Die Unterstufe des Autogenen Trainings

Die Grundstufenübungen werden häufig in Kursen an der Volkshochschule oder in Reha-Einrichtungen gelehrt. Ziel ist dabei, dass die Übenden lernen, selbstständig in die Tiefenentspannung zu gelangen, um von den vielfältigen positiven Wirkungen des Autogenen Trainings zu profitieren.

Bei der Unterstufe geht es darum, sich in Gedanken "Formeln" einzusagen und dabei konzentriert auf bestimmte Körperregionen zu achten. Bei der Schwere-Formel sagt man sich beispielsweise: "Mein rechter Arm ist ganz schwer." Dabei fokussiert man seine ganze Aufmerksamkeit auf den rechten Arm und darauf, wie schwer er sich anfühlt. Dadurch entsteht nach und nach ein Entspannungsgefühl, das diese Schwereempfindung noch verstärkt. Im Verlauf der Übung wird so auch die Entspannung des Körpers und der Psyche immer größer. Der Kopf kann klar und frei von Gedanken werden.

Die ursprüngliche Form der AT-Grundstufe nach Schultz arbeitet mit der Ruhetönung, der Schwere-, Wärme-, Atem-, Sonnengeflecht-, Herz- und Stirnformel. In einigen moderneren Varianten ist auch noch eine Schulter-Nacken-Formel dazugekommen, die sich ebenfalls inzwischen bewährt hat.

Die Mittelstufe des Autogenen Trainings

Hier geht es darum, die Entspannung in der Arbeit mit Affirmationen und formelhaften Vorsätzen zu nutzen. Um sich etwa die Angst vor einer Prüfung zu nehmen, kann man sich im Zustand der Tiefenentspannung den Satz: "Ich gehe gelassen in die Prüfung" einsagen. Solche Vorsatzformeln wirken prägen sich so besonders gut ins Unbewusste ein und können von dort aus auf das Verhalten und Erleben des Betreffenden einwirken.

Da man bei der Arbeit mit formelhaften Vorsätzen beim Autogenen Training einige Dinge beachten sollte, empfiehlt es sich, die Sätze zusammen mit einem Entspannungsfachmann auszuarbeiten, bevor man sie selbstständig anwendet.

Die Oberstufe des Autogenen Trainings

Hierbei handelt es sich um die autogene Meditation. Man nutzt die Tiefenentspannung, die durch die Grundstufenübungen entstanden ist, um den meditativen Geisteszustand noch zu vertiefen. Man kann dies tun, indem man sich eine bestimmte Farbe oder Form vorstellt und diese dann auf sich wirken lässt. Genauso kann man zu Gegenständen, anderen Lebewesen oder einer bestimmten Person, die eine wichtige Rolle im eigenen Leben spielt, meditieren. Wenn sich dabei innere Bilder einstellen, kann man versuchen, herauszufinden, welche Bedeutung für das eigene Sein und Leben dahintersteckt.

Bei der Oberstufe des AT ist es ebenfalls empfehlenswert, sich dabei von einem Fachmann begleiten zu lassen. Da man dabei unbewussten Geschehnissen sehr nahe kommt, sollte man sich auch nicht scheuen, psychologische Unterstützung in Anspruch zu nehmen, wenn man auf ein Thema stößt, mit dem man alleine nicht zurechtkommt.

 

Quellen

"Autogenes Training – Ruhe und Gelassenheit lernen" von Daniel Wilk, Verlag Hans Huber

"Handbuch Autogenes Training" von Dr. med. Bernt Hoffmann, dtv Verlag

"Autogenes Training für Fortgeschrittene" von Dipl.-Psych. Volker Dürr, Kreuz Verlag

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