Dubai verändert sich

Seinerzeit waren es die riesigen Ölvorkommen, die weltweit die Investoren anzogen. Doch das Öl geht langsam zur Neige. Verstärkt setzt man seit Jahren auf den Tourismus und Ansiedlung internationaler Unternehmen, die sich zu einer beträchtlichen Einnahmequelle des Emirates entwickelt haben. Die Wolkenkratzer schießen daher nach wie vor wie Pilze aus dem Boden und seit 2010 steht hier der höchste Turm der Welt, der Burj Khalifa.

Auch wenn Dubai historisch nicht viel zu bieten hat, so zieht es doch immer mehr Menschen zum Sonnen, Einkaufen, Flanieren und Staunen ins Emirat am Persischen Golf. Auch Geschäftsleute, Reiche und Schöne lassen sich gerne dort nieder.dorthin.

Von 2010 bis 2016 hat sich die Besucherzahl verdoppelt - von 8 Millionen auf inzwischen16 Millionen.

 

Die unschönen und gern verschwiegenen Schattenseiten des Wachstums

Obwohl Dubai besonders großen Wert darauf legt, die größte Ökostadt der Welt zu bauen und sich auf der eigenen Website auch mit ''Green Dubai'' beschreibt – sowohl was die Gebäude als auch die Wirtschaft, die Technologien, reine Luft und das Recycling betrifft (unter anderem Einsatz von erneuerbaren Energien, einem bestens ausgestatteten öffentlichen Personen-Nahverkehr), ist, neben den zahlreichen Hochhäusern, Hotels und Einkaufzentren, etwas Wichtiges nicht mit gewachsen – die städtische Kanalisation!

Beim Bau der neuen, modernen Stadtteile haben es die Bauherren kurioserweise nicht für sinnvoll gehalten, diese an die 30 Jahre alte Altstadt-Kanalisation anzuschließen. Vermutlich hatte man auch nicht mit einer derartigen Explosion an Einwohnern und Besuchern gerechnet.

Statt dessen fließen die Fäkalien seit Jahren in einfache Sickergruben, die regelmäßig abgepumpt werden müssen. Bei dem weiterhin geplanten Wachstum wird das Abwasseraufkommen von Jahr zu Jahr um 25 Prozent größer. Ein Ausbau der Kanalisation war zwar schon in der Diskussion, ist aber noch immer nicht in Sicht. Auch wird nach Wegen gesucht, um den Abfall anderweitig zu lagern oder die Abwässer wiederaufzubereiten.

Wie es Pro Sieben mit "Galiläo - Big Pictures" dokumentierte, sieht man in Dubai täglich kilometerlange Schlangen von Abwasser-Transportern, die sich aus der Stadt zu den drei Zugängen der einzigen Kläranlage Dubais hin ziehen. Für die gewaltige Masse an Abwasser, die in der Mega-City produziert wird, ist diese Kläranlage aber gar nicht ausgelegt. Für hunderte LKW-Fahrer bedeutet das, Wartezeiten bis zu 20 Stunden in Kauf zu nehmen. Besonders nachteilig für sie ist, dass sie nicht nach Stunden bezahlt werden, sondern nach Fuhren.

Auch in den nächsten Jahre sind weitere neue Hotels in Dubai geplant und es scheint allerhöchste Zeit zu sein, sich auch diesem wenig glamourösen Thema intensiv zuzuwenden, wenn Dubai nicht irgendwann im eigenen Schmutz ertrinken will.

 

Dubai "Enthüllte Metropolen"

Dubai.ae

Dubai City

Film Waste Management Dubai

"Poop in Dubai"
Autor seit 10 Jahren
101 Seiten
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