Die Heilige Schrift von HOLANIBIO
Die Religion zur Tierhaltung. Eine Vereinigte Kirche des Heiligen animalistischen Biophilismus wurde gegründet.Titel des Buches AnthroZoON (Bild: Buchautoren/Verlag)
HOLANIBIO ist die Abkürzung für die englische Bezeichnung Holy Animalistic Biophilia. Also: ganz dolle Tierliebe. Nicht im Sinne von Veganern oder Tierrechtlern, sondern im biologiewissenschaftlichen Sinne. Die Lehre von der Biophilie ist schon vor dreißig Jahren von dem Evolutions- und Soziobiologen Edward O. Wilson von der Harvard-Universität vorgestellt worden. Leider ist sein Buch "Biophilia" bis heute nicht ins Deutsche übersetzt.
Die Biophilie-Theorie besagt, dass der Mensch als evolutionär entstandene Art zu seinem Wohlbefinden die Tierliebe braucht. Biophilie ist eine evolutionär entstandene und kulturell entwickelte menschliche Eigenschaft. Das schließt in der Praxis die Nutzung, Haltung und Pflege von Tieren ein.
Die Autoren von HOLANIBIO ziehen die Konsequenzen daraus: Wie jede andere Ideologie (oder Religion) ist die Praxis der Biophilie durch das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland und die Charta der Grundrechte der Europäischen Union geschützt – solange das demokratische System nicht bekämpft wird. Jede Person hat das Recht auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit. Deshalb stiften die Autoren HOLANIBIO als Religion.
Die Grundlagen dieser Religion werden in diesem Buch erklärt. Manches, was die Religionsstifter Anibios I, Exotus I und Edmundus I im Enthusiasmus ihrer Erweckung niedergeschrieben haben, ist diskussions-, vielleicht fragwürdig. Das mag jeder Leser von "heiligen Schriften" für sich – nicht nur amüsiert – bewerten. Schon den christlichen Evangelisten mangelte es an noch nicht vorhandener religionssoziologischer und kulturhistorischer Fachkenntnis, wie jüdischen Predigern und islamischen Imamen einst und heute.
Die Essenz von HOLANIBIO bleibt: Tiernutzung, Tierhaltung und Tierpflege als Religion muss nicht weiter begründet werden. Sie ist nicht angreifbar, sondern gesetzlich geschützt. Da können selbst ernannte Tierrechtler und Eiferer der verschiedenen Fraktionen von vegan über tierschützend bis PETA nichts machen.
Das Einzige, was dem Gesetzgeber (und den einflüsternden Lobbyisten mit oft mehr als zwielichtigen Motiven) zusteht ist:
"Für jegliche Tierhaltung kann Fach- und/oder Sachkunde verlangt und kontrolliert werden, dazu die Zuverlässigkeit der HalterInnen und das Vorhandensein der für die Tierhaltung nötigen Mittel. Mehr jedoch nicht." (S. 13 f.).
Damit ist die Praxis der Aquaristik, Terraristik, Haustier- und Zimmerpflanzen-Kultur endlich in der zivilisierten Welt angekommen. Haltungsverbot von Exoten, Verbot der Wildtierpflege, Positivlisten usw. usf. sind damit vom Tisch. Lesen Sie selbst und bekennen Sie sich!
Genial. Besser als alle Vereine und Verbände für die ich mich jemals engagierte. Zu dieser Weltanschauung bekenne ich mich als Ex-Katholik unorthodox und gerne: Amen – was nix anderes ist als eine Akklamationsformel.
Bruder Perdurus Eus
Dreyer, S. & Wünstel, U. (2014): AnthroZoOn. Die Heilige Schrift von HOLANIBIO; Die Religion zur Tierhaltung. Tetra, Velten, 64 Seiten. ISBN 978-3-89745-224-4
Einige Zeitgenossen unter den Tierliebhabern, Pflegern und Händlern haben den tatsächlichen Sinn und Vorteil dieser religiösen Bewegung nicht begriffen. Deshalb ist es im Sinne der philosophischen Aufklärung nur empfehlenswert, wenn sich Aquarianer, Terrarianer, Vogelzüchter, Hunde-. und Katzenfreunde, kurz alle Biophilen entschließen, dieses Buch selbst zu lesen, anstatt sich auf Informationen aus zweiter Hand zu verlassen. Wer den Aufruf von Immanuel Kant "Sapere aude!" ("Wage es weise zu sein!") befolgt, hat Informationen aus erster Hand.
Bildquelle:
Reisefieber
(Die heilige Kuh in Indien)