Die Feuerwehr informiert über Feuer und Solaranlagen
Das Bedürfnis sauberen Strom aus Wind, Wasser und Sonne, mittels Solaranlagen auf Hausdächern zu produzieren, ist, besonders in Deutschland, großWarum werden weniger Solaranlagen verkauft?
Doch die Stimmung in der Bevölkerung, eine solche Anlage zu kaufen, kippt. Unter anderem, weil durch Brände bekannt wurde, dass Solaranlagen nicht nur sauberen Strom produzieren. Sie stellen, laut Feuerwehr, für Hausbesitzer und ihre Immobilie, im Fall eines Brandes, eine erhöhte Gefahr dar. Oft sind es Blitzeinschläge oder eine Selbstentzündung, die, besonders im Sommer, zu einem Brand führen kann. Diese, zugegebener Maßen geringe Wahrscheinlichkeit einen Brand zu entfachen, kann, so informieren die Fachleute aus der Solarbranche, durch eine intensive Überprüfung der Module auf Produktfehler und einen speziellen Blitzschutz massiv verringert werden.
Feuerwehrleute, die zu einem von einer Solaranlage ausgelösten Brand gerufen werden, geraten, so der Vize-Chef des Landesfeuerwehrverbandes Bayern, Franz-Josef Hench, zusätzlich zur Gefahr in den Rufmord, dass sie Häuser mit Solaranlagen nicht löschen, sondern kontrolliert abbrennen ließen. Tatsache ist, dass Brände bei Häusern mit Solaranlagen anders gelöscht werden müssen.
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Warum erschweren Solaranlagen die Brandlöschung?
Feuerwehrleute sind darin geschult, einen Brand möglichst schnell zu löschen. Sie erfahren in Schulungen, in regelmäßigen Abständen, wie in ihrer Region eine Prävention zu erreichen ist. Sie erproben, welche neuen Gegebenheiten bei der Brandbekämpfung zu berücksichtigen sind. Die Auswertung der Ursache einiger Brände in den letzten Jahren ergab, so der Landesfeuerwehrverband Bayern, in Würzburg, dass Fotovoltaik-Anlagen die Löscharbeiten der Feuerwehrleute erschweren können. Die Ursache wird darin gesehen, dass die Anlagen, schon bei einer geringen Lichteinwirkung Strom erzeugen. In der Folge wird dieser, durch eine Leitung, in den Keller geleitet wird und kann nur dort abgeschaltet werden. Die überwiegende Zahl der Solarmodule ist großflächig. Aus diesem Grund läuft das Löschwasser auf ihnen ab, statt zum Brandherd zu gelangen.
Schalter an der Solaranlage können schützen
Die Leitungen zwischen Solaranlage und Wechselrichter führen, auch nach Gleichschaltung des Wechselrichters, unter einer Gleichspannung von bis zu 1.000 Volt. Im Fall eines Brandes und der Löscharbeiten, sind Feuerwehr und Helfer durch eine Kombination von Strom und Wasser, gefährdet. Abhilfe kann ein "Feuerwehrschalter" schaffen, der die Leitung schnell und unkompliziert spannungsfrei schaltet. Diese Schalter werden in der Nähe der Solaranlage in die Gleichstromanlage eingebaut. Die Abschaltung erfolgt automatisch durch das Abschalten des Allgemeinstroms durch die Feuerwehr beim Stromanbieter oder vor Ort.
Erklärend hierzu: Gleichstrom ist so gut wie nicht leitfähig. Ein Stromschlag vom Wechselstrom kann erst nach dem Wechselrichter, der meist im Keller installiert ist, erfolgen. Bei den meisten PV-Anlagen ist ein Feuerwehrschalter in der Nähe der Module integriert, sodass eine zusätzliche Installation unnötig ist.
Das Problem liegt nicht bei der Feuerwehr
Feuerwehrleute sind schnell in der Lage, sich den neuen Gegebenheiten anzupassen. Sie müssen und können, im Fall einer Solaranlage auf dem Dach, bei jeglichem Brand im Haus, eine andere Löschtechnik anwenden und einen höheren Sicherheitsabstand zum Brandherd einhalten. Problematisch wird es dann, wenn sie nicht schnell genug, möglichst schon bei der Brandmeldung, darüber informiert werden, dass eine solche Anlage auf dem Dach installiert ist. Franz-Josef Hench bemängelt zusätzlich, dass die Anlagen oft nur leicht auf dem Dach befestigt sind und im Fall eines Dachstuhlbrandes herunterrutschen und Bewohner oder Passanten verletzen oder erschlagen können.
Häuser mit Solaranlagen müssen gekennzeichnet werden
Hench appelliert an die Verantwortlichen, dass Häuser mit einer Solaranlage im Fall eines Brandes, eine Gefahr für die Bewohner und Feuerwehrleute darstellen kann und dringend gekennzeichnet werden müssen. Nur dadurch sei einer sich schnell ausweitenden Feuersbrunst, die auch Menschenleben gefährden oder kosten kann, zu begegnen. Er sieht beispielsweise, solange es keine eindeutige Gesetzeslage gibt, eine Lösung durch Aufkleber im Hauseingang von Häusern mit Solaranlagen.