Die verbreitetsten Ängste oder Phobien
Von der Angst vor Clowns oder dem Waschen und allgemein vor Objekten oder Situationen.Mehr oder weniger seltsame Phobien
Ganz allgemein geht es hier nicht um Macken und Marotten, sondern um tatsächlich psychische Störungen. Und noch eines: Es wird eigentlich fälschlich von Ängsten gesprochen: Angst ist die Angst vor etwas Unbestimmten, Furcht hingegen vor etwas Konkretem, wie im folgenden alphabetisch aufgeführt.
Den Waschzwang kennt man, aber auch die
Ablutophobie - die Angst vor dem Waschen?
Diese Furcht vor Duschen und Baden, sich zu waschen und zu reinigen, ist mehr verbreitet unter Kinder und Frauen und geht meist auf ein traumatisches Ereignis in der Kindheit zurück. Dass Opfer von Waterboarding darunter leiden können, ist nachvollziehbar. Aber es gibt auch Patienten, die dies nach Alfred Hitchcocks Film "Psycho" entwickelten.
Coulruphobia - die Furcht vor Clowns
Eine Studie der Universität von Sheffield, Großbritannien, mit 250 Kindern, ergab, dass die Mehrheit sich vor Clowns gruselte! Und das hält oft bis ins Erwachsenenalter an (Quelle: DIE WELT vom 26. April 2015). Dieses Verhalten hängt damit zusammen, dass man nicht so genau weiß, was sich hinter der Maske mit dem grellroten breiten Mund, der roten Nase und der farbigen Perücke verbirgt. Clowns führen so auch, nach einer Forschung der State University of New York, ganz allgemein die oft tragische Geschichte des Narren im Mittelalter fort. Dieses Gruselverhalten machen sich auch Horrorfilme zunutze.
Hypnophobia - die Angst vor dem Schlaf,
auch bekannt als Clinophobie oder Somniphobia, ist die irrationale Furcht davor, die Kontrolle zu verlieren oder auch die Furcht vor ständig wiederkehrenden Albträumen. Sehr oft entwickelt sie sich auch plötzlich bei Menschen, die nachts einen Brand oder einen Einbruch erlebten. Ob sie auch mit "Schlafes Bruder", so der Titel eines Romans von Robert Schneider, zusammenhängt, der den Schlaf in die Nähe des Todes stellt?
Neophobie - die Furcht vor Neuem
- auch bekannt als Cainotophobia, die Furcht vor allem Neuen oder Unbekannten. Sie zeigt sich zum Beispiel im Unwillen, neue Dinge auszuprobieren oder eine Situation zu ändern in der Furcht, dann etwas zu verlieren oder nicht mehr glücklich sein zu können. Sie tritt zutage vor allem auch als Essens-Neophobie, die besonders bei kleinen Kindern zu beobachten ist. Dies hat wiederum als Ursache, dass Eltern eine Vermeidungsstrategie beim Essen oder in gewissen Situationen zeigen. Darunter leidende Personen sind wirklich sehr zu bedauern, entgeht ihnen doch vieles an wichtigen Erfahrungen.Und es fehlt ihnen die wichtige menschliche Neugierde, die zu all unseren Forschungen führt.
Nomophobia - Die Furcht ohne Handy zu sein
Jawohl, die gibt es und wird schon länger beschrieben! Diese Phobie kann bis zur Panik ausarten, wenn der Nutzer von seinem Mobiltelefon getrennt wird, es verloren oder keinen Empfang hat! Manche können sich dann nicht mehr auf ihre Arbeit konzentrieren und meinen, das Telefon klingeln zu hören, auch wenn es nicht da ist. Inzwischen gibt es schon etliche Trainingscamps in verschiedenen Teilen der Erde, die Nutzer daran gewöhnen, mal ohne Handy und anderen elektronischen Geräten zu sein. Übrigens hat Kirsten Wendt seinerzeit bei Suite101 bereits ausführlich darüber geschrieben.
Philophobie - Angst davor, sich zu verlieben
Diese Phobie wird in der Wissenschaft beschrieben als abnormale und andauernde Furcht davor, sich zu verlieben oder eine emotionale Bindung einzugehen. Sie kann sich zeigen in physischen Symptomen wie unregelmäßigem Herzschlag, Kurzatmigkeit und dem Fluchtgedanken vor einem möglichen Liebesinteressenten. Viele Psychologen glauben, dass der Grund dafür in den schlechten Erinnerungen einer Person an eine gescheiterte Beziehung in der Vergangenheit oder in der Angst vor Zurückweisung liegen kann.
Pteronophobie - die Furcht vor Federn
Dies beinhaltet auch die Furcht, mit einer Feder oder ganz allgemein gekitzelt zu werden. Patienten geben an, mal so gekitzelt worden zu sein, bis bei ihnen Atemnot auftrat, so dass sie dies immer damit verbinden, nicht mehr atmen zu können oder sogar das Risiko zu erleiden, zu sterben bei zu starkem Kitzeln (Quelle: Euroweekly News vom 14. Oktober 2015).
Triskaidekaphobie- Die Furcht vor der Nummer 13
Wem ist nicht etwas unbehaglich bei der Nummer 13, und versuchen wir nicht, sie möglichst zu vermeiden oder zumindest diese Furcht nicht zu zeigen? Sie geht ja ursprünglich zurück auf Judas, der der 13. Jünger an der Abendmahltafel von Jesus war und diesen verriet. Von Asien bis zu uns kann man beobachten, dass Hotels gerne die Zimmernummer 13 vermeiden, dass man an einem Freitag den 13. beziehungsweise in lateinischen Ländern an einem Dienstag, den 13. sich besonders vorsichtig verhält.
Die Furcht vor der Furcht
Und last but not least gibt es dann auch noch die Angst vor der Angst! Sie beinhaltet Symptome wie starke Angstzustände oder Panikattacken. Oder sie wird auch beschrieben in der einschlägigen Literatur als die Furcht davor, eine Phobie zu entwickeln. Sie verbindet sich gerne mit der Furcht vor Unordnung und sie unterscheidet sich von anderen Phobien dadurch, dass sie nicht durch äußere Einflüsse ausgelöst wird sondern durch innere Sinneseindrücke und Gefühle.
Fotos: Reinhard Hefele . Titelbild: Es ist ein Ausschnitt - mit freundlicher Genehmigung des Künstlers - aus einem Gemälde von Josemi Campaña, der aktuell vom 9. Oktober bis 2. November 2015 in Manilva, Costa el Sol, ausstellt.
Bildquelle:
G.Hefele
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