Die Rasse macht es aus – manchmal

Es fängt schon bei den Rassen an, für welches man sich entscheidet. Während Perser Katzen mit wenig Zuwendung auskommen, ruhig und nicht aggressiv sind, sind Norwegische Waldkatzen du Maine Coons das Gegenteil von denen. Die europäische Kurzhaarkatze, die als typische Hauskatze in den deutschen Haushältern gilt, ist zwar mäßig aktiv, dennoch gibt es Ausnahmen. Natürlich sind diese Ausnahmefälle kein Einzelfall, denn auch bei weiteren Katzenrassen treten diese Ausnahmefälle auf. Denn folgende Gründe können ein anderes Temperament hervorrufen, als gedacht:

  • Keine Sozialisierung – Vielen Züchtern oder Katzenhaltern ist selten bewusst, dass die jungen Tiere erst ab dem zweiten Monat abgeben werden dürfen. Und selbst dann, sollte das Katzenbaby einen Spielgefährten haben. Bruder oder Schwester sind in dem Fall am geeignetsten. Katzenjunge, die zu früh der Mutter genommen werden und ganz alleine in eine neue Familie hinein kommen, weisen oftmals einen eigenständigen Charakter auf.
  • Die Entscheidung zwischen reine Hauskatze und Freilaufkatze – Viele Katzen können es kaum erwarten, wenn Frauchen oder Herrchen die Tür aufmacht, damit sie auf Jagd gehen können. Doch nicht alle Katzen haben dieses Bedürfnis. Während Freilaufkatzen die Natur lieben und bis zu zwei Tage die Welt entdecken, sind Hauskatzen eher Naturscheu und halten sich lieber auf der gesicherten Terrasse oder am Fensterbrett auf. Wenn die Hauskatze nun gezwungen wird hinaus zu gehen und die Freilaufkatze keinen Freilauf mehr bekommt, dann prägt sich diese "Bestrafung" auf ihr Charakter.
  • Die Erziehung – Es ist sehr wichtig, dass Katzen, aber vor allem Kater richtig erzogen werden. Ein "Nein", muss unbedingt ein "Nein" bleiben und auch Bestrafungen (z.B. mit Wasser nass machen) gehören zur Erziehung dazu. Wenn die Erziehung von Anfang an nicht erfolgt, setzt dich Katze sich durch, die so oder so schon ein Sturkopf ist.

Wenn ich einen Kater als Junge bekomme

Katzenbaby (Bild: BurghardtMadsen / Flickr)

Es ist so weit: Nach zwei Monaten voller Freude und Abwarten wird der kleine Nachwuchs mit der Transportbox abgeholt und in sein neues Zuhause gefahren. In den eigenen vier Wänden angekommen, heißt es nun weiter abwarten. Denn die Transportbox darf zwar geöffnet werden, aber hinaus finden soll der Kater von ganz alleine. Er soll erstmal die neue Umgebung selber kennenlernen und das braucht seine Zeit. Natürlich kann man hier und da mit Leckerlies arbeiten, aber viel wird es nicht bringen. Schnell und unkompliziert sucht sich das Katzenbaby ein geeignetes Versteck, wo er seine Ruhe hat. 

Oft rennen Katzen instinktiv unter das Sofa, Bett oder einem ähnlichen Versteck. Auch da heißt es wieder abwarten bis der Kleine von alleine rauskommt. Damit er nicht verhungert oder verdurstet sollten sein Napf und auch das Katzenklo in unmittelbarer Nähe stehen. Das Warten kann schon einige Tage in Anspruch nehmen, da die Katze oftmals abends die Welt erkundigt, wenn alle schlafen und nicht jeder es mitkriegen kann. Als Frauchen und Herrchen bekommt man schnell den Eindruck, dass die Katze sich nicht wohl fühlt, weil man in den Gedanken vertieft ist, dass es nie aus seinem Versteck hinaus kommt. Aber hat sich der Kleine erstmal eingewöhnt, kommt er auch Tagsüber aus seinem Versteck heraus. Dennoch wird die Freude nicht zu lang anhalten, denn sein Versteck wird immer sein Versteck bleiben, wenn er sich nicht wohl fühlt. In den nächsten Tagen, Wochen und Monaten wird sich einiges tun und auch der Kater wird sein wahres Gesicht zeigen: Wände kratzen, in Schuhen und Taschen urinieren und ein allgemein aktives Verhalten. Dann ist es Zeit für eine Kastration, die ab dem vierten bis zum zehnten Monat erfolgen sollte, wenn nicht an einen Nachwuchs gedacht wird. Denn durch die männlichen Hormone werden Kater aggressiv, laut und markieren ihr Revier, sodass die Erziehung strenger werden muss oder der Kater letztendlich Kastriert werden sollte. Nach der Kastration heißt es für viele Katzen, dass sie auf ihre Ernährung achten müssen, da diese oftmals mehr zunehmen, als sonst. Spezielles Katzenfutter für kastrierte Katzen gibt es in Fachmärkten für Haustierbedarf. Nach der Kastration ist der Kleine nach zwei Tagen wieder fit und auch seine schlechten Angewohnheiten lassen von Zeit zu Zeit nach. Dennoch gehört weiterhin eine gezielte Erziehung dazu.

Wenn ich einen Kater als Jugendlichen oder Erwachsenen bekomme

Kater (Bild: 96dpi / Flickr)

Kater im jugendlichen und erwachsenen Alter sind vielen Katzenbesitzer ein Rätsel. Wie wurde er erzogen? Hat er in seiner ersten Familie schlechte Erfahrungen gesammelt? Diese Fragen kann man nicht genau beantworten, aber man kann herausfinden, was ihn aggressiv, traurig, ängstlich und launisch macht. In dem Fall muss man den Kater regelrecht studieren.

Allgemein kann man aber sagen, dass Kater, die in eine neue Umgebung kommen genauso scheu sind, wie junge Katzen. Auch sie brauchen Zeit, um sich einzugewöhnen, wobei die Dauer des Abwartens eventuell kürzer sein wird. Wichtig ist, dass man sich nicht unnatürlich verhält, sondern seinen Alltag wie immer gestaltet. Fernseher schauen, auf dem Boden trampeln, Staubsaugen und andere Geräusche müssen dem Kater bekannt werden, auch wenn es zunächst unangenehm wird. Natürlich gilt diese Regel, auch bei jungen Katern. Es ist auch wichtig zu klären, ob der Kater kastriert ist oder nicht. Denn die Ernährung und Erziehung muss an den Kater angepasst werden.

Das Zubehör ist das A und O

Eine Katze kann sich zwar selbst beschäftigen und benötigt hier und da ein grobes Paket an Zubehör, denn sollte man auf folgende wichtige Dinge nicht verzichtet werden.

Düfte - Verschiedene Düfte haben verschiedene Auswirkungen. So entspannen Katzen bei ätherischen Düften wie Baldrian und Katzenminze. Vor allem die Katzenminze spricht selbst den aktivsten Kater für einen Augenblick an und lässt ihn ruhiger werden. Bestimmte Pheromone, wie die für die Steckdose sind aus eigenen Erfahrungen nicht sonderlich hilfreich. Das kann aber von Katze zu Katze anders sein.

Entspannen – Katzen entspannen sich oft und gerne im warmen Räumen. Kuschelplätze, Heizungsliegen und Streicheleinheiten am Kopf sorgen vor allem am späten Nachmittag bis zum frühen Abend für viel Entspannung.

Fell - Das Fell einer Katze ist besonders wichtig und braucht dementsprechend auch Pflege. Wöchentlich sollte der Kater mit einer Katzenbürste gepflegt werden. Auch das richtige Futter sorgt für ein gesundes und glänzendes Fell. Besonders Langhaarkatzen benötigen intensive Pflege, da ihr Fell schnell verfilzt und am Ende geschnitten werden muss.

Gesundheit – Die Gesundheit der Katze fängt schon ab der ersten Lebenswoche an. Es ist wichtig zu klären, ob der Kater wirklich gesund ist, kastriert, entwurmt und vor allem geimpft ist. Ob Hauskatze oder Freilaufkatze eine Impfung gegen Tollwut und anderen Krankheiten ist ein Muss.

 

 

Hygiene – Die allgemeine Hygiene eines Katers regelt sich eigentlich von selbst. Denn täglich säubert sich der Kater so gründlich es nur geht. Vier Mal oder sogar mehrmals am Tag, säubert sich mein Kater vo Kopf bis zu den Zehen. Um die Hygiene beizubehalten und zu verstärken, sollte vor allem das Katzenklo regelmäßig gesäubert werden, damit Po und Füße sauber bleiben. In Punkto Hygiene ist es auch wichtig einmal im Jahr den Kater zu entwurmen. Oft bieten Tierärzte eine Bandwurm- und Flohkur an, die schon nach der ersten Anwendung gute Ergebnisse zeigt. Dass man eine Wurmkur vergessen hat, lässt sich durch ein unruhiges Verhalten und am Stuhlgang (starker Geruch und meistens Durchfall) des Katers erahnen.

Katze nach dem Baden (Bild: kaiser_t / Flickr)

Kratzen – Das Kratzen für Kater ist besonders wichtig. Sie feilen damit nicht nur ihre Krallen, sondern bauen beim Kratzen auch ihren Stress ab. Können Kater dieses nicht tun, weil der Kratzbaum an einer ungeeigneten Stelle steht oder erst gar nicht akzeptiert wird, leiden Polstermöbel, Wände und Textilstoffe unter dem Stress des Katers. Auch das regelmäßige Schneiden der Krallen, wenn es sich um eine reine Hauskatze handelt, sollte nicht vergessen werden.

Leckerlies – Katzen lieben Leckerlies zur Belohnung, zum Spielen oder für Zwischendurch. Besonders die gefüllten Leckerlies-dabei müssen es auch keine Markenprodukte sein- kommen bei Katern gut an. Natürlich ist dies auch wieder von Katze zu Katze anders. Die Einen mögen Käse gefüllte Leckerlies, die anderen wollen eher Leberwurst aus der Tube.

Nassfutter - Das Nassfutter ist für Katzen besonders wichtig, da es die Hauptmahlzeit der Vierbeiner ist. In der Natur fressen Katzen oft Mäuse, Vögel und andere "weiche" Tiere. Deswegen ist es auch wichtig, die Katze regelmäßig mit Nassfutter zu füttern, wenn sie eine reine Hauskatze ist. Beim Nassfutter müssen es auch nicht die teuren Marken sein, die oft noch zusätzliche Geschmacksverstärker haben, die nicht jede Katze verträgt. Auch die preiswerte Variante, die in Portionstütchen eingeteilt sind, ist nicht nur leichter zu servieren, sondern auch angenehmer für die Katze zu verdauen

 

Katze spielt mit Karton (Bild: Tscherno / Flickr)

 

Spielzeug – Ein Kater beschäftigt sich eigentlich schnell alleine mit dem was er findet. Eine Plastiktüte, ein Karton, ein Fleck auf der Wand oder die Vögel draußen. Damit er aber seinem Jagdinstinkt nachgehen und sich auch auspowern kann, ist weiteres Spielzeug von Vorteil. Am beliebtesten ist die Angel mit Federn und zählt zu der preiswertesten Spielvariante. Mein Kater spielt sehr gerne mit der Angel - ob mit mir oder alleine. Aber nach drei bis vier Wochen ist man gezwungen eine neue Angel zu kaufen, da der Kater die Angel oft als Beute sieht. Ebenso so gut kommen Futterbälle bei Katzen an. Dabei handelt es sich oft um einen Kunststoffball, der mit Leckerlies gefüllt wird und der Kater so lange mit dem Ball spielt bis alle Leckerlies draußen sind

 

Trockenfutter – Beim Trockenfutter sollte man hingegen nicht zur günstigen Variante greifen, da viele Produkte zu trocken sind und die Zähnchen des Katers beschädigen können. Zahnfleischbluten kann die Folge sein. Ist aber erst mal ein zu trockenes Produkt gekauft, kann es mit etwas Wasser weicher gemacht werden. Das frisst der Kater dann sogar lieber, als jedes andere Trockenfutter.

Toilette – Das stille Örtchen für den Kater muss von Anfang an richtig ausgesucht werden. Ob man zwischen einer offenen oder geschlossenen Toilette wählt, ist jedem selbst überlassen. Es ist aber besonders wichtig, dass der Kater jederzeit sein Geschäft im Katzenklo verrichten kann. Kann er es nicht, aufgrund mangelnder Säuberung oder einer fehlerhaften Platzierung der Toilette, wird er schnell zeigen, dass ihm etwas nicht gefällt: Er verrichtet sein Geschäft dort, wo es ihm gefällt.

Sind alle Bedingungen erfüllt steht dem Kater, Frauchen und Herrchen nichts mehr im Wege für ein harmonisches Beisammen sein.

Viel Glück!

Zwinkerkatze (Bild: Skley / Flickr)

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