Grab von Bill Doolin auf dem Summit View Friedhof in Guthrie (Bild: carletaorg / Flickr)

Die Schlacht von Ingals

Bei dem Versuch, in Coffeyville gleich zwei Banken zu überfallen, wurden vier der fünf Brüder am 5. Oktober 1892 von den Bürgern zusammengeschossen. Nur Emmett Dalton überlebte schwerverletzt. Bill Doolin, der bei dem letzten Überfall nicht dabei war, gründete daraufhin seine eigene Bande. Am 1. November 1892 raubten sie eine Bank in Spearville, Kansas, aus. Nach dem Überfall flohen die Banditen nach Oklahoma und versteckten sich im Haus der Schwester des Bandenmitglieds Oliver Yantis. Doch bereits wenige Wochen später tauchten die Gesetzeshüter dort auf.

Es kam zu einer Schießerei, bei der Yantis getötet wurde. Dem Rest der Bande gelang es, zu entkommen. In den folgenden Monaten verübten sie mehrere erfolgreiche Überfälle auf Banken und Eisenbahnzüge. Im März 1893 heiratete Doolin Edith Ellsworth In Ingals, Oklahoma. Kurz danach raubte die Doolin-Bande einen Zug in der Nähe von Cimarron, Kansas, aus. Während der Schießerei mit den Gesetzeshütern wurde Doolin ernsthaft am Fuß verletzt. Trotzdem gelang es ihm, zu entkommen.

Am 1. September 1893 ritten vierzehn stellvertretende US-Marshals nach Ingals, um die Bande festzunehmen. Das folgende Feuergefecht wurde als "Schlacht von Ingals" bekannt. Drei Streckenposten und zwei Passanten starben. Vier Bandenmitglieder wurden verletzt, unter ihnen "Arkansas Tom Jones". Für eine kurze Zeit gehörte die Doolin-Bande zu den mächtigsten Verbrechern im Wilden Westen. Doch aufgrund der unerbittlichen Jagd durch "Die drei Wächter" Bill Tilghman, Chris Madsen und Heck Thomas wurden bis Ende 1894 viele Mitglieder erschossen oder gefangengenommen.

Das Ende der Doolin-Bande

Wie die meisten Cowboys, die zu Banditen wurden, war Bill Doolin kein Killer. Er hätte bei vielen Gelegenheiten töten können, beispielsweise, als er aus dem Gefängnis in Guthrie ausbrach. In der Schlacht von Ingals schoss er in Selbstverteidigung, aber es war Arkansas Tom, der Deputy Huston tötete. Als Red Buck Weightman den Prediger Godley völlig grundlos erschoss, schlug Doolin ihn nieder und löste die Bande auf. Er floh nach New Mexico, und blieb dort bis zum Sommer 1895. Anschließend versteckte er sich mit seiner Frau und dem Outlaw Richard "Little Dick" West in der Nähe von Burden, Kansas. Dann zogen sie nach Eureka Springs im Nordwesten von Arkansas. Dort konnte Doolin die Badehäuser nutzen, um sein Rheuma zu lindern, das von der Schusswunde im Fuß herrührte.

Am 15. Januar 1896 wurde Doolin von Bill Tilghman verhaftet, konnte jedoch am 5. Juli wieder entkommen. Mit seiner Frau floh er nach Oklahoma, um dort ein neues Leben zu beginnen. Am 24. August wurde er von dem stellvertrenden US-Marshal Heck Thomas mit einer Schrotflinte erschossen. Bis Ende 1898 waren fast alle Mitglieder der Doolin-Bande bei Schießereien mit Gesetzeshütern getötet worden. Die meisten von ihnen gingen auf das Konto von Heck Thomas. Der Rest wurde von Chris Madsen und Bill Tilghman erschossen. Richard "Little Dick" West war schließlich der einzige Überlebende der Doolin-Bande.

BerndT, am 19.05.2015
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Bildquelle:
Stephen Romero (Die Raubzüge der Dalton-Bande im Wilden Westen)
Photos (Unfälle im Wilden Westen)
Archbob (Mississippianer im Wilden Westen)

Autor seit 13 Jahren
373 Seiten
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