Die Dresdener Königstraße – Grüße aus dem 17. Jahrhundert

Wer an Dresden denkt, denkt an Barock und Frauenkirche. Doch in anderen Stadtteilen von Dresden schlummern barocke Perlen, die zwar schlicht, aber dafür authentisch sind.

Dresden hat eine lebendige Geschichte hinter sich. Zerstört im Zweiten Weltkrieg, weiter wiederaufgebaut in der Zeit nach der Wiedervereinigung, zeigt die Stadt sich heute in einem barocken Licht. Wer an Dresden denkt, denkt an die Semperoper (und Radeberger), an die Frauenkirche und den Dresdener Zwinger. Neben diesen barocken Perlen existiert die Königstraße, die sich seit kurzem wieder im barocken Gewand zeigt.

Die Königstraße zeigt sich heute nach vielen Sanierungen zusammen mit der Rähnitzgasse wieder als Barockstraße. Auch wenn nicht jeder in den Edelboutiquen und Designerläden einkaufen kann (oder möchte), so lädt die Straße doch zum Schaufensterbummeln ein. Sie beginnt am Japanischen Palais und führt zum Albertplatz.

Schönes Dresden, Altes Dresden

Königlicher Baubefehl lässt Stadt entstehen

August der Starke ließ die Neue Königstadt ab 1685, nach dem Stadtbrand, errichten. Die Neue Königstadt ist heute besser bekannt als Dresden Neustadt. August der Starke legte die Neue Königstadt als barocke Planstadt an. Zwischen 1722 und 1732 wurde die Königstraße gebaut. Sie sollte 340 Meter lang werden und 30 Meter breit – zu Zeiten in denen der einzige Verkehr aus Pferdekutschen bestand! Heute ist die Straße übrigens ca. 450 Meter lang.

Das Konzept für die Königstraße beinhaltete noch mehr. Sie sollte mit Linden bepflanzt werden und die Häuser sollten einheitlich, aber trotzdem einzigartig aussehen. Den Beginn der Straße stellt das Japanische Palais dar. Die Bauherren bauten ihre Häuser mit Innenhöfen soweit, dass sie an andere Straßen wie die Rähnitzgasse oder das Wallgäßchen angrenzten. August der Starke überließ nichts dem Zufall und engagierte seinen Chef-Architekten Pöppelmann, der die Straße entwarf.

Die Häuser überlebten nur wenige Jahrhunderte. Im Zuge des zweiten Weltkrieges wurde die Neue Königstadt fast vollständig zerstört. Die Königstraße erlitt nur sehr wenige Schäden. Die Gebäude wurden auch zu DDR-Zeiten nicht abgerissen, so dass wir heute auf renovierte Originalbauten aus dem 17. und 18. Jahrhundert schauen können. Nicht zu vergessen ist die Dreikönigskirche.

Heute befinden sich in der Königstraße Modeläden, Designer Läden, Antiquitäten Läden, Blumengalerien, Bekleidungsgeschäfte und ein Jazzclub im Haus 15, sowie das Hotel Bülow Palais in Haus 14. Daneben werden auch Wohnungen vermietet an Privatpersonen und Unternehmen

Wer an Dresden Neustadt denkt, denkt an ein Vergnügungsviertel. Die Königstraße ist weit ab von der Altstadt Dresdens. Das ist ihr Nachteil, wird aber schnell zu ihrem Vorteil, da sie so eine ruhige Lage bietet und ein angenehmes Umfeld.