Wer hat's erfunden?

Diese einfache und eigentlich sehr "un-esoterische" Meditation beruht auf einer Anregung von Dr. Maxwell Maltz.

Maxwell Maltz (1899-1975) war ein amerikanischer Schönheitschirurg. Eines Tages fiel ihm auf, dass viele seiner Patienten trotz korrigierter Nasen und verschönerter Körper einfach nicht glücklicher wurden. Sie hielten an ihrem negativen Selbstbild fest, blieben angespannt und gestresst.

Daraufhin schrieb Dr. Maltz den Ratgeber "Psycho-Cybernetics", in dem er einige einfache Methoden präsentiert, die dabei helfen können, ein besseres Selbstbild, mehr Souveränität und Gelassenheit zu entwickeln.

"Psycho-Cybernetics" erschien 1960 und gehört heute zu den 50 "Self-Help Classics". 

Buchempfehlung: "Psycho-Cybernetics" von Dr. Maxwell Maltz

Warum und zu welchem Zweck sollte ich meditieren? Was bringt mir diese Meditation?

Die Meditation "Der stille Raum" soll der körperlichen und geistigen Entspannung dienen.

Sie hilft dabei, so Dr. Maltz, zum eigentlichen Kern unserer Seele, zum "Ruhepol" in uns selbst hervorzudringen.

Diesen mentalen Raum der Stille bezeichnet Dr. Maltz auch als "Dekompressionskammer". Sich dorthin zurückziehen, so schreibt er, ja, das sei Realitätsflucht. Aber das sei der Schlaf ebenso und auch der Schirm, den wir bei Regen aufspannen.

Text zur Meditation: "Der stille Raum"

Ich bitte dich jetzt, dir einige Minuten lang Zeit zu nehmen. Lass dich einfach auf diese Erfahrung der vollkommenen Entspannung ein.

Atme zunächst tief durch. Bei jedem Ausatmen zählst du deine Atemzüge...

Atme ein … und zähle "Eins" während du ausatmest.

Atme ein … und zähle "Zwei während du ausatmest.

Atme ein... und zähle "Drei" während zu ausatmest.

Nimm auf diese Weise zehn tiefe Atemzüge.

Du schaffst dir nun in deiner Phantasie einen kleinen Raum, in den du dich jederzeit zurückziehen kannst ...

Stell dir jetzt deinen stillen Raum vor. Die Tür steht offen, Sonnenlicht fällt durch die Fenster herein, du kannst sehen, wie die Sonnenstrahlen helle Streifen und Muster auf den Boden zeichnen ...

Langsam schließt du die Tür hinter dir, den Ballast und die Probleme des Tages lässt du auf diese Weise hinter dir zurück. Du kannst dich später darum kümmern. Du hast alle Zeit der Welt.

Du bist ganz alleine im Zimmer.

Es ist vollkommen ruhig.

Du kannst dieses Zimmer genau so einrichten, wie es dir persönlich gefällt – male dir jetzt den für dich perfekten Ruheraum aus ...

Achte bitte darauf, dass die Wände und Decke angenehme, harmonische Farben haben … vielleicht sanfte Blautöne, Hellgrün, Gelb oder Goldfarben ...

Das Zimmer ist einfach eingerichtet und sparsam möbliert, es gibt keine störenden Elemente.

Alles ist sehr ordentlich und sauber.

Vielleicht hängen an den Wänden einige Bilder, die dir gefallen …Schau sie dir in Ruhe an.

Vielleicht stehen grüne Pflanzen auf dem Fensterbrett …

Du kannst diesen Raum genauso dekorieren, wie du möchtest...

Nimm dir Zeit dafür.

Das Fenster ist leicht geöffnet, eine sanfte Brise warmer Luft weht dir entgegen. Am Fenster steht ein gemütlicher Stuhl, in den du dich setzen kannst... Vielleicht ist es eine bequeme Liege, die du genauso einstellen kannst wie du es magst...

Vielleicht ist es auch ein kuscheliger alter Sessel mit Fußbänkchen ...

Oder du bevorzugst einen Schaukelstuhl mit gepolsterter Auflage und weichen Kissen ...

Setz dich, mach es dir bequem. Du spürst nun, wie dein Körper schwer auf die Unterlage sinkt...

Du streifst die Schuhe ab und lässt sie einfach fallen.

Wenn du aus dem Fenster schaust, dann siehst du den Strand, das glitzernde Meer und die rhythmisch heranrollenden Wellen. Du siehst sie, aber hören kannst du sie nicht, denn um dich herum ist es vollkommen still.

Genieße die Aussicht. Genieße die vollkommene Ruhe in deinem kleinen Raum ...

Deine Gedanken können einfach an dir vorüberziehen ebenso wie die kleinen weißen Wolken draußen über den blauen Himmel ziehen... Du brauchst sie nur wahrnehmen und einfach weiterziehen lassen … ganz ohne Anstrengung, ohne Kontrolle …

Du bist in deinem stillen Raum, du bist vollkommen ungestört.

Du sitzt am offenen Fenster und genießt in Ruhe die schöne Aussicht.

Es ist sehr still um dich herum.

Genieße die Stille. Entspanne dich so lange du möchtest.

Nimm zum Abschluss noch einen tiefen Atemzug …

Schüttle deine Hände aus ... Bewege dich ein bisschen.

Du verlässt jetzt deinen stillen Raum ...

... doch du kannst jederzeit wieder hierher zurückkehren. Auch mitten im Alltag: Schließe die Augen, atme tief durch und versetze dich in deinen stillen Raum.

Dort kannst du jederzeit für einige Minuten ungestört sein und neue Kräfte schöpfen.

Persönliche Erfahrungen

Ich mag die Meditation "Stiller Raum", weil sie so einfach und schlicht ist.

Sie ist für uns alle zugänglich, weil sie keine besondere Vorstellungskraft erfordert - jeder hat Ähnliches schon erlebt. Auch Menschen, die nur schlecht mentale Bilder entwerfen können, werden sich mit dieser Meditation nicht allzu schwer tun.

Ich mag sie auch deshalb, weil sie sich wunderbar variieren und gestalten lässt, ganz nach persönlichem Geschmack.

Nach meiner Erfahrung eignet sich der "Stille Raum" vor allem gut für die Kurzentspannung für zwischendurch. Ich spüre hier relativ schnell einen wohltuenden Effekt, für den ich mir bei anderen Übungen mehr Zeit nehmen muss.

Michaela, am 22.09.2010
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Bildquelle:
M. Steininger - Die Persönliche Note (Meditation tut gut: 5 einfache Wege, um sich glücklicher und gesünd...)

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