Bernstein zählt, weil er bis zu 300 Millionen Jahre alt sein kann, zwar zu den Schmucksteinen, ist aber kein Gestein oder Mineral. Schon unsere Vorfahren stellten aus Bernstein Schmuck her. Das beweisen viele Funde im In- und Ausland. Das größte und wertvollste Kunstobjekt aus Bernstein ist das Bernsteinzimmer, das seit dem zweiten Weltkrieg als verschollen galt und in den Jahren 1979 bis 2003 detailgetreu rekonstruiert wurde. Es ist ein kunstvoll in Bernstein gefertigter Raum, der 1716 ein Geschenk des preußischen Königs Friedrich Wilhelm I. an den russischen Zaren, Peter den Großen, war.
Bernstein-Funde wurden in Deutschland an der Nord- und Ostseeküste gemacht und sind, außer am Nord- und Südpol, überall auf der Welt möglich. Die ergiebigsten europäischen Fundstellen sind im baltischen Raum. Bernstein wird gerne, ungeschliffen oder geschliffen, als Schmuck verkauft und getragen. Es gibt Stücke mit wunderschönen Einschlüssen. Bernstein zu rosenförmigen Anhängern zu schnitzen ist eine alte Tradition.

Bernsteinrose

Bernsteinrose (Bild: Monika Hermeling)

Das Geheimnis dieser Bernsteinrose

Zwei Bernsteinrosen wurden 1925 für die erwarteten Zwillingstöchter Hedwig und Charlotte hergestellt und an eine der Töchter, Hedwig Charlotte, an ihrem Geburtstag dem 16.März 1925 für sie, an ihre Mutter Klara Lehmann, geborene Kesselring, verschenkt.

Die Kinder wurden in der Charite, in Berlin geboren. Ihrer Mutter wurde nur ein Kind in den Arm gelegt. Dem Vater wurde gesagt, ein Kind habe nicht überlebt.

Die Tochter von Hedwig Charlotte bekam von ihrer Oma das Schmuckstück mit Geschichte zu ihrem vierten Geburtstag, mit der Bitte, ihre Tante zu suchen und dieser das Geschenk, zu überbringen.

Der Katerinenpalast und das Bernsteinzimmer

Vorsicht bei Sammeln von Bernstein

Wer Bernstein sammeln will muss wissen, dass er leicht mit Phosphor verwechselt wird. Dieses kann dem Sammler schon durch das anfassen und einstecken gefährlich werden. Sammler sollten, da sich Phosphor in den Taschen leicht selbst entzündet, ihr Sammelgut, so wird auf Tafeln am Strand auf der Usedom empfohlen, nur in Metalldosen transportieren.

Auf einer Homepage wird gewarnt, dass es in den Jahren 2011, 2012 und 2013 mindestens sieben schwer verletzte Besucher, durch Phosphorfunde, am Strand auf Usedom gab. Diese hatten sich über den vermeintlichen wertvollen Bernstein gefreut, ihn in ihrer Kleidung verwahrt. Dort hatte der Phosphor sich selbst entzündet und die Menschen in Gefahr gebracht.

Usedom

Usedom (Bild: rohrspatz / Pixabay)

Bernstein kann jeder selbst schleifen

Wer das Glück hat im Urlaub an der Ostsee einen schönen Bernstein zu finden, möchte ihn vielleicht selber etwas ansehnlicher machen. Oder aus Bernstein etwas selber basteln. Das ist nicht schwer und gelingt sogar Kindern. Als besonders schön werden Stücke mit Einschlüssen von Insekten empfunden. Interessant ist es auch wie Perlmutter geschliffen und weiter verarbeitet wird. Der Sozialpädagoge und begeisterte Steinforscher Heinz Rahn bearbeitete in Herbertingen/Baden-Württemberg, in einem Sommerferienprojekt mit Kindern Bernstein. Gemeinsam haben Pädagoge und Kinder herausgefunden, dass die Bearbeitung Freude macht, nicht schwer ist und sie anschließend ein einmaliges Erinnerungsstück besitzen. Dieses wird gerne als Geschenk zum Muttertag angefertigt. Erwachsene nutzen es gerne als Geschenk zum Valentinsstag, als Erinnerung an schöne Stunden oder als Anreiz wenn sie einen Partner gewinnen wollen. Wer nicht das Glück hatte bei einem Spaziergang am Strand einen Bernstein zu finden, kann Bernstein zur Bearbeitung auch in Fachgeschäften kaufen und anschließend selbst bearbeiten.

So wird der Bernstein bearbeitet:

Diese Materialien werden zum Bernstein schleifen gebraucht:

  • Ein ungeschliffener Bernstein
  • Sandpapier in verschiedener Körnung
  • Eine wasserdichte Unterlage
  • Billige Zahnpasta
  • Eine alte Zahnbürste

Wer einen schönen, rohen Bernstein, in dem vielleicht sogar ein Insekt eingeschlossen ist, zu einem glatten Anhänger schleifen will, sollte das im Freien oder in einer Umgebung machen, die vor Wasser und Schmutz geschützt ist. Meist genügt eine wasserfeste Unterlage auf einem Tisch in der Küche oder in Feuchträumen wie dem Badezimmer. Für die Bearbeitung sind etwa 15 bis 30 Minuten erforderlich.
Der Bernstein wird zuerst mit grobem, dann mit immer mit feinerem Sandpapier "in Form" gebracht. Dann werden die entstandenen Kratzer weggeschliffen. Damit der Bernstein seinen warmen, gelben Farbton wirklich entfalten kann, wird mit einer alten Zahnbürste Zahnpasta aufgetragen und damit poliert. Diese Politur wird solange auf dem Stein verrieben, bis das er glänzt.
Soll der Bernstein nicht nur als Schmuck erfreuen, sondern als Anhänger getragen werden, wird in das relativ weiche Material mit einem feinen Bohrer ein Loch gebohrt. Bernstein wird zum Retro Look, wie Trollbeads, als Anhänger am Lederbändchen oder auch an einer silbernen Kette getragen.

 

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