Bohrplattform (Bild: PublicDomainPictures / Pixabay)

Seit 1913 wird auch im Meer nach Öl gebohrt

Die meisten Erdöllagerstätten bildeten sich in den Flanken von Salzstöcken. Deshalb stießen Menschen auch immer wieder auf Erdöl, wenn sie eigentlich Salz suchten. Einige Lagerstätten finden sich in Gesteinen aus den Erdzeitaltern des Silurs und Devons. Sie sind also 450 bis 350 Millionen Jahre alt. Allerdings ist fast die Hälfte aller Lagerstätten in tertiärem Gestein zu finden, das rund eine Million Jahre alt ist. Edwin Drake war in 21 Meter Tiefe auf Erdöl gestoßen. Das klingt fast lächerlich, wenn man bedenkt, dass heute bis in Tiefen von 4000 bis 7000 Metern gebohrt wird.

Seit 1913 werden auch im Meer Bohrungen durchgeführt. Wenn man fündig geworden ist, steigt das Öl durch den herrschenden Druck zunächst von selbst auf. Entweder erzeugt das Wasser diesen Druck oder das überlagerte Erdgas oder auch das eingelagerte Gas. Wenn dieser Lagerstättendruck nachlässt, muss künstlich Druck erzeugt werden. Hierzu presst man beispielsweise an den Flanken Wasser ein. Das Wasser-Öl-Verhältnis beträgt 95 zu 5. Das heißt, auf 95 Teile Wasser werden nur 5 Teile Erdöl gefördert.

Es gibt mehrere Verfahren, um das Öl aus den Lagerstätten zu holen

Eine andere Methode besteht darin, Erdgas einzupressen. Sie findet vor allem dort Anwendung, wo das Öl sowieso einen hohen Gasanteil aufweist. Aus dem bereits geförderten Öl trennt man das Gas ab und leitet es unter Druck wieder in die Lagerstätte. Darüber hinaus gibt es noch eine Reihe aufwendiger und teurer Verfahren, um das Öl aus den Lagerstätten zu holen. Beispielsweise kann man es durch eingeleiteten Wasserdampf erhitzen und so flüssiger machen. Oder man gibt Chemikalien in das Wasser, die eine Mischung von Öl und Wasser ermöglichen, um so eine Art Emulsion zu fördern.

Erdöl wird hauptsächlich als Heiz- und Treiböl verwendet. Darüber hinaus befasst sich aber auch ein eigener Wirtschaftszweig, die Petrochemie, mit den Kohlenwasserstoffen des Erdöls und Erdgases. In der Chemiefaser- und Kunststoffindustrie, bei der Herstellung von Kunstdünger und Pflanzenschutzmitteln werden diese Kohlenwasserstoffe verwertet. Das Erdöl liefert über 90 Prozent der Rohstoffe, die in der organisch-chemischen Industrie verarbeitet werden. Ölquellen werden jedoch immer knapper oder schwieriger zugänglich. Prognosen besagen, das in etwa einhundert Jahren die Primärlagerstätten (Ölquellen im klassischen Sinne) verbraucht sein werden, vorausgesetzt, der Erdölverbrauch bleibt ähnlich hoch, was wahrscheinlich ist.

Ob es sich dann allerdings lohnen wird, Rohöl aus Sekundärlagerstätten wie Ölschiefer oder Ölsanden zu gewinnen, ist mehr als fraglich. Schon heute muss ein großer Aufwand getrieben werden, um das "Schwarze Gold" zutage zu fördern. Trotzdem sind viele Politiker davon überzeugt, das der Besitz von Erdöl und -gas ein wichtiger Stützpfeiler des nationalen Reichtums und der Macht ist.

BerndT, am 06.09.2014
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