Die Modebranche und ihre Schattenseiten - Magermodels, Alkohol und Drogen in der Modewelt

Wer kennt sie nicht, die großen Modelabel dieser Welt. Namen wie Karl Lagerfeld, Giorgio Armani, Vivienne Westwood oder Valentino flößen unzähligen Frauen und Männern Ehrfurcht ein und regen zum Träumen an. Die Modebranche hat sich schon lange zu einem ganz eigenen, milliardenschweren Mikrokosmos entwickelt, zu dem nicht jeder Zugang hat. Die Mode, die jedes Jahr aufs Neue in den Designerateliers kreiert wird, hat als Zielgruppe vor allem die Schönen und Reichen, der Ottonormalbürger muss leider draußen bleiben und bekommt lediglich über die Medien einen winzig kleinen Einblick in diese so elitäre Welt, in der Mode gleich Kunst ist.

Junge Designer wollen die Nachfolge von Valentino, Lagerfeld und Co. antreten

Zunehmend liest der Modeinteressierte in Illustrierten nicht nur die Namen bekannter Marken, sondern entdeckt vermehrt Label, die neu auf den Markt drängen und durch ihre Kreationen durchaus Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Egal, ob aus Deutschland, dem osteuropäischen Raum oder auch den alteingesessenen Modeländern, Designer wie Antonio Sangoo, V.O.V.A., Rosario Punales sowie Carolin Lerch oder Christian Audigier beweisen immer wieder, dass sie ein Existenzrecht inmitten der hochkarätigen Konkurrenz haben. Nicht zuletzt Harald Glööckler hat es verstanden, die normal gebaute Frau von heute zu seiner Kundin zu machen und ihr durch seine extravagante Mode das Gefühl zu vermitteln, Prinzessin zu sein.

Mode, gemacht für reiche und vor allem dünne Menschen

Das allseits beliebte und durchaus angebrachte Thema sogenannter "Mager-Models" will einfach nicht verstummen. Auch, wenn ein kleiner und lobenswerter Bruchteil der Stardesigner neuerdings auf solche Models, die hart an der Grenze zur Magersucht leben und arbeiten, verzichten, so kann man sie trotzdem auf den Catwalks dieser Welt immer noch in Hülle und Fülle finden. Das Schönheitsideal der Traummaße lässt sich einfach nicht besiegen und selbst der Suizid oder Hungertod weltbekannter Models vermag an der Vorstellung, dass nur extrem dünne und große Models ohne Oberweite die teure Mode entsprechend präsentieren können, nicht zu rütteln. Deshalb hungern die Models weiter, von der Hoffnung beseelt, einmal einen Platz auf dem Catwalk, der die Welt bedeutet, zu ergattern und Karriere zu machen. Dass der größte Teil der von Agenturen geführten Models ebenso arm und erfolglos wieder heimfahren, wie sie auf den erbarmungslosen Modemarkt geschwemmt wurden, interessiert niemanden.

In der Modebranche sind Alkohol und Drogen an der Tagesordnung!

Der Druck, der auf den Models lastet ist enorm. Endlose Castings und Vorstellungsmarathons bei Modelagenturen und Auftraggebern, ein oder vielleicht sogar mehrere Nebenjobs, um überhaupt überleben zu können und, wenn es gut läuft, nicht enden wollende Fotoshootings für den hart erkämpften Auftrag. Um einer solcher Belastung standzuhalten, bedarf es eines festen Hintergrundes in der eigenen Familie oder in einer Partnerschaft. Die meisten Models in den Metropolen der Branche sind allerdings meist auf sich allein gestellt und suchen sich andere Wege, den Anforderungen standzuhalten. Gerade in dieser Situation greifen nicht wenige zu Aufputschmitteln, Alkohol oder härteren Drogen. In dem Glauben, dadurch die knallharten Herausforderungen des Mode-Business besser zu meistern, merken viele nicht, dass sie sich am Rande eines Abgrundes bewegen. Wenn solche Models dann auch noch unter Essstörungen leiden, kann das Ende der Karriere schneller in Sicht sein, als sie es sich wünschen. Vielleicht sollten sich die Models die schrecklichen Beispiele einer an Magersucht gestorbenen Ana Carolina Reston († 2006), Elina Ramos († 2007) und der aus dem neunten Stock ihrer New Yorker Wohnung gesprungenen Ruslana Korschunova öfter vor Augen halten und sich selbst versichern, so nicht enden zu wollen.

Karl Lagerfeld vertritt eine ganz eigene Meinung!

Der Modedesigner aus Deutschland hat zum Thema Mager-Models seine ganz eigene Meinung, die allerdings dazu geeignet scheint, sich selbst in der Öffentlichkeit zu disqualifizieren. Wieder einmal zu dem Thema befragt, äußerte der Designer den Wunsch, man solle sich doch eher um die Millionen von Übergewichtigen kümmern, als um die paar dünnen Models. Eine solche Meinung ist beachtenswert, zeugt sie doch einerseits von einer gewissen Verachtung gegenüber nicht mit Modelmaßen gesegneten Menschen und andererseits von Verantwortungslosigkeit gegenüber den Models, die er auf seine Laufstege schickt.

Warum tut sich die Modebranche so schwer mit Kollektionen für Normalgewichtige?

Es wäre sicherlich auch eine Herausforderung für die Stars der Designerbranche, Kleider zu entwerfen, die eben nicht dem augenblicklich herrschenden Schönheitsideal entsprechen, sondern dazu geeignet sind, auch von der normalgewichtigen Hausfrau getragen zu werden. Das würde vielleicht das Kaufverhalten ankurbeln und zum gesundheitlichen Schutz der Models beitragen. Allerdings würde damit einhergehen, dass die Mode der Topdesigner nicht mehr nur an Stars zu bewundern wäre und so den Status des Außergewöhnlichen einbüßen würde.

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