Der Schärfegrad einer Chili basiert nicht auf subjektivem Empfinden - er kann gemessen werden. Die Scoville-Skala reicht von 0 bis 16 Millionen, wobei 0 überhaupt keine Schärfe bedeutet (beispielsweise Gemüsepaprika aus dem Supermarkt) und 16 Millionen der Wert für reines Capsaicin ist. Reines Capsaicin ist in seiner Reinform ein kristallines Pulver. Es darf nicht verzehrt werden, bereits wesentlich niedrigere Konzentrationen können bereits tödliche Wirkung haben, nicht umsonst hat der Stoff auch eine Gefahrstoffkennzeichnung.

Capsaicin kommt in der Natur in Chilipflanzen - vor allem in den Früchten - vor. Je nach Anteil Capsaicin ist die Chili komplett ohne Schärfe oder kann im Extremfall bis ca. 2 Millionen Scoville haben. Speisen (z.B. Saucen) mit noch höherer Konzentration sind dann meist synthetisch hergestellt.

Chililiebhaber auf der ganzen Welt versuchen sich an immer neuen Züchtungen, um den jeweiligen Schärferekord zu brechen. Bhut Jolokia galt lange Zeit als eine der schärfsten Chilis, dann kam Trinidad Moruga und zuletzt kam Carolina Reaper auf den ersten Platz der schärfsten Chilis der Welt. 

Carolina Reaper

1,5 bis 2,2 Millionen Scoville erreicht die Carolina Reaper. Sie ist damit die schärfste Chili der Welt und das bereits seit 2013. 

Trinidad Moruga Scorpion

Aus Trinidad und Tobago kommt die zweitschärfste Chili der Welt mit einem Höchstwert von 2,1 Millionen Scoville. Auch Trinidad Scorpion Butch ist ähnlich scharf und hat es von 2011 bis 2013 auf den ersten Platz der Liste geschafft.

Komodo Dragon / Naga Viper

Komodo Dragon und Naga Viper kommen beide aus Großbritannien. Letztere ist vermutlich eine Kreuzung aus Jolokia, Naga und Trinidad Moruga. Beide kommen auf etwa 1,4 Millionen Scoville.

Bhut Jolokia 

Von 2007 bis 2011 war die Bhut Jolokia an der Spitze der Schärfe-Skala. Sie kommt auf eine Schärfe von etwa 1 Million Scoville.

Ganz neu ist Dragon's Breath, eine eigentlich unbeabsichtigte Züchtung, die bei einer Messung sogar die Carolina Reaper in den Schatten stellte, da sie auf einen Wert von 2,4 Millionen Scoville kam. Sie entstand mehr oder weniger durch Zufall, denn der Züchter war eigentlich auf der Suche nach einer Möglichkeit, ein starkes Öl zu gewinnen, das als Anästhetikum dienen konnte oder für andere medizinische Zwecke eingesetzt werden konnte. Die einmalige Schärfemessung ergab zwar diesen extrem hohen Wert, aber eine Verkostung der Chili gab es bis heute nicht. Weitere Messungen haben den hohen Wert auch nicht bestätigen können, sie kamen im Mittel auf knapp unter einer Million Scoville. Das ist zwar immer noch eine ganze Menge (zum Vergleich: Habanero hat etwa eine halbe Million), reicht aber nicht aus, um die Carolina Reaper vom Thron zu stoßen.

Sonja, am 03.01.2019
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