Wandeln auf den Spuren der Habsburger

Wien ist bis heute eine Residenzstadt. Dieser Eindruck entsteht bei einem Bummel durch das historische Zentrum der Donaumetropole. Die zahlreichen Häuser mit ihren Verzierungen an Giebeln, Balkonen und Eingängen vermitteln das Gefühl, als sei die Zeit stehen geblieben. Ob das prächtige Rathaus, die ineinander übergehenden Gebäude der Hofburg oder das Burgtheater, Fotomotive finden sich an jeder Ecke. Ein Muss ist der Besuch der Museen, die Sie in die Geschichte der jahrhundertealten Monarchie eintauchen lassen. In der Wiener Hofburg sind dies das Sissi Museum sowie die Kaiserliche Schatzkammer. Hier erleben Sie eine beeindruckende Zeitreise in die Vergangenheit und fühlen sich inmitten der k.u.k. Monarchie. Sie erfahren, welche Aufgaben die etwa 5000 Bediensteten des Hofes, vom Leibkoch bis zum Kammerdiener, zu erfüllen hatten. So musste der Kammerdiener jederzeit zur Verfügung stehen, wenn er gebraucht wurde. Dafür hatte er Kost und Logis frei und durfte nach seinem Ausscheiden aus dem Dienst auf Lebenszeit in seinem bescheidenen Zuhause wohnen bleiben.Kein Wunder, dass diese Arbeitsstellen heiß begehrt waren.

Beeindruckend sind nicht nur die Räume für offizielle und private Empfänge der kaiserlichen Familie. So ist das Arbeitszimmer von Kaiser Franz Joseph I vergleichsweise spartanisch eingerichtet, ganz im Gegensatz zu dem der Kaiserin Elisabeth, die mehr Wert auf eine gediegene Ausstattung legte.

Schloss Schönbrunn war die Sommerresidenz des Kaiserhauses. Mehrfach umgebaut, spiegelte es in seiner wechselvollen Geschichte nicht nur die jeweilige architektonische Richtung wider. Es zeigte auch die Vorlieben seiner Bewohner, die zahlreiche kostspielige Veränderungen vornahmen. Bei einem Spaziergang durch den weitläufigen Park fühlen Sie sich wie die damaligen Herrscher und flanieren auf gepflegten Kieswegen entlang.

Lohnenswert ist auf jeden Fall auch der Besuch des kaiserlichen Fuhrparks in einem separaten Museum in Schönbrunn. Hier sehen Sie eine Vielzahl unterschiedlicher Kutschen, von der reich verzierten Krönungskutsche, mit der das Kaiserpaar zur Krönung als ungarische Könige in Budapest einfuhr, bis zur sportlichen Version.

Natürlich sollten Sie auch durch die gepflegten Parkanlagen von Belvedere flanieren und den weitläufigen Garten besichtigen. Es lohnt sich auf jeden Fall.

Das Wiener Kaffeehaus -- eine Institution

Was wäre Wien ohne seine Kaffeehäuser? Die neueste Presse bei einem Einspänner studieren, andere Gäste beobachten oder den berühmten Apfelstrudel in kleinen Häppchen genießen, es ist bis heute eine Tradition. Der Kellner, in dunklem Anzug, weißem Hemd und der obligatorischen Fliege um den Hals, kümmert sich rührend um Sie. Genießen Sie nicht nur das Flair, das schon zahlreiche Autoren und Komponisten als inspirierend empfanden, sondern auch Wiener Spezialitäten wie Kaiserschmarrn oder Tafelspitz. Doch ohne einen Kaffeehausbesuch sollten Sie Wien nicht wieder verlassen.

Ein Besuch in der UNO-City -- hoch informativ

Wann waren Sie das letzte Mal in einem UN-Gebäude? Noch nie? In Wien bietet sich Ihnen die Möglichkeit einer Führung durch die UNO-City an der Donau. Nach einer strengen Sicherheitskontrolle erfahren Sie auf dieser geführten Tour in einer Stunde viel über die Arbeit der Weltorganisation, besichtigen einen Konferenzsaal und werden durch den weit verzweigten Komplex geführt. Dabei dürfen Sie auch Fotos machen, solange Sie keine Mitarbeiter direkt fotografieren. In Wien hat die Internationale Atom Energie Agentur ebenso Ihren Hauptsitz wie die Organisation im Kampf gegen Terror, Drogen und Korruption. Immer wieder lassen Mitarbeiter gerade dieser UN-Behörde in Krisengebieten auch ihr Leben.

Der Wiener Zentralfriedhof

Wer Ruhe und subtile Morbidität mag, ist hier richtig. Den Wienern wurde ja schon immer eine besondere Beziehung zum Tod nachgesagt. Das weitläufige Areal lässt sich am Besten erst einmal per Bus erkunden, der Besucher und Gäste kostenfrei durch das Gelände fährt. Am Eingang Tor 2 gibt es auch Pläne, die aufzeigen, wo sich die Ehrengräber befinden.Schließlich liegen hier nicht nur alle Präsdenten nach 1945 begraben. Auch die Komponisten Beethoven, Brahms und Schubert, Vater und Sohn Strauss sowie der Schauspieler Curd Jürgens und der ehemalige Kanzler Kreisky fanden u.a. hier ihre letzte Ruhestätte. Wallfahrtsorte von Fans sind natürlich die Gräber von Udo Jürgens und, immer noch, von Falco, der österreichischen Pop-Ikone.

Dazu erinnern Stelen an die Opfer der beiden Weltkriege und damit an Tod und Vertreibung.

Einen besonderen Charme versprühen die mehr als mannshohen Grabsteine der wohlhabenden Wiener aus dem 18. und 19. Jahrhundert, die an die längst untergangene Epoche der k.u.k Monarchie erinnern. Hier fanden Generäle, Bürgermeister und Musikdirektoren ihren Frieden.

Der Friedhof ist der flächenmäßig zweitgrößte in Europa und wer mag, kann hier einen ganzen Tag entlang spazieren, in die Vergangenheit eintauchen oder einfach nur seinen Gedanken nachhängen.

Doch der Wien-Besucher sollte den Zentralfriedhof nicht vergessen, es lohnt sich.

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Fotos by: Autor

 

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