Die Erfindung des Plattenspielers
Thomas Alva Edison entwickelte 1877 eine Sprechmaschine, den sogenannten Phonographen. Ursprünglich war dieser als Diktiergerät gedacht.Thomas Alva Edison - ein helles Köpfchen...
Zu verdanken haben Musikliebhaber ihr Hobby und Dics Jockeys ihren Beruf dem Amerikaner Thomas Alva Edison, der bestrebt war, einen Apparat zur Schallaufzeichnung und -wiedergabe zu entwickeln. Er dachte dabei an eine Art Diktiergerät für Reisende und Geschäftsmänner und war der erste Mensch, der nach erfolgreicher Arbeit an seinem Phonographen seine eigene Stimme hörte: ein "Hallo, hallo", das er aufzeichnete und abspielte.
Am 6. Dezember 1877 spielte er seinen verblüfften Mitarbeitern ein selbst aufgenommenes Kinderlied vor: "Mary had a little lamb." Wie bahnbrechend diese neue Erfindung war, sollte zu jener Zeit noch niemand ahnen. Obwohl Edison mit dem Phonographen ein ganz anderes Publikum als die Musikbranche ansprechen wollte, machte diese sich dessen Prinzip zunutze, das daraufhin einen Siegeszug um die ganze Welt antrat.
Phonograph. Created in 1877 by Thomas Alva Edison (Milan, Ohio, 1847-West Orange, 1931) (Bild: Prisma Archivo)
Das Prinzip der Tonwiedergabe - Scheinbar einfach, aber wirkungsvoll.
Im Wesentlichen setzte sich der Phonograph aus einer mit Stanniolpapier umwickelten Metallwalze und einem Handkurbel zusammen, die gedreht werden musste, um sowohl Tonaufnahme und Tonwiedergabe zu erzeugen.
Ein Schalltrichter lenkte den dabei entstehenden Schall gegen eine Aufnahmemembran, die zu Schwingungen angeregt wurde. Eine an der Membran befestigte Stahlnadel zeichnete die Schwingungen als spiralförmige Rille in die Walze ein. Sobald die Aufnahme abgeschlossen war, wurde die Walze in die Ursprungsform gebracht und durchgekurbelt. Dadurch wurde eine Wiederaufnahmemembran wie zuvor die Aufnahmemembran in Vibrationen versetzt und erzeugte den Ton des zuvor Aufgenommenen auf der Aufnahmemembran. Verstärkt wurde der Ton durch den Schalltrichter, den man einige Jahre später auf jedem Grammophon findet. Das Prinzip ist bis heute bei allen Plattenspielern gleich geblieben.
Die erste Schallplatte...
Die Erfindung eines Wiedergabegerätes durch Thomas Alva Edison schlug hohe Wellen. Der Deutschamerikaner Emil Berliner war davon begeistert, nicht jedoch von der miserablen, metallischen Tonqualität. in den 1880er machte er sich daran, den Phonographen zu verbessern und ersetzte die mit Stanniolpapier umwickelte Walze durch eine mit Ruß und Leinöl überzogene Glasscheibe. Die Stahlnadel ritzte nun ihre Spur in das Glas anstelle der Walze. Nachdem dies geschehen war, konservierte Berliner die "durchgewalzte" Glasscheibe mit Schellack, um ihre Struktur auf eine Zinkplatte zu übertragen, die zur Vervielfältigung diente. Die ersten Schellackplatten waren etwa so groß wie eine CD und wurden mit hundert Umdrehungen pro Minute auf dem Grammophon gespielt; ebenfalls eine Erfindung Berliners, die auf dem Prinzip Edisons basiert. Lange hielt sich die Wachsschicht der Platten - je nach Benutzung, Aufbewahrung und Witterung - übrigens nicht. Und nein, leider weiß ich nicht, welches Stück als erstes auf Schellack verewigt wurde...
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Enrico Caruso - Der erste Plattenmillionär.
Von der Erfindung des Plattenspielers profitierte vor allem der italienische Tenor Enrico Caruso. Ab 1901 nahm er über 250 Schallplatten auf, für die seine überwiegend weibliche Anhängerschar mehr als dankbar war. Zum Repertoire und zur Spezialität Carusos zählten mehr als 60 Partien, die als schwierig gelten und einer durchschnittlich ausgebildeten Tenor-Stimme fast nicht zumutbar sind, so zum Beispiel die Rolle des Radames in Verdis "Aida".
Seinen Triumph in Bezug auf verkaufte Tonträger konnte Caruso nicht lange genießen: er starb 1921 an den Folgen einer Rippenfellentzündung.
Enrico Caruso, Smiling in Playful Portrait for Bain News Service Photographer, 1915 (Bild: 5152849)
Renaissance der Vinylplatte - Alles kommt wieder.
Discjockeys haben ohnehin nie auf die schwarze Vinylplatte verzichet, mit der sich so gut quietschende und nervende Geräusche als Effektuntermalung zum hypnotischen Beat in den Discos herstellen lassen.
Doch auch bei Musikliebhabern erlebt die Schallplatte nicht nur aus nostalgischen Gründen ein Comeback. Im Vergleich zum Download und der CD haben Schallplatten einen wärmeren, "runderen" Klang, und der echte Plattenfan hat sowieso schon immer gewusst, das Vinyl durch nichts zu ersetzen ist.
Mittlerweile werden auf Plattenbörsen weltweit und im Internet wieder erfolgreich Schallplatten und Plattenspieler verkauft.
Young Woman Recording Voice, Using Gramophone (Bild: 8017559)