(Bild: Harald Rossa)

Sie taucht in der Zeit der Sommerferien immer wieder in den Verkehrsmeldungen im Norden auf: Die Elbfähre zwischen Glückstadt und Wischhafen. Die verkehrt rund 50 Kilometer nordwestlich von Hamburg über die Unterelbe. Und damit ist sie eine Alternative zu der durch viele Staus bekannten Route durch Hamburg und den Elbtunnel. Doch schon viele Autofahrer mit Zielen im Süden und Westen der Bundesrepublik haben diese Verbindung entdeckt. Und so kommt es, vor allem in der Ferienzeit, auch in Glückstadt oder Wischhafen zu Wartezeiten von 1 Stunde oder mehr.

Containerriese auf der Elbe

Containerriese auf der Elbe (Bild: Harald Rossa)

Die Route der Elbfähre Glückstadt - Wischhafen

Die Elbe bei Glückstadt ist etwa 3,5 km breit. Die Route der Fähre ist rund etwa 4,5 Kilometer lang und die Überfahrt dauert etwa 25 Minuten. Die Schiffe verbinden Teilstücke der Bundesstraße 495, der Deutschen Fährstraße sowie der Grünen Küstenstraße.

Die Reederei verfügt über 4 frei fahrende Fähren mit den Namen "Ernst Sturm", "Wilhelm Krooß", "Glückstadt" und "Wischhafen". Diese können 55 bis 60 PKW pro Schiff aufnehmen. Die Durchfahrtshöhe ist unterschiedlich und liegt zwischen 4,9 und 5,5 Metern.

Im Regelfall sind 3 Schiffe im Einsatz und bieten eine Fahrt alle 30 Minuten je Richtung an. Ist der Andrang besonders groß, dann werden alle Schiffe eingesetzt und es gibt eine Abfahrt alle 20 Minuten je Richtung.

Die Fähre verkehrt zwischen den Fähranlegern in Glückstadt und Wischhafen. Der Anleger in Glückstadt ragt etwa 500 Meter in die Elbe. Hier gibt es auch Parkplätze für Besucher. Der Anleger in Wischhafen befindet sich im den Mündungstrichter der Wischhafener Süderelbe. Auch hier gibt es Besucherparkplätze und etwa 2 Kilometer entfernt verkürzt das Gasthaus "Wischhafener Fähranleger" gern die Wartezeit.

Fährschiff Wischhafen

Fährschiff Wischhafen (Bild: Harald Rossa)

Geschichte der Fährlinie Glückstadt - Wischhafen

Fähren ab Glückstadt über die Elbe sind seit 1622 bekannt. Heute betreibt die Reederei "Elbfähre Glückstadt Wischhafen GmbH & Co KG" die Verbindung zwischen Glückstadt und Wischhafen. Sie wurde 1919 von den Kapitänen Jess und Sturm gegründet. Mit einer Hafenbarkasse nahmen sie den Fährbetrieb auf. Seit 1922 war Ernst Sturm alleiniger Inhaber der Reederei und erwarb ein größeres Motorschiff. Auf dem konnte auch ein Pkw über die Elbe gebracht werden. 1951 nahm die Reederei Harttermann & Krooß aus Wischhafen mit einer Roll on/Roll off Fähre den Betrieb über die Elbe auf. 1959 schlossen sich beide Reedereien zur heutigen Firma zusammen. Sie beschafften mit dem zunehmenden Verkehr auf der Fährroute größere Schiffe und modernisierten ältere Schiffe. Die Fähranleger wurden in Richtung Elbe verlegt. Das geschah 1968 in Wischhafen und 1981 in Glückstadt.

Zukunft der Elbfähre

Im Verlauf der geplanten Bundesautobahn 20 soll im Raum Glückstadt-Wischhafen ein etwa 6 Kilometer langer Tunnel den Fluss unterqueren. Damit wird der Fähre über die Elbe die Existenzgrundlage entzogen. Allerdings steht derzeit noch in den Sternen, wann die A 20 die rasante Unterquerung der Elbe möglich macht. Denn die Planung dieser Trasse ging bisher nur im Schneckentempo voran. Die neue Landesregierung von Schleswig-Holstein will das Vorhaben zwar beschleunigen. Aber ob dies gelingt, das wird die Zukunft zeigen.

Besonders betroffen von dieser Entwicklung sind Radler und Fußgänger, die diese Fährverbindung ebenfalls nutzen. Für sie besteht die Möglichkeit der Querung des Flusses erst in Hamburg oder mit der Fähre von Brunsbüttel nach Cuxhafen. Falls diese Verbindung nach dem Autobahnbau noch betrieben werden kann.

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