Eichhörnchen im Winter füttern - Tipps für die unwirtliche Zeit
Soll man Eichhörnchen im Winter füttern und wie schützt man das Futter vor anderen Tieren? Tipps, wie Sie die kleinen Nager satt bekommen.Soll man Eichhörnchen füttern?
Sehr oft wird behauptet, dass man Eichhörnchen nicht füttern soll, da sie sich daran gewöhnen und nicht mehr eigenständig nach Futter suchen. Dem ist jedoch nicht so - der süße Nager ist da flexibel und passt sich schnell neuen Gegebenheiten an. Wird es nicht mehr gefüttert, dann verharrt es nicht etwa regungslos und verhungert, sondern macht sich auf die Suche nach neuen Futterquellen. Auch das Argument, dass die Eichhörnchen ja im Herbst so viel Futter vergraben ist haltlos - sie finden die Sachen im Winter einfach nicht wieder. Dies liegt zum einen daran, dass sie sich nicht daran erinnern, wo sie die Nüsse verscharrt haben und zum anderen am gefrorenen Boden, der ein Erschnüffeln und Ausgraben erschwert. Auch der Mensch trägt leider stark dazu bei, dass Eichhörnchen ihre Nahrung nicht mehr wiederfinden - durch übermäßiges Entfernen von Laub und alten Ästen im Herbst (die Hörnchen sind manchmal sehr faul und verstecken die Nüsse und Zapfen einfach unter ein paar Blättern), wird so manches Futterlager einfach zerstört.
Die schlimmste Zeit beginnt im Frühjahr
Entgegen aller Erwartungen haben die Hörnchen ihre härteste Zeit jedoch nicht im Winter, sondern dann, wenn der Schnee wegtaut und der Frühling beginnt. Im Winter fressen die Nager relativ wenig und halten ihre Winterruhe - nur einmal am Tag (früh am Morgen) - verlassen sie in der Regel ihren kuschelig warmen Kobel und füllen ihren Energiebedarf, der im Winter nicht sehr hoch ist. Außerdem ist der Esstisch im Winter durch die vielen Vogelhäuschen oft reich gedeckt und kaum ein Eichhörnchen verhungert im Winter. Im Frühjahr jedoch werden die Futterhäuschen weggeräumt und die Hörnchen stehen dumm da. Die Natur ist in der Regel dann noch nicht soweit, dass sie neue Nahrung produziert hat - weit und breit ist von frischen Trieben an den Bäumen oder gar von Nüssen, Samen und Beeren noch nichts zu sehen. Das Eichhörnchen hat Hunger und sucht verzweifelt nach Futter. Möchten Sie die Tiere im Winter füttern, dann wären sie äußerst dankbar dafür, wenn Sie das auch im Frühjahr fortführen.
Futterstationen für Eichhörnchen schützen vor Dieben
Natürlich können Sie zur Fütterung von Eichhörnchen ganz einfache Vogelfutterhäuschen verwenden, jedoch werden sie feststellen, dass gerade Meisen sich am Eichhörnchenfutter vergreifen werden - denn auch sie stehen auf verschiedene Nüsse und Sämereien. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, eine spezielle Futterstation für Eichhörnchen zu verwenden.
Das obenstehende Video verdeutlicht, wie so eine auf Eichhörnchen abgestimmte Futterstation funktioniert. Es ist sehr putzig, die Tiere beim Abholen von Futter und natürlich auch beim Fressen zu beobachten.
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Der Aufbau eines Futterhäuschens für Eichhörnchen
Diese sind fast komplett geschlossen und haben eine Klappe, die die cleveren Tiere öffnen müssen, um an das Futter zu kommen. Für die Eichhörnchen ist das kein Problem, denn sie sind wirklich sehr schlau, einen Vogel jedoch wird dieser komplexe Vorgang überfordern. Damit die Tiere ihr Futter auch finden, sollten Sie eine Futterstation verwenden, die eine Plexiglasscheibe hat, durch die sie Nüsse sehen können. Sie werden erstaunt sein, wie schnell die kleinen Nager die Station entdecken und ihren Mechanismus ergründen.
Der optimale Ort fürs Futter
Haben Sie solch eine Futterstation gebaut oder gekauft, sollten Sie den perfekten Ort dafür auswählen. Optimal ist es, wenn Sie das Futterhaus relativ hoch an einem Baum anbringen können - denn nur dort können die Hörnchen in Ruhe fressen, ohne sich vor Feinden, wie beispielsweise streunenden Katzen und Mardern, allzu sehr fürchten zu müssen. Auch sollte der Platz relativ geschützt sein, sodass Regen und Schnee nicht mit voller Wucht darauf einwirken können. Haben Sie viele Eichhörnchen im Garten, dann ist es von Vorteil, mehrere Futterstationen anzubringen, damit die kleinen Kerle sich nicht ums Futter streiten. Es ist erstaunlich, mit welcher Vehemenz ein Hörnchen seinen Futterplatz verteidigt.
Was kommt rein ins Futterhaus?
Natürlich nutzt das ganze Futterhaus nichts, wenn es leer ist. Doch was fressen Eichhörnchen eigentlich? Perfekt ist es, wenn Sie bereits auf Ihren Herbstspaziergängen Futter für die Hörnchen sammeln: Nüsse (besonders Baumnüsse), Hagebutten und Tannen- und Kiefernzapfen eignen sich hervorragend für die Befüllung der Futterstation. Eicheln sind hingegen nicht so gut geeignet - die Hörnchen können sie in der Regel schlecht verdauen und bekommen Bauchweh. Versuchen können Sie es auch mit Kastanien - manche Eichhörnchen nehmen sie gern an, andere verweigern sie komplett. Ergänzen können Sie den Speiseplan mit unbehandelten Wal- und Haselnüssen und Sonnenblumenkernen. Auch Erdnüsse mögen die Hörnchen gern - aber die sind ziemlich ungesund und leider oft von Schimmel befallen, deswegen sollten Sie nach Möglichkeit darauf verzichten. Geben Sie die Nüsse bitte mit Schale in das Futterhaus - die Hörnchen genießen es wirklich, die Nüsse selber zu knacken und außerdem ist dies wichtig für ihre Zähne.
Keinesfalls sollten Sie die Futterbox mit Mandeln füllen, denn die enthaltene Blausäure bringt die kleinen Tiere um. Auch Obst und Gemüse sollten Sie nicht in die Futterstation geben, sondern außerhalb verfüttern, damit es im Futterhaus nicht anfängt, zu schimmeln.
Bildquelle:
a.sansone
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