Einmalinstrumente - Sicherheit für Patient und Personal
Medizinische Einmalinstrumente vermeiden nicht nur Kreuzkontaminationen, sondern bieten auch stets eine gleichbleibend hohe mechanische Qualität.Instrumente und Einmalinstrumente
In der Medizin werden ständig medizinische Instrumente verwendet. Ob für chirurgische Eingriffe, das Entfernen von Nahtmaterial oder die Versorgung von Wunden - medizinische Instrumente sind aus dem ärztlichen Alltag nicht wegzudenken. Für die verschiedenen Anwendungen und Fachrichtungen sind sehr unterschiedliche Instrumente verfügbar. So werden nicht einfach nur Pinzetten und Scheren unterschieden - sondern von jeder Instrumenten-Untergruppe (Pinzetten, Scheren, Klemmen, Zangen, und viele weitere spezielle OP-Instrumente) diverse Sonderausführungen. Diese sind in vielen Fällen nach dem Arzt benannt, der sie entwickelt hat. So gibt es z.B. anatomische Pinzetten nach Adson, Metzenbaumscheren oder Wundhaken nach Kilner.
Da die chirurgischen Instrumente durch die Verwendung am Patienten nicht nur verschmutzt, sondern auch mit diversen Keimen kontaminiert sein können, ist es unabdingbar, sie vor der neuerlichen Benutzung einem aufwändigem und teurem Aufbereitungsprozess zu unterziehen.
Die Instrumente werden nach der Verwendung gesammelt, gereinigt und desinfiziert, getrocknet, auf Funktionstüchtigkeit überprüft, bei Bedarf mit Pflegemitteln behandelt, eingepackt, beschriftet und schließlich sterilisiert.
Dieser Aufbereitungsprozess ist zeitaufwändig und dadurch besonders teuer. Außerdem muss bei einer seltenen Nutzung der Instrumente unter Umständen sogar nachsterilisiert werden, wenn die sterile Haltbarkeit überschritten ist.
Aus diesem Grund wurden die Einmalinstrumente entwickelt.
Einmalinstrumente sind steril verpackte anatomische und chirurgische Instrumente, die nach der Verwendung sofort entsorgt werden. Die Einmalinstrumente zeichnen sich durch eine sterile Haltbarkeit von mehreren Jahren aus. Sie verhindern das Auftreten von Kreuzkontaminationen, da für jede Anwendung ein neues, unbenutztes Instrument verwendet wird. Außerdem weisen Einmalinstrumente hervorragende mechanische Eigenschaften auf und sind jederzeit griff- und einsatzbereit.
Einmalinstrumente sind wahlweise aus Kunststoff oder Metall erhältlich.
Skalpell, Pinzetten, Scheren
Einmalinstrumente aus Kunststoff
Einmalinstrumente aus Kunststoff sind ein wenig günstiger als Einmalinstrumente aus Metall. Bekannte Kunststoff-Einmalinstrumente sind z.B. die SUSI-Einmalinstrumente von Aesculap. Diese Einmalinstrumente bestehen aus glasfaserverstärktem Hochleistungspolymer. Durch ihre sterile Haltbarkeit von 5 Jahren ermöglichen sie eine besonders wirtschaftliche Vorhaltung, da sie nicht innerhalb kurzer Zeit aufgebraucht werden müssen. Da die SUSI-Einmalinstrumente einzeln verpackt sind, können sie bedarfsgerecht entnommen werden. Wie bei allen Einmalinstrumenten geht auch von den SUSI Einmalinstrumenten keinerlei Infektionsübertragungsrisiko aus, da die Instrumente nie zuvor bei einem anderen Patienten verwendet wurden. Auch eine Rostübertragung ist bei diesen Einmalinstrumenten ausgeschlossen. Die SUSI Einmalinstrumente können umweltgerecht entsorgt werden und bieten eine hervorragende mechanische Präzision.
Chirurgische Instrumente im Einsatz
Einmalinstrumente aus Metall
Neben den Einmalinstrumenten aus Kunststoff stehen dem Anwender auch Einmalinstrumente aus Metall zur Verfügung. Bekannte Metall-Einmalinstrumente sind z.B. die Peha®-instruments von Hartmann. Diese Einmalinstrumente bestehen aus gebürstetem Stahl. Durch die Verwendung von mattem Metall werden Reflektionen vermieden, was eine große Erleichterung für den Operateur darstellt. Rein äußerlich unterscheiden sich die Peha® Metall-Einmalinstrumente kaum von normalen, wiederverwendbaren Instrumenten. Die beidseitig vorhandenen, gut sichtbaren Symbole kennzeichnen die Einmalinstrumente jedoch eindeutig als solche. Die Peha® Einmalinstrumente haben ebenso wie die SUSI Einmalinstrumente eine sterile Haltbarkeit von 5 Jahren und lassen sich dadurch hervorragend wirtschaftlich bevorraten. Die Einmalinstrumente werden in einem speziell von Hartmann entwickelten Prozess vor der Sterilisation gründlich gereinigt, wodurch sie eine absolut sichere Reinheit und Sterilität aufweisen.
Das Auftreten von Kreuzkontaminationen wird durch Verwendung der Peha® Einmalinstrumente zuverlässig ausgeschlossen, weil für jeden Patienten immer ein frisches, unbenutztes Instrument verwendet wird. Dadurch werden darüber hinaus auch eine hervorragende Funktionalität, Haptik und sehr gute mechanische Eigenschaften gewährleistet.
Die Entsorgung der Einmalinstrumente erfolgt in durchstichsicheren Sammelbehältern, ähnlich wie bei Einmalkanülen. Diese Sammelbehälter werden über den Hausmüll entsorgt. Im Falle der Müllverbrennung können die Einmalinstrumente nach dem Recycling sogar zur Herstellung neuer Produkte verwendet werden. Dadurch ist die Entsorgung der Einmalinstrumente besonders umweltschonend.
Chirurgische Einmalschere
Instrumente im Überblick - Die Vor- und Nachteile der Einmalinstrumente und der wiederverwendbaren Instrumente
Einmalinstrumente | Wiederverwendbare Instrumente |
Kein Risiko der Kreuzkontamination | Risiko der Kreuzkontamination bei nicht korrekter Aufbereitung |
Teurere Anschaffungskosten | Günstige Anschaffungskosten |
Keine Aufbereitung | Zeitintensive Aufbereitung |
Kein Sterilisator, keine Reinigungs- und Desinfektionsmittel notwendig | Sterilisator, Desinfektionsbad, Reinigungs- und Desinfektionsmittel müssen angeschafft werden |
Sehr gute mechanische Eigenschaften, da stets ein neues Instrument verwendet wird | Nachlassende mechanische Eigenschaften - eine konsequente Pflege ist notwendig |
Sehr lange sterile Haltbarkeit | Bei längeren Liegezeiten Nach-Sterilisation unter Umständen notwendig |