An Gott zu glauben ist ein Fehler. Finden Sie diese Aussage vermessen oder genau richtig? Finden Sie es selbst heraus. Folgende Annahmen liegen dieser Aussage zu Grunde:

An Gott glauben beruht auf einem Denkfehler

Unser Gehirn ist anfällig für Denkfehler. Jedem von uns passiert es ständig und überall. Ein Denkfehler ist nichts anderes als ein Irrtum. Sind Sie schon einmal einem Irrtum unterlegen? Während wir solche Fehler häufig bemerken und versuchen zu korrigieren, werden sie, sobald es um Religion geht, bewusst akzeptiert und gar nicht erst in Frage gestellt. Warum das so, kann Ihnen kaum jemand sagen.

Das war schon immer so - Basta!

Wenn Sie seit Ihrer Kindheit eingeredet bekommen, dass etwas ist, wie es ist, dann ist es schwer im Erwachsenenalter eine neutrale oder skeptische Stellung dazu zu beziehen. Schließlich wurden Sie seit jeher mit einer Aussage oder eine Meinung konfrontiert, die Sie als Kind gar nicht hinterfragen konnten. Es fehlte einfach das Wissen um Alternativen. Von daher können gläubige Menschen im ersten Moment nichts dafür, dass sie glauben. Eine einmal gefasst Annahme wird beibehalten. Das macht das Leben auch einfacher, schließlich müssen Sie sich so nicht ständig damit herum schlagen, ob etwas nun gut und sinnvoll ist, oder nicht. Die Frage ist allerdings, ob Sie das um jeden Preis wollen - bewusst etwas zu Rate ziehen, was nicht bewiesen ist und sich nach heutigen Erkenntnissen auch jeglicher Logik entzieht. Aber - Das war ja schon immer so!

Nur das sehen, was gesehen werden will

Einmal gefestigte Meinungen werden natürlich unterstützt. Menschen suchen sich nur die Informationen heraus, die ihre Meinung unterstreichen. Diejenigen, die gegen diese Meinung sind werden vermieden. Ein Beispiel außerhalb der Religion? Denken Sie an etwas, dass Sie besonders gern machen - Ihr Hobby. Sie sind diesem Hobby positiv gestimmt und vermeiden ganz sicher alles und jeden, der gegen dieses Hobby ist. Bei Diskussionen rund um Ihr Hobby stehen Sie sicher voll und ganz hinter dem, was Sie tun, nicht wahr?

Wer an Gott glaubt ist ein Mitläufer

Das Umfeld prägt einen Menschen. Dagegen kann niemand etwas tun. Wenn Sie sich nicht den Menschen halbwegs anpassen, die Sie umgeben, dann werden Sie früher oder später zu einem Außenseiter. Es ist ein bekanntes Phänomen, dass sich auch Gruppenzwang oder Gruppendruck nennt. Besteht Ihr Umfeld aus vielen Gläubigen? Hätten Sie eine Chance zu 100% akzeptiert zu werden, wenn Sie eine Meinung vertreten, die Gott ausschließt? Oder denken Sie, dass Sie sich lieber neue Freunde suchen müssten, um wirklich glücklich zu sein?

Nur Gemeinschaft macht das Leben lebenswert

Gemeinschaft ist ein wichtiger Teil unseres Lebens. Wir schließen uns in Gruppen zusammen und erfahren soziales Miteinander. Dies macht uns glücklich. Bestimmte Rituale stärken die Gemeinschaft. So ist ein Sportteam, das sich vor jedem Spiel rituell selbst anfeuert, motiviert und willensstark. Auch in der Religion gibt es Rituale. Jeden Sonntag zur Kirche gehen. Beten. Sich dem herrschenden Gott vollends ergeben. Dies in einer Gruppe zu tun stärkt das eigene Wohlbefinden. Doch ist dafür wirklich eine Religion notwendig? Ist es möglich, dass Gemeinschaft auch völlig losgelöst von religiösen Gruppen existiert?

Gott gibt Hoffnung

Wir neigen dazu, dass wir etwas für wahrscheinlicher halten, solange es gut für uns ist. Wir suchen in jeder Situation den Anhaltspunkt, der sie zum Guten für uns wendet und vernachlässigen bewusst die schlechten Anhaltspunkte. In einem Fußballspiel ist es prima, wenn ein Gegenspieler eine gelbe Karte erhält. So muss er vorsichtiger spielen. Der Spieler aus unserem Team könnte so spielen, dass der Gegenspieler eine rote Karte erhält. Dann muss er vom Platz und unser Team hat beste Chancen zu gewinnen. Doch wie wahrscheinlich ist das alles? Was ist, wenn unser Team eine gelbe Karte bekommt? Gibt es zwei gleichwertige Unwahrscheinlichkeiten, so ist nichts wahrscheinlicher als etwas anderes. Wir hoffen immer für das, was gut für uns ist. Da gläubige Menschen Gott als wirklich empfinden, hoffen sie, dass er alles für sie zum Guten wendet. Aber haben sich Gläubige jemals gefragt, wieso es überhaupt nötig ist, dass sich etwas zum Guten wendet? Wenn Gott es doch gut mit ihnen meint, wieso lässt er sie das Schlechte erfahren?

Gott macht Marketing

Wenn wir etwas Komplexes nicht verstehen, dann versuchen wir uns alles so weit zu vereinfachen, dass wir es zumindest halbwegs begreifen. Je anschaulicher etwas ist, desto einfacher ist es für uns zu verstehen. Gott und alle religiösen Bücher und Geschichten sind anschaulich. Haben Sie jemals versucht Mikrobiologie zu verstehen? Können Sie sich die Weite unseres Weltalls vorstellen? Haben Sie eine Vorstellung wie viel Eine Milliarde ist? Oder übersteigt das nicht jedes menschliche Vorstellungsvermögen?

Religion wird anschaulich präsentiert. Macht sie das glaubhafter? Schließlich werden auch in der Werbung allerhand Produkte so einfach und anschaulich wie möglich präsentiert. Kann es also sein, Religion eine wirklich gute Marketingkampagne ist? Eine von ganz oben?

Religion ist so schön einfach 

Oft dienen unzureichenden Informationen und Verallgemeinerungen dazu, eine Annahme zu stützen. So werden komplexe Zusammenhänge einfacher verständlich. Oder können Sie sich exakt vorstellen, durch welche Prozesse das Leben entsteht, wie die Erde entstanden ist oder wie unser Weltall funktionieren kann? Wäre es nicht schön einfach für alles, was wir uns derzeit (noch) nicht erklären können etwas Spirituelles heran zu ziehen? So müssen wir keine Fragen stellen. Die Antwort gibt uns doch die Religion: Gott hat all das gemacht.

Wieso Gott hinterfragen?

Nicht jede Religion ist extrem starrsinnig und dogmatisch geprägt. Hinterfragen ist erlaubt, jedoch nur bis zu einem bestimmten Punkt. Grundsätzlichen Annahmen bezüglich Gott in Frage stellen? Nein, das ist nicht gewünscht. Das erklärt auch, wieso die Bibel, der Koran, etc. als Manifest des Glaubens herangezogen werden, ohne dass das Buch an sich in Frage gestellt wird. Das Buch der Bücher ist Heilmittel und Wissensquelle für alles und jeden. Was genau drin steht ist vielen im ersten Moment nicht wichtig. Nur allzu oft reimen sich religiöse Menschen die Inhalte so zurecht, dass sie passen.

 

Bildquelle: Gerd Altmann / pixelio.de

Irrtum Religion (?) - Warum Menschen an Gott glauben

Eine Denkfalle - oder kognitive Täuschung - tut sich auf, wenn eine Problemsituation einen bewährten Denkmechanismus in Gang setzt, und wenn dieser Denkmechanismus mit der Situation nicht zurechtkommt und zu Irrtümern führt. Solche Denkfallen können Ursache von...
Der Irrtum bezeichnet im engeren Sinne eine falsche Annahme, Behauptung, Meinung oder einen falschen Glauben, wobei der Behauptende, Meinende oder Glaubende jeweils von der Wahrheit seiner Aussage(n) überzeugt ist. Im Gegensatz zu einer Lüge, bei der die Wahrheit...
ralfbiebeler, am 13.02.2011
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Bildquelle:
Reisefieber (Die heilige Kuh in Indien)

Autor seit 13 Jahren
33 Seiten
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