Indien ist das Land der Gewürze schlechthin. Die Auswahl an Gewürzen in der indischen Küche ist riesig. Einige sind uns auch bekannt, Zimt und Nelken kennen wir zumindest aus der Weihnachtsbäckerei. Andere Gewürze sind schon schwieriger zu bekommen und gar für frische indische Gewürze muss man den Weg in ein Spezialgeschäft oder ein indisches Restaurant machen.

Bockshornklee, Senfkörner, Tamarinde.... und noch viele mehr

  • Chili ist eines der Gewürze, das auch bei uns bekannt und beliebt ist. Die Schärfe ist variabel, je nachdem, welche Sorte man verwendet und ob man die schärferen Kerne oder die etwas milderen Flocken verwendet. Jalapeno und Habanero sind in der indischen Küche sehr beliebt. Chili enthält die Vitamine B und C und wirkt vorbeugend gegen Arterienverkalkung.
  • Auch Ingwer kennen wir – vor allem mit heißem Wasser aufgegossen und in der kalten Jahreszeit bei Erkältungen getrunken. Auch bei Entzündungskrankheiten, Müdigkeit oder Rückenschmerzen tut das appetitanregende Gewürz seine Wirkung. Ingwer wirkt antibakteriell und wird nicht nur als Getränk, sondern auch in indischen Gerichten genossen. Es sollte vor allem frischer Ingwer verwendet werden. Wer ihn nicht im Kühlschrank aufbewahren möchte, kann ihn in einen Blumenkübel einpflanzen und die Knolle irgendwann wieder ausgraben.
  • Kurkuma: Noch so ein Gewürz, das bei uns immer häufiger im Supermarkt zu sehen ist. Der Gelbwurz gibt vielen Gerichten die typische Farbe und gilt als sehr gesund und krebsvorbeugend. Sein Aroma ist angenehm mild und sticht im Geschmack nur leicht hervor.
  • In fast allen indischen Gerichten finden wir Kreuzkümmel. Als Pulver verwendet oder die ganzen Körner – Kreuzkümmel schmeckt pikant und wirkt positiv auf Verdauung, Magen und Darm. Da das besondere Aroma erst durch das Rösten zustande kommt, sollte man ganze Körner kurz vor der Verwendung (oder kurz vor dem Mahlen) kurz anrösten.
  • Tamarinde ist scharf und fruchtig im Geschmack. Sie wird auch als indische Dattel bezeichnet. Sie wird in klassischen indischen Gerichten verwendet, ihre Frucht aber auch kandiert als scharfes Konfekt.
  • Zitronengras ist eigentlich mehr aus der asiatischen Küche bekannt, wird aber auch in Indien verwendet. Allerdings nur in seiner frischen Form, denn getrocknetes Zitronengras hat so gut wie kein Aroma mehr. 
  • Stinkwurz (Asofoetida) schmeckt pur so, wie es sich anhört – ungenießbar. Ein paar Milligramm in der Currymischung aber geben dem ganzen Gericht aromatische Tiefe.
  • Senfkörner sind mild und nussig im Geschmack, wenn sie geröstet sind. Frisch und zerstoßen sind sie recht scharf. Auch Senfblätter haben ein leicht scharfes Aroma, wenn auch nicht so scharf wie die Körner.
  • Aus Pickles und Chutneys sind die Samen des Bockshornklee nicht wegzudenken und auch in Currys ist Bockshornklee oft enthalten. Die Bockshornkleeblätter werden vor allem in indischem Brot verwendet. Man sagt diesem Gewürz entzündungshemmende und blutreinigende Wirkung nach.
  • Gewürznelke ist nicht nur etwas für Weihnachtsgebäck, sondern kommt häufig entweder zerstoßen oder gemahlen in Currys zum Einsatz. Nelkenpfeffer (Piment) passt gut zu Zimt-Nelken-Mischungen und hat die leichte Schärfe von Pfeffer. Dieser wiederum (südindischer Pfeffer) gilt als besonders aromatisch.
  • Zimt und Cassia geben beide den typischen Zimtgeschmack, wobei Cassia noch wesentlich intensiver ist. 
  • Amchoor ist ein hellgelbes Pulver, das aus grünen Mangos gewonnen wird. Der süß-saure Geschmack gibt den Gerichten eine besondere Note. Ist kein Amchoor im Haus, kann man diesen Geschmack auch mit etwas Limettensaft erreichen.
  • Fenchelsamen gibt man gerne wegen seiner verdauungsfördernden Wirkung zu deftigen Gerichten hinzu. Geschmacklich erinnern Fenchelsamen etwas an Anis.
  • Koriandersamen und Korianderblätter werden häufig in der indischen Küche verwendet. Sie sind für süße und herzhafte Gerichte geeignet, beides wird am besten frisch verwendet. Koriander ist ein natürlicher Stimulator der Verdauungsorgane und wirkt zudem als Aphrodisiakum.
  • Weißer Kardamom ist mild und wird daher oft für Süßspeisen und Desserts verwendet, schwarzer Kardamom in deftigen Gerichten. Beide Arten haben magenberuhigende und verdauungsregulierende Wirkung und sind zudem noch gut gegen Mundgeruch und Erkältung. Kardamom enthält die Vitamine A, B und C.

Indische Gewürzmischungen

Wenn man mit so vielen Gewürzen kocht, ist es nur sinnvoll, häufig bzw. immer wieder verwendete Gewürze zu Gewürzmischungen zusammenzufassen. Einmal in einer größeren Menge zusammengestellt lässt sich sie leicht verwenden, ohne jedes Mal für jedes einzelne Gewürz die Portiönchen abmessen zu müssen. Je nach Geschmack stellt sich jeder seine eigene Mischung zusammen oder kauft eben die gewünschte Geschmacksrichtung, denn die Gewürzmischungen gibt es in vielen verschiedenen Zusammensetzungen. Je nach Gericht, Region, persönlichen Vorlieben und Gelegenheit wählt man aus Hunderten von Kombinationsmöglichkeiten.

Curry

Curry ist eine Gewürzmischung, die auch bei uns bekannt ist. Sie besteht aus Kurkuma, Kreuzkümmel, Pfeffer, Chili, Ingwer, Koriander, Kardamom, Muskat und Nelke, manchmal kommen noch Curryblätter hinzu. Was bei uns als fertiges Pulver gekauft wird, ist in Indien ein eigenes Rezept, das jeder Haushalt anders zusammensetzt. Die genannten Bestandteile sind zwar in jedem Currypulver und jeder Currypaste enthalten, aber die Zusammensetzung macht's. So entstehen Currypulver in verschiedenen Schärfegraden und veränderten Geschmacksrichtungen.

Garam Masala

Auch Garam Masala ist eine typisch indische Gewürzmischung, für die eine Vielzahl unterschiedlicher Rezepte existieren. Auch hier mischt jeder Haushalt aus Kardamom, Pfefferkörnern, Kreuzkümmel, Nelken Muskat und Zimt/Cassia sein eigenes Pulver zusammen.

Sonja, am 30.03.2018
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