Eine Rettungsgasse korrekt bilden
Die Daumenregel wird erklärt. Sie kann, so die GTÜ, Gesellschaft für Technische Überwachung mbH, Leben retten.Was ist eine Rettungsgasse?
Der Freiraum für Einsatzfahrzeuge auf der Straße, der sich zwischen der ganz linken und den rechts davon liegenden Fahrspuren befindet, wird Rettungsgasse genannt.
Damit Helfer wie Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst zügig an den Unfallort gelangen und Verletzte abtransportieren können, ist es wichtig, schon bei einem sich abzeichnenden Stau eine korrekte Rettungsgasse zu bilden. Weiter ist es nötig, diese, wenn erforderlich, zu halten und damit indirekt mitzuhelfen, dass sich der Stau schnellstmöglich wieder auflösen kann..
Welches Gesetz ist ausschlaggebend?
In Deutschland regelt die Straßenverkehrsordnung (StVO), in § 18, Absatz 9 StVO, seit mehr als 50 Jahren, wie eine Rettungsgasse gebildet werden soll. Heute finden sie sich in § 11, Absatz 2. Wer sich aus der eigenen Fahrschulzeit an eine andere Regelung, als die heute geltende erinnert, liegt vermutlich ebenfalls richtig. Denn auf mehr als zweispurigen Straßen gilt erst seit 2016 das Gebot, zwischen der linken und allen anderen Fahrspuren eine Rettungsgasse zu bilden. Vorher sollte der Weg für die Helfer in der Mitte der Straße geräumt werden. Da damals die Anzahl der Fahrspuren überwiegend aus geraden Zahlen bestand, war das einfach. Das hat sich inzwischen geändert..
So wird eine Rettungsgasse gebildet!!!
Wenn ihre ehemals zügige Fahrt plötzlich ins Stocken gerät, fragen sich viele Autofahrer, was die Ursache ist. Da in so einem Fall, besonders auf viel befahrenen Straßen oder einer Autobahn ein Verkehrsstau mit ungeahnten Folgen entstehen kann, ist es wichtig, sich ein Verhalten anzutrainieren, dass in jedem Fall, so die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH, dazu führt, dass alle Verkehrsteilnehmer schnell und möglicht unbeschadet, weiter fahren können.
Hier kann eine einfache Daumenregel lebensrettend sein.
Sie lautet:
- Einfach von oben auf die rechte Hand mit gespreizten Fingern schauen.
- Der Daumen zeigt nach links und die Finger nach rechts.
- Nach diesem Muster wird eine Rettungsgasse gebildet:
- Die Fahrzeuge auf der äußerst linken Spur fahren an den linken Rand der Fahrbahn, und alle Spurenrechts davon, weichen nach rechts aus.
Dabei ist zu beachten, dass der Standstreifen freigehalten werden muss.
Rettungsgasse ist kein Straßenname: Die Abenteu... Nur 12,06 EUR | Rettungsgasse: Von ausweglosen Situationen und ... |
Warum Rettungsgassen im Jahr 2022 meist nicht optimal gebildet werden
Jetzt, im Mai 2022 werden, so beklagen Rettungssanitäter, Notärzte, Polizei, und Helfer die einfachen Regeln nur unzureichend angewendet. Den Verletzten, die auf ihre Hilfe warten, ist das nicht egal. Manchmal hängt sogar ihr Leben davon ab, ob die Verkehrsteilnehmer die Regeln einhalten, die sie schon in der Fahrschule gelernt haben. Manchmal scheitern sie daran, dass sie theoretisch wissen wie eine Rettungsgasse gebildet wird, sie hingegen nicht in der Lage sind, in möglichst unterschiedlichen Situationen diese vorgeschriebenen und erprobten, Regeln anzuwenden.
In der Praxis heißt es sich flexibel einer ungewöhnlichen Situation und den anderen Verkehrsteilnehmern optimal anzupassen
Manchmal bedeutet das, im Sinn der Allgemeinheit, auf ein vermeintliches Recht im Straßenverkehr zu verzichten und zu lernen sich im Reißverschlussverfahren in den Straßenverkehr einzuordnen. Wie es sich in der Praxis zeigt, schult dieses Verfahren darin, sich schneller in eine geänderte Situation einzufinden.
Ein Grund warum eine Rettungsgasse nur zögerlich gebildet wird, kann die tägliche Fahrroutine sein. Wenn sich bei der Fahrtroute wenig ändert und Verkehrsteilnehmer den von vorausschauenden Autofahrern vorsorglich eingehaltenen freien Raum nutzen, um sich im Stau nach vorn zu drängeln. Diese scheinbar clevere Fahrweise kann die Arbeit von Rettungskräften stark behindern. Im schlimmsten Fall können die Helfer nicht nachrücken, weil die Rettungsgasse mit Fahrzeugen, deren Fahrer sich unkontrolliert verhalten, verstopft ist.
Eine Gefahr stellen zusätzlich ungeübte Fahrer dar, die nicht in der Lage sind sich schnell einer neuen Situation anzupassen. Zum Beispiel Warnungen im Verkehrsfunk sofort umzusetzen, Das Martinshorn zu hören und umgehend richtig zu reagieren. Manchmal bedarf dieses Verhalten einer Nachschulung.
Welche Strafe droht bei einem gefährdenden Verhalten?
Die aktuellen Sätze der Bußgelder sind in einer Vorschrift vom 9. November 2021 geregelt. Je nach Art und Schwere des Verstoßes können nach Angaben des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV), Bußgelder zwischen 200 und 320 Euro verhängt werden. Zusätzlich ist die Eintragung von zwei Punkten im Fahreignungsregister möglich. Wie Beamte der hessischen Polizei erklären, sind alle Bußgelder in diesem Bereich automatisch mit einem Fahrverbot von einem Monat verbunden.
Klare Informationen auf der Rückseite der grünen GTÜ-Umweltplakette
Die GTÜ ist die größte amtlich anerkannte Kfz-Überwachungsorganisation freiberuflicher Kraftfahrzeugsachverständiger in Deutschland. Sie unterstützt das Wissen um das richtige Bilden der Rettungsgasse seit 2020 mit einer pfiffigen Lösung: Die Rückseite der von den GTÜ-Partnern auf der Windschutzscheibe angebrachten grünen Umweltplaketten zeigt eine klar aufgebaute Grafik, wie man sich im Stau richtig verhält.
Grafik: GTÜ