Sicherheit - Segen oder Fluch?

Sicherheit - Segen oder Fluch? (Bild: pixabay)

Der moderne Steinzeitmensch und sein Bedürfnis nach Sicherheit

Egal ob man an frühere Leben glaubt, egal ob man sich vorstellen kann, dass Erfahrungen unserer Vorfahren und deren Erlebnissen in unseren Körperzellen abgespeichert sind:

Der Mensch ist und bleibt ein Jahrtausende altes biologisches Wesen, welches sich vom Einzeller, vom Affen, vom Höhlenmenschen hin zum Krieger entwickelt hat. Irgendwann, Lichtjahre später, waren dann wir auf der Erde, Menschen wie du und ich, die Sicherheit als angenehm empfinden.

 

 

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Über sehr lange Zeit hinweg, ja fast den Großteil der Zeit der menschlichen Geschichte, war das Wesen Mensch vorwiegend mit beängstigenden Dingen beschäftigt: Um sein Leben kämpfen, sich vor Tod und Angriffen schützen, Nahrung für sich und seine Familie ergattern um nicht zu verhungern, eine sichere Höhle oder Hütte finden, die ihn vor Naturkatastrophen beschützt – damit war der Großteil der Lebensinhalte unserer Vorahnen ausgefüllt.

 

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Viele unserer westlichen und europäischen neu-modernen Menschen können mit diesen Bildern nicht viel anfangen.
Was soll das alles damit zu tun haben, dass wir, im Hier und Jetzt, ein bequemes, angenehmes, komfortables Leben in Sicherheit bevorzugen?

Instinktive Wesen – der animalische Mensch

Ganz einfach: Wir sind alle geprägte Wesen, wir stammen alle einer Natur ab.

Wir haben alle einen Instinkt – gleich wie Tiere.
Tiere tragen das Wissen in sich, intuitiv, welche anderen Tiere für sie gefährlich und welche harmlos sind.
Genauso verhält es sich mit uns Menschen!

Auch der moderne, verstandsbeherrschte und intelligente Mensch von heute hat intuitiv das Gefühl der abenteuerlichen, mutigen Neandertaler in sich:
Die Sicherheit meines Lebens, meiner Höhle, meine Nahrung und meines Nestchens sind das Allerwichtigste!
Diese Dinge gilt es zu verteidigen bis aufs Blut. Ansonsten ist meine Existenz gefährdet! Ansonsten gerät mein Leben in Gefahr – meine Rasse stirbt aus.

Dieser Urinstinkt ist an sich etwas Gutes, etwas Sinnvolles. Dieser Instinkt beschützt uns in vielen Situationen, er bewahrt uns davor dass wir uns nicht todesmutig von einem halsbrecherischen Abenteuer ins Nächste stürzen.

Doch – jetzt kommt das große Aber: Der Großteil der Menschen in unserer Zeit lebt von vornherein in absoluter "Sicherheit" – zumindest was das Sicherheitsbedürfnis der Neandertaler betrifft.
Wir brauchen unsere Familie und unsere Höhle nicht mehr vor Bärenangriffen schützen, wir brauchen nicht mehr wochenlang hungern und durch die Landschaft streifen, um Nahrung einzusammeln.

Für uns Menschen in der Gegenwart hat das Leben ein ganz ein bisschen Mehr zu bieten. Dennoch sind sehr viele Menschen in diesem Sicherheitsbedürfnis "gefangen".

Viele Menschen leben ihr ganzes Leben lang in der komfortablen Sicherheitszone.

Nicht selten sind wir nicht einmal wirklich glücklich damit.

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Der sichere Alltag in unserer sicheren Komfortzone

Sehr viele Menschen leben in einer Welt voller "Sicherheiten". Es beginnt bereits früh morgens – unser Wecker oder das Handy klingelt.

Wir verlassen uns darauf von "etwas" geweckt zu werden. Was passiert bloß, wenn die Batterie des Weckers leer wird, oder der Akku vom Handy ausgeht?
Lieber nicht dran denken, sonst können wir nicht ruhig schlafen.


Sicher geweckt, wie jeden Morgen, machen wir uns schick, ziehen unseren Anzug oder unsere Arbeitskleidung an – optisch ja nicht aus der Reihe fallen – sicher ist sicher!

 

Weiter geht's – mit dem Auto, Zug oder Bus – wir gehen Tag für Tag davon aus, dass der Verkehr normal läuft, der Bus pünktlich kommt.
Wenn wir einmal im Stau stecken, oder der Zug Verspätung hat, werden viele von uns schon sichtlich nervös und gestresst.

Weshalb?
Weil wir womöglich Gefahr laufen, nicht "rechtzeitig" auf unserer nächsten Sicherheits-Insel anzukommen: zu unserer "sicheren" und vertrauten Arbeitsstelle.

(Bild: pixabay)

Kann man den Preis für Sicherheit bestimmen?

In manchen Fällen definitiv.
Eine Lebens- oder Unfallversicherung bestimmt den Preis für Sicherheit in Form einer Versicherungsprämie. Die Leute sind gerne dazu bereit, Geld zu zahlen um etwas abzusichern, was ihnen wichtig ist.
Das Beispiel Versicherungsbranche zeigt wohl sehr deutlich, dass der Mensch generell ein sehr sicherheitsorientiertes Wesen ist.

Man kann auch anders für Sicherheit bezahlen – ohne Bargeld, zum Beispiel mit dem eigenem Gewissen.
Jenny, eine Frau Mitte 30, wurde mehrfach von Männern betrogen. In ihrer mittlerweile mehrjährigen Ehe kann Jenny ihrem inneren Sicherheitsbedürfnis nicht widerstehen. Sobald ihr Ehepartner Marc, unter der Dusche verschwindet, greift Jenny automatisch zu Marc's Handy.
Sie durchforstet sein Telefon, durchblättert seine Anruflisten, kontrolliert den Nachrichteneingang – nichts Auffälliges dabei.
Nach ein paar Minuten legt sie das Handy beruhigt wieder hin und atmet auf.
Sie ist sich sicher: ihr Mann ist ihr treu. Ein schönes Gefühl von Sicherheit für Jenny, wofür sie mit ihrem Gewissen bezahlt.

 

Dieses Beziehungsszenario lässt sich gut dafür heranziehen, um zu veranschaulichen, dass es für Nichts im Leben wirklich eine Sicherheit gibt:

Trotz Jennys sicherheitsbestimmten Handykontrollen erfährt sie eines Tages, dass ihr Mann schon seit Monaten eine Affäre hat.

 

Menschen, die eine Lebensversicherung zur finanziellen Absicherung für den Todesfall ihres Partners abgeschlossen haben, sind berechtigter Weise beruhigt zu wissen, dass im Fall der Fälle ihr Hab und Gut weiterhin bestehen bleiben kann, und die Familie finanziell versorgt ist.


Doch beim tragischen und schmerzhaften Verlust eines geliebten Menschen wird man, trotz des Geldes und all der finanziellen Sicherheit, realisieren: 

Geliebte Sicherheit kann uns allen jeden Tag, zu jeder Zeit von jeglichen Dingen genommen werden, in allen Bereichen.
Oft hängen wir an "falschen" Sicherheiten fest, oft sollten unsere Prioritäten im Leben anders setzen.

Kein schönes Gefühl, oder?
Auf den ersten Blick vielleicht!

Der instinktive Steinzeitmensch in uns schlägt wieder zu.

 

(Bild: pixabay)

Im nächsten Teil dieser Artikelserie erfährst du, warum es gut, wichtig und richtig sein könnte für dich, zu verstehen, dass es gar keine wirkliche Sicherheit für dich gibt.

Dass es gewinnbringend und bereichernd sein kann, für dich und für dein gesamtes Leben, dich von "falschen" Sicherheiten zu trennen, und dafür ein großes Mehr an Lebenslust, Spaß und Freude zu gewinnen.

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