"DAB" gibt es schon lange, aber das "+" in "DAB+" macht den Unterschied:

Wie bei allen digitalen Systemen ist auch hier die typische Eigenschaft: Empfang ist da oder eben nicht. Störgeräusche etc. gibt es nicht.

In der Praxis findet man heute in Deutschland eine etwa achtzigprozentige Netzabdeckung bei DAB - Tendenz fallend. In den Nachbarländern Schweiz, Belgien, Dänemark und Großbritannien ist die Situation vergleichbar. In Frankreich gibt es nur vereinzelte Inseln wie Paris oder Lyon, in den Niederlanden um Amsterdam und Rotterdam.Österreich ist aus dem DAB-Versuch 2008 wieder ausgestiegen.

 

Bildnachweis: Antennensymbol OpenClipartLibrary / Clker.com

Probleme mit DAB:

Bei DAB würde theoretisch bei den bestehenden Sendeanlagen eine Sendeleistung von etwa 10 kW (effektive Sendeleistung / ERP) ausreichen, um eine hohe Versorgungsdichte in Gebäuden zu erreichen. Tatsächlich senden die meisten Anlagen aber nur mit etwa 1 KW Leistung. Hintergründe dazu findet man im Wikipedia-Artikel zu DAB:

http://de.wikipedia.org/wiki/Digital_Audio_Broadcasting

Damit steht DAB faktisch vor dem Problem, dass man DAB zwar in etwa 80% der Bundesrepublik mit einer Außenantenne erreichen kann, jedoch nicht oder nur selten mit einem "Koffer-Radio" im Zimmer. In unmittelbarer Sendernähe ist das zwar anders, aber leider in der Fläche nicht. Inhaus-Empfang gibt es praktisch nur in Ballungsräumen wie Berlin oder München etc.

Das zweite Problem für DAB ist die inzwischen sehr unentschlossene Situation der öffentlich-rechtlichen Sender. Diese zielen teilweise auf einen Ausstieg ab, übertragen nur Teile ihres Programms in DAB oder sind nur in bestimmten Sendegebieten vertreten, obwohl DAB genau dieses Verteilungsproblem lösen sollte. Auf der anderen Seite interessieren sich inzwischen mehr private Sender für diese Technik, so dass diese Situation sich möglicherweise wieder ändert.

Haben Sie schon einmal etwas von DAB bzw. DAB+ gehört?
Haben Sie ein DAB / DAB+ fähiges Empfangsgerät, also ein Digital-Radio?

Neues durch DAB+:

Mit der Einführung der neuen, aber zu DAB abwärtskompatiblen Technik DAB+ steigern einige der öffentlich.-rechtlichen Sender wieder ihr Engagement. So überträgt der WDR seit dem 1. August 2011 sein komplettes Radioprogramm in DAB+.

Wesentliche Neuerung bei DAB+ ist, dass diese technik es erlaubt, neben dem Audio-Signal auch programmbegleitende Zusatzinformationen wie Verkehrsdaten, Wetterkarten, Titel und Interpret, Albumcover zu übertragen. Ebenso ist es denkbar, einen Nachrichtenticker zu senden.

Nicht DAB+-fähige Empfangsgeräte können im Übrigen ohne Bedenken weiter betrieben werden. Diese haben natürlich keine Möglichkeit, die Zusatzinformationen zu lesen. Ebenso kann ein DAB+-Empfangsgerät auch ein einfaches DAB-Signal auswerten.

Einstieg in Digital-Rundfunk:

Um DAB+ empfangen zu können, benötigen Sie ein DAB+ Radio. Dieses sollte, wenn sie es mobil nutzen wollen, sowohl DAB+ als auch normalen UKW-Funk empfangen können. Dies gilt vor allem für Autoradios. Hier haben die Hersteller aber auch bereits reagiert. Praktisch alle Autoradios mit Digital-Receiver sind Hybridgeräte mit einem analogen und einem digitalen Empfangsteil.

Dies sichert die Nutzung in nicht abgedeckten Bereichen oder im Ausland, wo die Verbreitung noch höchst unterschiedlich ist.

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Über den Autor dieses Artikels: Peter Dreuw

profkm, am 16.08.2011
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