Weihnachtskrippe, Krippefiguren

Weihnachtskrippe, Krippefiguren (Bild: Pixabay / Alexas_Fotos)

Was wäre Weihnachten ohne Krippe?

Weshalb Krippen eine solche Faszination, vor allem auch bei Kindern, ausüben, ist schwer zu sagen, doch irgendwie ziehen sie einen in den Bann. Fast jeder dürfte dieses besondere Gefühl in seiner eigenen Kindheit erlebt haben, wenn er mit den Eltern oder Großeltern bei Ausflügen in Kirchen oder auch beim Einkauf in manchen Schaufenstern eine Krippe entdeckte. Wie unterschiedlich diese sein können, sah man schon damals.

Ob kunstvoll geschnitzt, klein oder Lebensgroß, ob alpenländisch oder orientalisch, schlicht oder aufwändig gestaltet – zu entdecken gibt es vieles und einfach daran vorbeizugehen schafft kaum jemand. Und auch zuhause gehört die Krippe zum festen Bestandteil der Weihnachtsdeko worauf sich die Kinder schon in der Vorweihnachtszeit freuen.

Während es früher oftmals kaum denkbar war, das Arrangement zu ändern, dürfen heute Kinder nach Herzenslust, die Figuren umstellen oder sie als Spielzeug nutzen. Und mal ehrlich, wie könnte man sich besser mit der Geschichte auseinandersetzen, als durch Spielen?

Geschichte und Herkunft der Weihnachtskrippe

Mehrere Wurzeln und lange Tradition

Bei der Suche nach den Wurzeln der Krippe, wird man bald feststellen, dass es keinen bestimmten Zeitpunkt gibt, den man mit der »Erfindung« der Krippe in Verbindung bringen könnte. Vielmehr scheint es verschiedene Wurzeln zu geben, die allmählich zur Krippe wie wir sie heute kennen führten. Am Anfang dieser Entwicklung standen einerseits zunächst Darstellungen der Kindheit von Jesus auf Bildern und Reliefschnitzereien.

Andererseits spielten mit Sicherheit auch der liturgische Wechselgesang und szenische Darstellungen im kirchlichen Rahmen eine wichtige Rolle. Von manchen wird Franz von Assisi als Vater der Krippe betrachtet. Dies liegt daran, dass dieser im Jahre 1223 das Weihnachtsfest in einer Höhle bei Greccio feierte und dabei eine Futterkrippe sowie einen Ochsen und einen Esel mit einbezog. Auf diese Weise brachte er die Weihnachtsgeschichte den Menschen auf sehr lebendige Art näher. Die älteste heute noch erhaltene Krippe steht in einer Kapelle in einem Seitenschiff der berühmten S. Maria Maggiore in Rom. Dort schuf der Bildhauers Arnolfo di Cambio aus Florenz 1291 Figuren aus Alabaster, die frei beweglich waren und die Anbetung der Könige darstellen. Die älteste schriftliche Überlieferung einer Krippe stammt aus dem Jahre 1384, in dem mit einem Künstler die Schaffung einer Krippe aus Holz vereinbart wurde. Inwieweit diese Beispiele bereits als Krippen bezeichnet werden dürfen, hängt, wie so oft, von der Definition ab.

So galten für den Museumskustos Rudolf Berliner, der vor allem in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wirkte, eine Krippe nur dann als solche, wenn sie nur zeitlich begrenzt aufgestellt wird und zudem frei verstellbar und zu wechselnden Szenen zu arrangieren ist. Diese Exemplare findet man etwa ab der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Für die Tradition der Krippe in Deutschland ist das Jahr 1562 von großer Bedeutung. In diesem Jahr stellten die Jesuiten zum ersten Mal eine Weihnachtskrippe diesseits der Alpen aus, woraufhin sich diese Art der Darstellung der Weihnachtsgeschichte hierzulande in den folgenden Jahren mehr und mehr verbreitete und ihre Blütezeit im 18. Jahrhundert hatten. Die Aufklärung bedeutete ein vorübergehendes Ende zumindest der öffentlichen Ausstellung von Krippen, was jedoch dazu führte, dass sie fester Bestandteil der Volkskunst wurde. Heute gehört die Krippe jedoch wieder fest zum Weihnachtsfest und ist in allen erdenklichen Varianten zu haben.

Welche Arten von Krippen gibt es?

Heute findet man online nahezu alles was man sich denken kann. Dies gilt auch für Krippen. Der Variantenreichtum ist enorm, und wer einmal zu stöbern beginnt, findet garantiert auch das passende für sich. Einige der wesentlichen Kategorien mit Beispielen seien hier aufgeführt.

Die alpenländische Krippe

Nach wie vor großer Beliebtheit erfreut sich die so genannte alpenländische Krippe. Für viele gilt sie als die traditionelle und ursprüngliche Krippe hierzulande, was jedoch keinesfalls stimmt. Typisch für diese Art sind alte Häuser und Ställe, wie man sie im alpenländischen Raum noch immer finden kann.

Die alpenländische Krippe entstand etwa um das Jahr 1900, wobei hier Krippenbauer aus Tirol, die darin ihre heimische Landschaft und ihnen vertraute Motive verarbeiteten, die Impulsgeber waren. Wer eine Krippe selber bauen möchte, hat häufig diese Form vor Augen.

Die schlichte Krippe ohne Stall

Besonders eindrucksvoll erscheint die schlichte Krippe, die ganz ohne Stall oder Gebäude auskommt. Reduziert auf die wesentlichen Elemente lässt sie sich fast überall aufstellen, selbst auf kleinstem Platz. Am wirkungsvollsten erscheinen solche Krippen jedoch, wenn sie auf einer größeren Fläche ihre Geltung zum Ausdruck bringen können. Innerhalb dieses Stils gibt es natürlich unzählige Varianten und Möglichkeiten der Darstellung wie etwa nebenstehendes Beispiel der gesichtslosen Holzfiguren.

Elegant und zugleich die Fantasie anregend ist die heilige Familie auf ihre wesentlichen Merkmale reduziert ohne dabei gänzlich Körperlos oder unrealistisch zu erscheinen. Derartige Darstellungen sind der perfekte Kompromiss, zwischen Tradition und Moderne.

Die orientalische Krippe

Der am weitesten verbreitete Krippen-Stil ist die orientalische Krippe, schließlich wurde Jesus nicht in den Alpen, sondern im Nahen Osten geboren.

Die orientalische Krippe zeichnet sich meist durch ein orientalisches Stadtbild, Ruinen, Höhlen und Grotten aus und ist der Versuch, die Landschaft und die örtlichen Gegebenheiten vor 2000 Jahren wiederzugeben. Die klassische Form der orientalischen Krippe besteht aus einer zentralen Höhle, in der sich die heilige Familie befindet, rechts und links jeweils von einem Turm flankiert.

Im Vordergrund stehen die Hirten und ihre Schafe. Aufwändigere Krippen haben darüber hinaus noch Stadtmauern, Gassen und andere Bauelemente. Die orientalische Krippe ist auch heute noch die Form, die in Kirchen am häufigsten anzutreffen ist.

Stilisierte Krippe

Michelangelo soll einst gesagt haben, dass er den Engeln keine Flügel gibt, Flügel seien lediglich Krücken. Diese Einstellung ist bei stilisierten Krippen konsequent umgesetzt. Hier wird auf alle verzichtbare tatsächlich auch verzichtet. Durch die Reduktion wird der symbolische Charakter umso deutlicher. Geradezu radikal umgesetzt wurde dies bei den Holzfiguren »Jessas, Maria & Josef.

Neben dem Symbolischen, ist eine derartige Krippe aber auch ein Hingucker und eine Weihnachtsdeko der besonderen Art und wird garantiert beim Weihnachtsbesuch für Gesprächsstoff sorgen.

Die Spielkrippe

Wer seinen Kindern die Weihnachtsgeschichte spielerisch näher bringen möchte, dür den gibt es Spielkrippen bzw. speziell für Kinder angefertigte Krippen. Während die große, etwas aufwändigere Krippe an Weihnachten im Wohnzimmer steht, kann der Nachwuchs im Kinderzimmer die Weihnachtsgeschichte selbst nachspielen oder einfach jeden Tag neu die Krippefiguren neu arrangieren.

Sicherlich nicht unbedingt etwas für das Wohnzimmer und als Weihnachtsdeko eher weniger geeigntet ist die Krippe von Playmobil. Für alle Playmobil-Fans ist sie aber ein ausgesprochen schönes Geschnk, verbindet sie doch modernes Spielzeug mit traditionellem Thema. Darüber hinaus lassen sich die einzelnen Elemente aber auch das Jahr über mit anderen Playmobil Spielzeug kombinieren denn ein Esel passt im Sommer auch bestens in den Playmobil-Zoo.

 

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