San Francisco, Millionenmetropole in Kalifornien (Bild: PDPhotos / Pixabay)

In der einfachen Bevölkerung machte sich Unmut breit

Bevorzugt wurden vor allem weiße katholische Kalifornier spanischer Herkunft und wohlhabende Mexikaner. Aber auch viele Einwanderer aus den benachbarten, noch jungen Vereinigten Staaten oder aus Europa versuchten dort ihr Glück zu machen. Ein Großteil der Ländereien gehörte ursprünglich den franziskanischen Missionaren. Deren Vertreibung sorgte für den Niedergang des von ihnen unterstützten lokalen Handwerks. Dadurch waren die Großgrundbesitzer, die "Rancheros" in zunehmendem Maße auf den Handel mit dem Ausland angewiesen.

Bald machte sich in der einfachen Bevölkerung Unmut breit. Während einige wenige im Reichtum schwelgten, lebten die meisten Menschen in bitterer Armut. Die Situation verschärfte sich immer mehr und der in Mexico City sitzenden Regierung gelang es kaum noch, die weit entfernte Provinz unter Kontrolle zu halten. Bald wurden nicht nur in Kalifornien, sondern auch in den umliegenden Provinzen (vor allem Texas) die Rufe nach Unabhängigkeit von Mexiko laut. Auch die unbeliebten mexikanischen Gouverneure sorgten dafür, das sich die Lage immer mehr zuspitzte.

Amerikanische Siedler riefen eine unabhängige Republik Kalifornien aus

Unterstützt wurden sie dabei vom Militär, das gegenüber den einfachen Leuten als Besatzungsmacht auftrat. 1842 wurde Manuel Micheltorena als letzter Gouverneur nach Kalifornien entsandt. Doch bereits 1845 gab er nach einer Revolte wieder auf und überließ den Posten einem einheimischen Ranchero namens Pio Pico. Kalifornien hatte nun endlich eine eigene Regierung, wenn auch nur inoffiziell, da es sich noch immer im mexikanischen Besitz befand.

Nun zeigten auch die Vereinigten Staaten ein deutliches Interesse an dem Land, doch Mexiko war nicht bereit, seine Machtposition abzugeben. Im Frühjahr 1846 kursierten immer mehr Gerüchte über einen bevorstehenden Krieg zwischen den Staaten und Mexiko. Am 10. Juni des gleichen Jahres versuchten amerikanische Siedler eine unabhängige Republik Kalifornien auszurufen. Unterstützung erhielten sie dabei von amerikanischen Truppen, die sich "zufällig" in der Gegend aufhielten.

Der tatsächliche Ausbruch des amerikanisch-mexikanischen Krieges machte die neue Republik zwar schon nach weniger als vier Wochen zunichte, doch nach dem Ende des Krieges durch die Kapitulation Mexikos im Januar 1847, wurde Kalifornien zunächst frei. Im Jahr 1850 schloss sich die ehemalige Kolonie als 31. Staat den Vereinigten Staaten von Amerika an.

BerndT, am 22.03.2014
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Bildquelle:
Bernd Teuber (Die Besiedlung des amerikanischen Kontinents)
Brigitte Werner (Geisterstädte im Wilden Westen)

Autor seit 12 Jahren
359 Seiten
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