Alkohol statt Weihwasser am Vatertag - Warum Christi Himmelfahrt seine eigentliche Bedeutung verliert

Ein offener Brief ist ein Mittel, um einen Denkanstoß zu geben. Die Besäufnisse am Vatertag sind nicht schön, um es dezent auszudrücken. Auch wenn es zum Brauchtum gehört, dass Männer an Christi Himmelfahrt mit Bollerwagen voll Alkohol übers Land ziehen, ist das nicht der absolute Burner und drückt auch keine Coolness aus. Bereits im Mittelalter nutzten Männer den Feiertag Christi Himmelfahrt, um eine Landpartie zu unternehmen und dabei reichlich zu bechern. Wie nachzulesen ist, könnte das Brauchtum am Vatertag in einer religiösen Bedeutung wurzeln: Die Landpartien sollen den Gang der elf Jünger zum Ölberg symbolisieren, die so genannte Apostelprozession. Das wird zumindest behauptet. Andere Quellen besagen, dass es sich bei den Flurumgängen um einen germanischen Brauch handelt. Eigentlich ist es völlig egal, welches Brauchtum dahinter steckt, auch wenn es religiös ist. Bei den Flurprozessionen der Väter an Christi Himmelfahrt fließt deutlich mehr Alkohol als Weihwasser und das ziemlich extensiv. Ist es eigentlich zwingend notwendig, Männlichkeit mit Trinkfestigkeit gleichzusetzen? Mit der Trinkfestigkeit ist es gar nicht mehr weit her, wenn der bis zur Haarwurzel alkoholisierte Papa über der Kloschüssel hängt, wo er die Mahlzeiten auf umgekehrtem Weg entsorgt. Ein fauchendes Pelztier am nächsten Morgen sorgt dafür, dass ein herabfallendes Papier sich wie ein Donnerschlag anhört und sich die Zunge dreimal so dick anfühlt wie normal. Der Durst ist groß, Mineralwasser - und das literweise - ist das bevorzugte Getränk. Alkohol ist out. Katzenjammer und dröhnende Kopfschmerzen sind angesagt. Sch...Vatertag!

Papa ist der Beste - auch wenn er nicht perfekt ist - Alternativen zum Vatertag

Männer sollen ja nicht zu Abziehbildern werden. Nobody is perfect. Sie sollen den Vatertag feiern und gefeiert werden. Wie wäre es denn, liebe Väter, wenn ihr euch von euren Kindern in den Himmel heben lasst? Das passt auch prima zu Christi Himmelfahrt - das "in den Himmel heben". Es gibt so tolle Möglichkeiten, am Vatertag einen Ausflug zu gestalten, den man gemeinsam mit der Familie genießen kann. Das ein oder andere Gläschen Bier zu zischen oder ein zwei, vielleicht auch drei Schoppen zu zwitschern, ist bei dieser Gelegenheit nicht in Bausch und Bogen zu verdammen. Aber es soll beim Genuss bleiben und nicht zum Besäufnis entarten. Außerdem ist es schön, nach dem Vatertag in Erinnerungen an einen erlebnisreichen Ausflug zu schwelgen und kein fauchendes Pelztier im Nacken sitzen zu haben. Dann klappt es auch mit der Mama und die Kinder sagen: "Papa ist der Beste - auch wenn er nicht ganz perfekt ist".

Krimifreundin, am 07.05.2013
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Bildquelle:
Kuscheltier (Man(n) kauft ein für den täglichen Bedarf)

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