Die Sierra Nevada im Wilden Westen
Die Sierra Nevada gilt als längster und höchster Gebirgszug der Vereinigten Staaten von Amerika.Die schneebedeckten Berge der Sierra Nevada (Bild: werner22brigitte / Pixabay)
Jedediah Strong Smith durchquerte als erster Weißer die Sierra Nevada
Den Namen erhielt sie von der Expedition des Spaniers Juan Bautista de Anza, der von 1774 bis 1776 einen Landweg von Mexiko durch die Sonora-Wüste zur kalifornischen Pazifikküste fand. Während der Expedition entdeckte der Franziskanermönch Pedro Font von einem Hügel nahe der Bucht von San Francisco hinter einer baumlosen Ebene eine schneebedeckte Bergkette, die von Süd-Südost nach Nord-Nordwest verlief. In seinem Tagebuch und auf einer Karte vermerkte er die Bezeichnung "Sierra Nevada" (span.: "verschneiter Gebirgszug").
Als erster Weißer, der die Sierra Nevada überquerte, gilt der amerikanische Trapper, Entdecker und Pelzhändler Jedediah Strong Smith (vermutlich 24. Juni 1798 - 27. Mai 1831). Im Mai 1827 überquerte er das Gebirge mit zwei Begleitern von West nach Ost über den Ebbetts Pass. Zwischen 1843 und 1844 erforschte der US-amerikanische Entdecker, Generalsmajor und Politiker John Charles Frémont (12. Januar 1813 - 13. Juli 1890) einen großen Teil des Gebirges.
Die gerodeten Gebiete dienten als Weideflächen für Schaf- und Rinderherden
Angelockt durch die Goldfunde in Kalifornien kamen tausende Goldsucher in die Sierra Nevada. Sie nutzten den California Trail über den 2162 Meter hohen Donnerpass. 1863 begann die Central Pacific Railway mit dem Bau der Eisenbahnlinie, die über den Donnerpass durch die Sierra Nevada führte. Einige Jahre später wurde mit der Feather River Route über den Beckwourth Pass eine weitere Eisenbahnlinie gebaut. Im Zuge des Goldrauschs kamen immer mehr Menschen in das Gebiet. Die Wälder wurden großflächig abgeholzt oder niedergebrannt, um Bauholz zu gewinnen. Später dienten die Flächen als Weiden für riesige Schaf- oder Rinderherden.
Erst ab 1890 wurde die Holzwirtschaft in der Serra Nevade reglementiert und weite Teile unter Naturschutz gestellt. Zum wichtigsten Naturschützer wurde der aus Schottland stammende Naturphilosoph John Muir, der von 1868 bis zu seinem Tod im Jahr 1914 das Gebirge erforschte und weltweit bekannt machte. 1892 gründete er den Sierra Club und setzte sich erfolgreich für die Errichtung von Nationalparks ein. Heute existieren drei Nationalparks auf dem Gebiet der Sierra Nevada: der Yosemite-, der Kings Canyon- und der Sequoia-Nationalpark. Außerdem gibt es neun National Forests und zahlreiche State Parks. Das südliche Hochgebirge ist durch zwanzig zusammenhängende Wilderness Area geschützt.
Die Sierra Nevada bildet den Lebensraum für zahlreiche Tiere wie Streifenhörnchen, Fichtenmarder, Langschwanzwiesel, Sierra-Taschenratten, Dickhornschafe, Pfeifhasen, Gelbbauchmurmeltiere, Rotluchse, Pumas und Schwarzbären. In den Flüssen, Seen und Bächen leben Weißfische, Regenbogenforellen und Karpfen.
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(Kannibalen im Wilden Westen)
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(Goldsucher am Klondike)