Die Schneeschuhe der Indianer
Mithilfe von Schneeschuhen konnten sich die nordamerikanischen Ureinwohner im hüfthohen Schnee fortbewegen, ohne einzusacken.Antike Schneeschuhe (Bild: leoleobobeo / Pixabay)
Ursprünglich galten die Indianer und die Inuit als Erfinder der Schneeschuhe
Die Indianer töteten nur so viel, wie sie für sich und die Angehörigen ihrer Sippe brauchten. Alles fand Verwendung - das Fleisch, die Felle, die Sehnen und selbst Knochen. Eine Schar junger Krieger war den erfahrenen Jägern in einiger Entfernung gefolgt. Jeder zog ein schlittenähnliches Gefährt. Darauf wurde die gesamte Beute verladen, und dann zog der Jagdtrupp heimwärts, dem Winterlager zu. Schneeschuhe (nicht zu verwechseln mit Skiern) wurden hauptsächlich von den nordamerikanischen Indianern und den Inuit verwendet. Mit ihnen konnte man sich auch im hüfthohen Schnee sicher fortbewegen ohne einzusacken.
Ein Schneeschuh besteht aus einem biegsamen Ast, der in Größe und Art eines Tennsschlägers zusammengebunden wird. Der Zwischenraum wird mit Schnüren oder Lederriemen bespannt. Die fertigen Schneeschuhe werden unter die normalen Schuhe oder Stiefel gebunden. Die Bespannung gibt den Füßen auch auf weichem Schnee sicheren Halt und verhindert das Einsacken. Man muss sich allerdings erst daran gewöhnen, Schneeschuhe zu tragen, denn der breitbeinige Gang lässt einen leicht ermüden.
Den ältesten Schneeschuh fand man in den Ötztaler Alpen
Wurde ein amerikanischer Ureinwohner von einem Schneesturm überrascht, und hatte nicht die nötigen Hilfsmittel dabei, um sich richtige Schneeschuhe anzufertigen, half er sich mit einem Trick. Er band sich mehrere Tannen- oder Fichtenzweige unter die Schuhe. So konnte er sich auch im hohen Schnee fortbewegen. Bei den Inuit gab es zwei verschiedene Arten. Eine war dreieckig geformt und ungefähr 45 cm lang, die andere war rund. Die längsten Schneeschuhe (fast zwei Meter) wurden von den Cree-Indianern benutzt.
Lange Zeit galten die nordamerikanischen Ureinwohner und die Inuit als Erfinder der Schneeschuhe, doch im Jahr 2003 fand der italienische Kartograph Simone Bartolini bei Vermessungsarbeiten am Gurgler Eisjoch (3151 m), dem Übergang vom Südtiroler Pfossental auf den Gurgler Ferner der Ötztaler Alpen den nach bisheriger Erkenntnis ältesten Schneeschuh. Er besteht aus einem ca. 1,5 m langen Birkenast, der zu einem ovalen Rahmen mit einem Durchmesser von 32 cm gebogen wurde. Im Innern sind mehrere Stränge gespannt. Eine Radiokarbondatierung ergab, dass der Schuh aus der späten Jungsteinzeit stammt (zwischen 3.800 und 3.700 vor Christus). Das genaue Alter und der Ursprung sind jedoch unbekannt.
Bildquelle:
OpenClips
(Der Jagdbogen der Indianer)