Die Eiche kommt fast auf der gesamten Nordhalbkugel vor. Nach der letzten Eiszeit vor rund 10.000 Jahren breitete sich die Eiche über weiten Teilen Europas aus und bildete hier gewaltige Urwälder. Heute ist dieser Baum nicht mehr so oft verbreitet, Rodungen und Klimawandel haben in den letzten Jahrzehnten zu einer Dezimierung dieses Baumes geführt. Die Eiche ist in Mitteleuropa ein Baum mit einer sehr ausgeprägten Mythologie. So weihten die Griechen die Eiche ihrem Gott Zeus, die Germanen ihrem Dämon Donar. Zur Zeit der Christianisierung wurde der Baum auf Grund seines Aussehens einem Teufel gleichgestellt. Im Mittelalter waren Eichen wichtige Schweinefutterlieferanten. Im 19. Jahrhundert galt die Eiche als Sinnbild von Sieg, Macht und Heldentum. Gerade im damaligen deutschen Reich war dieses Phänomem sehr ausgeprägt.

280 Arten existieren noch heute auf der gesamten Nordhalbkugel. Jede dieser Arten hat eine andere Blattstruktur (Unterscheidungsmerkmal). In Mitteleuropa hat die Stieleiche Quercus robur und die weniger verbreitete Traubeneiche Quercus petraea ihren festen Platz. Ihr Anspruch an Klima und Boden ist nur wenig anspruchsvoll. Trotzdem leidet der Baum auf Grund des Klimawandels gewaltig. Das Holz dieser beiden Arten ist ein hartes und sehr gerbstoffhaltiges Material. Es hält in der Regel Jahrtausende und wird für fast alles verwendet - Möbel, Parkett, Fässer und Eisenbahnschwellen. In früheren Zeiten war die Marine der Hauptabnehmer (Schiffsbau).

In Südeuropa ist die Steineiche sehr verbreitet. Die Steineiche Quercus ilex zählt zu den immergrünen Laubbäumen. Sie erreichen eine große Wuchshöhe und sind zu dem gute Schattenspender. Man findet den Baum deshalb auch in vielen Parkanlagen. Einen hohen Verbreitungsgrad hat im Mittelmeerraum die Korkeiche Quercus suber. Die Rinde der Korkeiche läßt sich hervorragend als Flaschenverschluß oder ökologischer Bodenbelag nutzen. Im weiteren ist die Rinde von Quercus suber auch als Wärmedämmung geeignet.

In Nordamerika sind alleine 80 Arten heimisch. Zwei von ihnen sind sehr zahlreich vertreten. Im Nordosten der Staaten hat die Weißeiche Quercus alba die Vorherrschaft. Dieser Baum verdankt seinen Namen auf Grund der grauen Farbe seines Stammes. Die Roteiche Quercus rubra kommt stärker im Westen des nordamerikanischen Kontinents vor. Ihr Stamm hat mehr ein bräunliches Aussehen. Die Roteiche hat eine Besonderheit, ihre Eicheln (Früchte) reifen erst nach zwei Jahren und keimen somit erst im übernächsten Frühjahr aus, außerdem haben ihre Jungtriebe ein rotes Aussehen. Quercus rubra kann eine Höhe von mehr als 30 Metern erreichen. Die Weiß- und Roteiche haben zahlreiche Unterarten, zum Beispiel gibt es die kalifornische Weißeiche und die zu den Roteichen gehörende Sumpfeiche. Diese hat ein interessantes Aussehen, ihre oberen Äste führen fast senkrecht nach oben, die unteren Zweige hängen, sodass sie den Stamm fast vollständig verdecken.

Im weiteren gibt es zu den oben genannten Arten noch zahlreiche Züchtungen. In Europa wächst unter anderem die Spitzeiche Quercus acutissima aus Japan oder die Daimjo-Eiche Quercus dentata. Diese erreichen allerdings nur eine geringe Wuchshöhe.  

Für weitere Informationen zum Thema - insbesondere zur Mythologie der Eichen - sei auf die Literatur unten verwiesen.

Ashlie, am 15.07.2011
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Bildquelle:
a.sansone (Kapern - Woher sie kommen, wie sie aussehen und wo sie besonders gu...)

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