Indianische Festracht (Bild: Brigitte Werner)

Die Kopfbedeckungen der Indianer waren aufwendiger als die der Europäer

Was ihre Festtrachten von denen der Europäer unterschied, war die ungleich stärkere Verwendung von erlesenem Pelzwerk. Viele Stämme benähten darüber hinaus Stoffe und Tierhäute so dicht mit reich gefärbten Federn, dass ihre Kostüme Vogelkleidern ähnelten. Auch ihre Kopfbedeckungen waren um ein Vielfaches aufwendiger als die der Europäer. Die Trachten der Indianerstämme des Nordostens zeigten als Erste die Einflüsse der weißen Eroberer. In der Festkleidung der Narragansetts, die ursprünglich Rhode Island bewohnten, machte sich dies ab 1700 vor allem im Schuhwerk und in der Kopfbedeckung bemerkbar.

Um 1709 waren sie auch in der Festtracht der Mohawk nicht mehr zu übersehen. Hemd, Pelerine und Schuhwerk verrieten europäische Einflüsse. Die Stämme im Südosten Nordamerikas wurden vor allem mit Einwanderern aus Südeuropa konfrontiert. Spanische und südfranzösische Trachten des 18. Jahrhunderts wirkten schon bald auf die Festkleidung der Seminolen in Florida ein. Die Creek aus Georgia begegneten vermutlich französischen Seeleuten, deren Anzüge Eindruck auf sie machten. Und die Cherokee aus Tennessee oder North Carolina nahmen sich wahrscheinlich nordeuropäische Abenteurer zum Vorbild.

Hirschhaut war das beste Material für die Bekleidung

Im Gegensatz zu den Festtrachten unterschied sich die Alltagskleidung bei den verschiedenen Indianerstämmen nicht allzu sehr. Die Männer trugen ein Obergewand, Lendenschurz, Leggins und Mokassins. Die Frauen einen Rock, der aus einem um die Hüfte geschlungenen rechteckigen Fell bestand, dessen leicht überdeckende Ränder auf der rechten Seite lagen. Ein Gürtel hielt diesen Wickelrock zusammen.

Das beste Material für die Bekleidung war die Hirschhaut. Sie konnte so gegerbt werden, dass sie nach dem Trocknen stets weich blieb, auch wenn sie nass wurde. Zudem war sie, was die Haltbarkeit und Stärke betraf, anderen Stoffen überlegen. Der überzeugendste Beweis für die außergewöhnliche Strapazierfähigkeit dieser indianischen Bekleidung ist die Tatsache, dass die weißen Jäger, Fallensteller und Grenzer diese hirschledernen Leggins, Hemden, Jacken und Mokassins übernahmen.

BerndT, am 05.01.2013
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Bildquelle:
OpenClips (Sporen im Wilden Westen)
PDPhotos (Monument Valley - Das Herz des Wilden Westens)
OpenClips (Der Jagdbogen der Indianer)

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