Wie es gelang Herrn Kurt zu überreden

Eine Petition auf Facebook brachte das Unglaubliche zusammen. Dr. Kurt Ostbahn alias Willi Resetarits kehrt für ein Konzert aus seinem wohlverdienten Ruhestand zurück. Anlässlich des legendären Konzerts am Ostbahn-11-Platz vor 20 Jahren gibt es am 27. August 2011 eine Neuauflage. Mit dabei sind sämtliche Musiker aus der Chefpartie und der Kombo. Den Postings auf Facebook zufolge herrscht allergrößte (Vor)Freude unter den KurtologInnen. Schon gebuchte Urlaube werden verschoben oder storniert. Aus den angrenzenden Nachbarländern kommen Anfragen zu Campingmöglichkeiten in der Nähe des Platzes. Das am häufigsten gepostete Statement: "Dass ich das noch erleben darf!" Ja, es herrscht große Freude unter den Fans. Mit so einem großen Revival konnte keiner mehr rechnen. Dank der bis jetzt 2.252 Fans auf Facebook ließ sich Herr Kurt und seine Musikanten überreden im August dieses Konzert zu spielen.

Wie alles begann

Im Jahre 2003 beschloss Herr Kurt in Pension zu gehen. Der Grund dafür war der Tod des Ostbahn-Erfinders Günter Brödl. Er war der Mastermind der Kunstfigur Kurt Ostbahn. Von Brödl stammten fast alle Texte, die er von seinen Lieblingssongs ins Wienerische übersetzte. Brödl schaffte es sogar Frank Zappa zu überzeugen eine wienerische Version von Bobby Brown zuzulassen. Zappa gab so gut wie keine Erlaubnis seine Songs zu covern. Einzige Ausnahme war sein Sohn Dweezil. Zappa ließ sich die Brödl Version "Bertl Braun" ins Englische übersetzen und gab lachend sein OK.

Der Geschichte zufolge gab Brödl einige Texte seiner Übersetzungen Willi Resetarits zum Anhören. Brödl bat Resetarits auch jemanden zu finden, der seine Lieder als Ostbahn Kurti singen wolle. Resetarits gab Brödl tags darauf die Cassetten wieder zurück und meinte, er wisse jemanden: sich selbst. Das war die Geburtsstunde der fiktiven Gestalt des Kurt Ostbahn im Jahre 1983.

Favoriten´n´Blues

Von 1983 bis 2003 wurden unzählige Konzerte gespielt. Die Fangemeinde wuchs unaufhörlich. Manche kämpften mit Scheidungen, andere mit Kündigungen, weil sie entweder Ehepflichten vernachlässigten oder ihre Arbeit nicht mehr zu vollen Zufriedenheiten verrichten konnten. Unter den KurtologInnen wurden sogar Entzugserscheinungen beobachtet, wenn sie länger bei keinem Ostbahn-Konzert zugegen waren. Dr. Kurt Ostbahn und die Chefarzt-Partie konnten dem nur neuerliche Tourneen entgegensetzen. Es wurden zum Glück auch einige Livekonzerte auf Langspielplatten und CD's gepresst um somit die ärgsten Entwöhnungen der Fangemeinde abzufangen.

2003 wurde dann zum Abschiedsjahr erklärt. Das Highlight war sicherlich das Doppelkonzert auf der Wiener Hohen Warte mit sämtlichen Musikern der Chefpartie und der Kombo, dazu noch einigen großartigen Gastmusikern. Ein allerletztes Konzert wurde am 31. Dezember 2003 im Wiener Orpheum gespielt. Beim Song "Wenn die Musik vorbei is" blieb kein Auge trocken und fortan war Kurt Ostbahn Geschichte. Einzige Ausnahme waren zwei Überraschungskonzerte im Orpheum am 10. Und 11. Oktober 2010. Der Grund der Zusammenkunft war der 10. Todestag des Trainers Günter Brödl am 10. Oktober 2010.

Ostabhan Kurti und Die Chefpartie 1986 im legendären U4
Kurt Ostbahn und Die Cefpartie 1991 auf dem Ostbanhn XI Platz

Kurt Ostbahn auf Wikipedia

Dr. Kurt Ostbahn vulgo Ostbahn-Kurti ist eine von Texter Günter Brödl im Scherz erfundene Kunstfigur, die ein öffentliches Eigenleben entwickelte. Personifiziert wurde sie ab 1983 bis zu ihrer Pensionierung 2003 vom Musiker Willi...
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