Heiligen Geist waren die Jünger nun befähigt, ihre Mission in alle Welt zu bringen und so über alle Sprachen und ethnischen Grenzen hinweg die Lehre Christi zu verbreiten.

Pfingstfeiertage 2022 und 2023

Die Pfingstfeiertage lassen sich leicht ausrechnen, wenn man weiß, wann Ostern ist. Hier die Daten für Pfingsten in den Jahren 2022 und 2023

2022

2023

So., 5. Juni, Montag, 6. Juni

So., 28. Mai, Montag, 29. Mai

Pfingstbräuche und ihre Bedeutung - Regional unterschiedliche Gepflogenheiten an Pfingsten

Es gibt eine ganze Reihe von Pfingstbräuchen, die von Region zu Region unterschiedlich sind und auch eine unterschiedlichen Ursprung haben. In der Lüneburger Heide gibt es zum Beispiel das Pfingstbaumpflanzen, das überhaupt nichts mit der religiösen Bedeutung von Pfingsten zu tun hat, sondern aus dem germanischen Glauben entstanden ist. Dort sollen die geschmückten Bäume im Frühjahr die bösen Geister vertreiben.

 PfingstochseIn den Alpen und in Mecklenburg wird das Schmücken des Pfingstochsen gepflegt. Es hat den Hintergrund, dass am Pfingstsonntag das Vieh zum ersten Mal auf die Weide getrieben wird. Das ist eine besondere Zeremonie, die mit einer Prozession der Rinderherde durch den Ort verbunden ist. Das stattlichste Rind wird mit Blumen, Stroh und Bändern dekoriert und als Leittier an die Spitze der Herde gesetzt. Das ist dann der Pfingstochse. Aus diesem Brauch ist die Redensart "geschmückt wie ein Pfingstochse" entstanden. Früher wurden die Pfingstochsen geschlachtet, um aus ihrem Fleisch das Pfingstessen zu kochen.

Wer in Altbayern oder Österreich lebt, kennt noch eine andere Bedeutung. Dort ist ein Pfingstochse ein Mann, der morgens lange im Bett liegt. In manchen Alpendörfern ist es üblich, den Langschläfer als "Pfingstochse" auf dem Schubkarren durch Ort zu fahren, um der Dorfbevölkerung zu zeigen, was für ein Langschläfer er ist.

In vielen größeren und kleineren Städten gibt es Pfingstmärkte mit Vergnügungsparks. In Frankfurt am Main wird der Wäldchestag gefeiert, im rund hundert Kilometer entfernten Alsfeld gibt es den Pfingstmarkt, wo am Dienstag nach Pfingsten Krämerbuden in der von Fachwerkhäusern geprägten Innenstadt allerhand Waren feil bieten. In Halle an der Saale wird der Knoblauchsmittwoch zelebriert und weit über die Grenzen des rheinland-fälzischen Deidesheim hinaus kennt man die Geißbockversteigerung.

Pfingststehlen und Birkenstecken als Pfingstbrauch

Das, was sich ansonsten in der Walpurgisnacht abspielt, wird in Österreich und einigen Regionen Deutschlands in die Nacht von Pfingstsonntag auf Pfingstmontag gelegt. In der so genannten Unruhnacht werden verschiedene Streiche ausgeheckt wie Gartentüren ausgehebelt und versteckt. Diesen Brauch bezeichnet man auch als Pfingststehlen. Ursprünglich steckte das Vertreiben der bösen Geister hinter der Unruhnacht.

Weiterhin gibt es in einigen Gegenden das "Birkenstecken", wo in der Pfingstnacht Junggesellen ihrer Liebsten eine Birke an die Hauswand zu stellen. Hier ist ebenso wie beim Pfingststehlen eine Parallele zum Abend vor dem 1. Mai zu erkennen, wo in vielen Teilen Deutschlands ein Maibaum aufgestellt wird.

Krimifreundin, am 12.04.2012
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