Der Auftrag

Aus gewissen Gründen habe ich den Screenshot des Auftrags entfernt und gebe hier nur die Auftragsbeschreibung wieder:

"Bewertungen, Kommentare, Reviews für ****** auf Google+

"Ich benötige für unser Übersetzungsbüro *********** mehrere Reviews/Bewertungen. Gehen Sie dazu bitte auf folgenden Link: *********. Anschließend schreiben Sie bitte Ihre Bewertunge/Ihren Kommentar in foglender Struktur: Überschrift, Beschreibung, Pluspunkte, Minuspunkte. Suchen Sie sich einfach einen Beitrag Ihrer Wahl aus, den Sie kommentieren möchten.

Danach den Text in ******* kopieren und den Link zu der Seite hinzufügen, auf der die Bewertung steht. Anschließend wird der Text von mir akzeptiert. Kleine Flüchtigkeitsfehler sind kein Problem. Mögliche Themen für die Bewertung: Sie haben bspw. eine technische Anleitung übersetzen lassen, eine Anleitung für Scanner, geschäftliche Briefe, eine Broschüre im Auftrag Ihrer Firma, einen Flyer, eine Geburtsurkunde etc.

Bitte nicht den Link vergessen.

Geforderte Wörter: 100 - 200, möglicher Verdienst: 0,70€ - 1,40€"

Die Branche gerät in Verruf

Natürlich habe ich schon vorher viel darüber gelesen und gehört, dass es solche Auftragsarbeiten gibt, da dachte ich aber allerdings immer, dass das im Stillen passiert oder Personen auf einschlägigen Bewertungsportalen sich die Arbeit machen allerlei Artikel zu bewerten, die sie selber noch nie getestet oder besessen haben.

Es gab in einem großen Polit-Magazin einmal einen sehr langen Artikel darüber, bei denen die beiden größten Textbörsen im Fokus dieser Schummelbewertungen standen. Wenn ich mit Bekannten über meine Arbeit spreche und ihnen erläuter wo, und wie ich Texte verfasse, kommt immer als erstes die Frage ob es mich nicht stört Fake Bewertungen abzugeben.Und jedes Mal versuche ich diesen Leuten zu erklären, dass die Aufträge zu 99,9 % nicht aus falschen Bewertungen bestehen.

Wo sind die Grenzen?

Viele Menschen verdienen sich durch die Erstellung solcher Fake-Bewertungen ein Zubrot, das ist allgemein bekannt. Für mich kommen solche Aufträge nicht infrage, denn wo sind die Grenzen und wo hört das Ganze auf?

Wenn ich mir etwas kaufen möchte, sagen wir mal ein technisches Gerät oder nach einem passenden Hotel für den Urlaub suche, möchte ich Erfahrungsberichte lesen, die echt sind. Aber wem oder welcher Seite kann man da noch vertrauen, wenn selbst bei Google+ schon Menschen, nicht unbekannt, sondern mit ihrem eigenen Profil, Bewertungen abgeben, die keinesfalls der Wahrheit entsprechen, beziehungsweise auf keinerlei Erfahrung beruhen?

Warum ich so entsetzt bin

Warum ich wirklich so entsetzt bin über diesen Auftrag, beziehungsweise sind dort mehrere Aufträge zu finden, ist, weil es konkret um Bewertungen für ein Übersetzungsbüro geht. Und da frage ich mich, wie leicht es sich manche wirklich machen. Ich selber fertige auch Übersetzungen an und habe am Anfang, um gute Rezensionen zu bekommen, meine ersten fünfzehn Aufträge für kleines Geld angefertigt, um diese Aufträge auch wirklich zu bekommen, und die daraus resultierenden Bewertungen.

Darüber hinaus frage ich mich, ob es die Textbörsen überhaupt nötig haben, solche, meiner Meinung nach zwielichtigen, Aufträge überhaupt anzunehmen. Ich finde, auch wenn ganz klar der Auftraggeber der ist, der die Schummelei fordert, die Textbörse als Vermittlung auch eine gewisse Verantwortung hat. Denn genau genommen wird, vor allem bei diesem Auftrag, eine Lüge gefordert. Und dem Verbraucher, der sich, auf welcher Seite auch immer, über gewisse Dinge informieren will, wird ganz klar betrogen.

 

 

 

Wie seht Ihr das Ganze?

Hinweis

Da ich mich juristisch nicht komplett in die Hölle schicken möchte, habe ich alle Kommentare, die den Namen der Textbörse enthielten gelöscht und bitte darum, dass weiterhin nur noch mit dem Übergriff "Textbörse" geschrieben wird! LG

Laden ...
Fehler!