Die indianische Kunst des Feuermachens
Die Indianer benutzten das Feuer nicht nur zum Braten und Kochen, sondern auch zur Nachrichtenübermittlung.Lagerfeuer (Bild: brigachtal / Pixabay)
Beim Feuerbohren wird ein Holzstab zwischen den Handflächen gedreht
Jedes Feuer braucht drei Dinge, damit es brennt: einen Brennstoff, der das Feuer nährt (Holz, Papier), Sauerstoff aus der Luft und Zündenergie (Hitze). Fehlt auch nur eines der drei Elemente, kann kein Feuer entstehen. Die ältesten Spuren einer Feuerstelle haben Forscher in Südafrika gefunden. Die verbrannten Knochen und Pflanzenreste sind rund eine Million Jahre alt. Schon damals hatten die Steinzeitmenschen offenbar entdeckt, das Funken entstehen, wenn sie Pyrit und Feuerstein aufeinanderschlugen.
Eine andere, in der Steinzeit übliche Methode, die auch von den amerikanischen Ureinwohnern angewendet wurde, war das Feuerbohren. Dabei platzierte man einen Holzstab senkrecht auf einem Stück Holz und drehte ihn schnell zwischen den Handflächen. Durch die Reibung entstand Holzstaub, der nach einer gewissen Zeit zu qualmen begann. Trockene Pflanzenfasern dienten als Zündmaterial für die erste Glut, die man durch pusten anfachen musste. Noch heute nutzen viele Naturvölker diese Methode, um Feuer zu machen.
Rauchzeichen dienten der Nachrichtenübermittlung
Um ein Lagerfeuer zu entfachen, nahmen die Indianer zunächst trockene Zweige und Äste. Sie förderten das schnelle Anbrennen. Durch Pusten brachten sie die Flammen richtig zum Lodern. Anschließend hielten sie das Feuer mit Hartholz in Gang - vorzugsweise mit Eichen- oder Buchenholz. Anders verhielt es sich, wenn die Indianer Rauchzeichen zur Nachrichtenübermittlung geben wollten. Dann warfen sie frische Gras oder grünes Laub in die Flammen. Sofort entstand eine Rauchfahne, die weithin sichtbar war. Um diese zu unterbrechen und in kleine Wolken aufzuteilen, brauchte man das Feuer nur noch mit einer feuchten Decke abzudecken und dann wieder freigeben. So konnte ohne großen Aufwand über weite Entfernungen mitgeteilt werden, das eine Bisonherde im Anmarsch war oder ein Krieg bevorstand.
Leichter und schneller geht das Feuermachen heute natürlich mit Streichhölzern. Anfangs erwiesen die sich jedoch als sehr gefährlich, denn sie waren giftig und ließen sich an fast jeder rauen Oberfläche entzünden. Das änderte sich, als um 1850 die ersten Sicherheitsstreichhölzer auf den Markt kamen. Von nun an konnten Flammen nur an der Reibfläche an der Schachtel entstehen. Taschenfeuerzeuge gibt es seit Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Reibrad erzeugt an einem Zündstein Funken, die das Gas (früher Benzin) entzünden.