Leben im Jetzt: Die Basics

Die Essenz, die man aus Eckhart Tolles Buch "Jetzt! Die Kraft der Gegenwart: Ein Leitfaden zum spirituellen Erwachen" ziehen kann, ist eigentlich ganz einfach: Lebe im Jetzt!

Wenn wir gegenwärtiger und achtsam(er) sind, so verspricht uns Tolle, werden sich in unserem Leben ganz automatisch mehr Leichtigkeit und Mühelosigkeit einstellen.

Aber wie funktioniert das nun ganz konkret mit dem Leben im Jetzt?

Die Grundlagen der Lehren aus "Jetzt! Die Kraft der Gegenwart: Ein Leitfaden zum spirituellen Erwachen":

a) Eckhart Tolle argumentiert, dass wir alle zu sehr mit unserem Verstand (dem Denker) identifiziert sind. Kurz gesagt: Wir denken zu viel und sind zu wenig "da". Wir nehmen das Leben nicht direkt und bewusst wahr, sondern kriegen oft nur noch das mit, was unser Verstandesfilter durchlässt. Damit entgeht uns das, was am wichtigsten ist: Das eigentliche Leben – oder wie Eckhart Tolle es beschreibt: Das "ewige Sein".

b) Wir alle haben uns ein falsches Selbst, ein "Phantomselbst" geschaffen, das uns das Leben ziemlich schwer macht: Das Ego. Unser Ego ist geprägt durch "persönliche und kulturelle Konditionierung" und wird nur durch unser Denken am Leben erhalten. Das Ego stützt sich vor allem auf die Vergangenheit (es braucht eine "Geschichte") und auf das vermeintlich bessere Leben in der Zukunft (was nur eine Fantasie ist). Im Jetzt zu sein, in der Gegenwart zu leben, das macht dem Ego keinen Spaß.

Aus zu viel Denken und zu viel Ego entstehen also im Prinzip alle unsere Probleme.

Wie lösen wir diese "selbstgemachten" Probleme, was können wir tun?

10 Erkenntnisse aus "Leben im Jetzt"

1) Mit dem gegenwärtigen Augenblick kannst du immer zurechtkommen, aber mit der Zukunft kannst du nicht umgehen. Logisch, denn die ist ja nur eine Fantasievorstellung, mit der du konkret nichts anfangen kannst. Sollst du aber auch gar nicht: Lösungen werden dann von selbst entstehen, wenn du sie brauchst. 

2) Wenn du deine Aufmerksamkeit vollständig auf den gegenwärtigen Moment richtest, hast du dann tatsächlich ein Problem? Es gibt immer nur zwei Möglichkeiten: Du kannst mit einer Situation aktiv umgehen oder du kannst sie hinnehmen.

3) Ohne Nichtdenken ist kein kreatives Denken möglich. Erst durch Phasen der Gedankenstille finden wir Zugang zum größeren Teil unseres Bewusstseins, der jenseits des Denkens liegt.

4) Das Wie ist immer wichtiger als das Was: Konzentriere dich möglichst achtsam auf das, was du tust und nicht auf das Ergebnis, das dein Tun haben soll.

5) Immer, wenn du wartest, entsteht dabei ein Konflikt zwischen dem Hier und Jetzt und der ersehnten Zukunft (deiner Fantasie). Die Folge: Du verlierst die Gegenwart und deine Lebensqualität nimmt ab.

6) Schmerz bedeutet, das du nicht annehmen willst, was ist. Dein Widerstand ist es, der dir so weh tut. Auf gedanklicher Ebene drückt sich dieser Widerstand als Beurteilung aus: Du beurteilst dich selbst, dein Leben und andere Menschen.

7) Das unbeständige Glück, das du aus äußeren Quellen ziehst, wird dich nie so sehr erfüllen wie deine Daseinsfreude und der Frieden, den du in dir selbst finden kannst.

8) Frage dich, was du mit deinem Unglücklichsein eigentlich erreichen möchtest, was bringt es dir? Sieh deine Negativität als ein Signal: Raus aus dem Denken, sei gegenwärtig!

9) Hingabe bedeutet: Du nimmst das an, was jetzt ist. Nur so kannst du Frieden finden. Es wird nicht funktionieren, wenn du Frieden suchst, denn auch das bedeutet einen Konflikt mit dem, was jetzt ist. Du baust Widerstand auf. Wenn du nicht beurteilst, sondern akzeptierst, dann lebst du ein Leben ohne Kampf und schaffst kein neues Leiden mehr.

10) Wenn du das Äußere nicht akzeptieren kannst, dann versuche, das Innere zu akzeptieren: Lasse den Widerstand gegen deine Angst, deinen Schmerz, deine Verzweiflung los – beobachte einfach nur, ohne zu beurteilen und zu denken. Auf diese Weise kann keine neue Leidensgeschichte mehr entstehen.

Ganz praktisch und konkret:

  • Richte alle Aufmerksamkeit auf das, was du tust – mach dabei von allen deinen Sinnen Gebrauch.

  • Sag "ja" zum gegenwärtigen Augenblick.

  • Versuche, deine Aufmerksamkeit möglichst oft von der Vergangenheit und der Zukunft in die Gegenwart zu bringen.

  • Konzentriere dich auf dein Tun, nicht auf das gewünschte Ergebnis.

  • Sei voll und ganz da, wo du gerade bist.

  • Werde dir deiner Atmung bewusst.

  • Beobachte dich selbst: Beobachte dein Denken, dein (Be)Urteilen, deine Reaktionen und deinen inneren Widerstand.

  • Hör damit auf, dich selbst zu beurteilen. (Das ist der erste Schritt, um auch andere nicht mehr zu beurteilen.)

  • Setze dem Leben keinen Widerstand mehr entgegen.

Lust auf mehr?

Wer gerne mehr über die Lehren Eckhart Tolles erfahren und ausführlicher in seine Ideen einsteigen möchte, der kann entweder Tolles Bücher lesen oder sich die zahlreichen Vorträge auf YouTube anhören.

Und wem seine Lehren etwas zu kompliziert erscheinen: Eckhart Tolle hat auch Bücher für Kinder geschrieben, die seine Erkenntnisse auf etwas einfachere Weise vermitteln sollen.

Michaela, am 21.01.2017
2 Kommentare Melde Dich an, um einen Kommentar zu schreiben.


Autor seit 13 Jahren
332 Seiten
Laden ...
Fehler!