Was ist eigentlich ein Elektrolyt?

Laut dem ehrwürdigen Duden gibt es im Deutschen zwei typtische Verwendungsbereiche dieses Begriffs. Einmal wird damit in der Physik eine Substanz bezeichnet, "die durch entgegengesetzt geladene, bewegliche Ionen elektrisch leitfähig ist." Zum anderen wird das Wort in der Medizin und in der Sportwissenschaft verwendet und bezeichnet hier vor allem Flüssigkeiten, die für den Körper lebensnotwendige Salze enthalten.

Für den Körper wichtige Elektrolyte sind zum Beispiel Magnesium, Calcium, Natrium, Kalium, Chloride und Phosphat. Sie halten unsere Zellen gesund und funktionstüchtig. Der Mensch verliert durch banale Körperfunktionen wie Atmen und sämtliche Ausscheidungen ständig Elektolyte und Wasser. Dieser Verlust wird durch Essen und Trinken wieder ausgeglichen.

Starker Durchfall, Erbrechen und Schwitzen können den Elektrolythaushalt empfindlich stören. Der Freizeitsportler schwitzt sicher mehr als ein Coach-Potatoe. Braucht er aber deshalb auch teure isotonische Getränke? Hier scheiden sich die Geister, auch in der Wissenschaft. Selbst einige bekannte Marathonläufer geben sich oft mit einfachem Wasser zufrieden. Andere Wissenschaftler und auch zahlreiche Studien von Konzernen loben den Wert isotonischer Getränke. Auch darüber, wie viel und wann man trinken soll, gibt es zahlreiche unterschiedliche Expertenmeinungen und Studien.

Die meisten Ärzte und Wissenschaftler sehen einfache Getränke für den durchschnittlichen Freizeitsportler als ausreichend an. Und neuerdings scheint sich die Meinung durchzusetzen, dass man auf sein natürliches Durstgefühl achten sollte. Früher hatte man oft eine Art vorsorgliches Trinken empfohlen. Das man sollte bereits vor dem Sport und bevor ein Durstgefühl auftritt Flüssigkeit zuführen. Tendenziell wendet sich die Wissenschaft davon im Moment aber wieder ab. "Höre auf deinen Körper", lautet der neue Trend.

Einfach: Apfelschorle - ein elektrolythaltiges Getränk

Wer nicht mehr als eine Stunde Sport betreibt, kann mit Mineralwasser, welches einen hohen Anteil an Natrium aufweist, den Flüssigkeits- und Mineralstoffverlust gut ausgleichen, meinen Experten. Ein isotonisches Getränk sei auch schon eine Apfelschorle. Die ist einfach herzustellen und schont auch den Geldbeutel.

Dazu braucht es

  • Ein Drittel Apfelsaft
  • Zwei Drittel Mineralwasser mit hohem Natriumanteil

Diese Mischung versorgt den Körper selbst bei Freizeitsport mit ausreichend Zucker, Salzen und Mineralstoffen.

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Notfallgetränk: Orangensaft
... plus ein wenig Salz ...
plus Wasser, plus Zucker ...

 

Elektrolyte bei Durchfall

Wenn jemand an akutem Durchfall leidet, ist aber tatsächlich wichtig Elektrolyte zuzuführen. Der Flüssigkeits- und Mineralstoffverlust kann sogar lebensbedrohlich sein. Speziell bei älteren Menschen oder bei Säuglingen muss hier auf einen ausreichenden Ausgleich geachtet werden. Das Rezept (im strengen Sinne ein Arzneimittel) der Welternährungsorganisation (WHO) lautet für einen Liter Wasser: Zugabe von 13,5 gGlucose, 2,9 g Natriumcitrat, 2,6 g Natriumchlorid und 1,5 g Kaliumchlorid. Damit konnte man in Krisengebieten sogar bei Ausbrüchen von Cholera und Ruhr gut helfen. Basierend auf dieser Empfehlung wird heute für den Notfall – etwa bei Durchfall auf Reisen – folgende Mischung angeraten:

  • 3 bis 4 gestrichene Esslöffel Zucker
  • gut ein halber Teelöffel Salz (Kochsalz = Natriumchlorid)
  • ein halber Liter Orangensaft (enthält ca. 0,8 g Kalium)
  • ein halber Liter sauberes Wasser bzw. Mineralwasser

Achtung: Diese Mischung ist im Grunde genommen ein Arzneimittel. Im Normalfall braucht der Mensch nur etwa sechs Gramm Kochsalz am Tag. Der Durchschnittsdeutsche liegt aufgrund der modernen Ernährunsgewohnheiten oft darüber. - Deshalb ist die Zugabe von Kochsalz zu Getränken nur in Ausnahmefällen - eben bei starkem Durchfall oder überdurchschnittlichem Flüssigkeitsverlust - angebracht. - Bei der Einnahme beziehungsweise bei richtiger Dosierung der oben beschriebenen Trinkmischung muss auch auf das Körpergewicht geachtet werden! - Fertige Elektrolyt-Mischungen sind deshalb oft die bessere Wahl. Diese gibt es in jeder Apotheke und sogar online zu kaufen. Sie sollten auf keiner Reise fehlen. Die praktischen Tütchen belasten das Reisegepäck nicht und sind wertvolle Helfer in der Not.

 

Apropos Durchfall: Ein generell gesunder erwachsenerMensch braucht nicht sofort zum Arzt gehen bei Durchfall. Allgemein wird empfohlen, zwei bis drei Tage zuzuwarten und den Krankheitsverlauf verfolgen. In dieser Zeit müssen Sie natürlich besonders gut auf ausreichende Eletkrolytzufuhr - wie oben beschrieben - achten. Sehr gut ist auch eine Möhrensuppe. In dem Artikel "Die magische Karottensuppe", habe ich sehr genau die wissenschaftlichen Erkenntnisse zu dieser banalen Anti-Durchfallspeise beschrieben und natürlich auch wie man sie zubereitet. Entdeckt wurde dieses "banale" aber sehr wirkungsvolle Mittel ein österreichischer Arzt, der damit vielen Kleinkindern das Leben rettete.

Sollten die Symptome nach zwei bis drei Tagen jedoch immer noch nicht besser sein, heißt es aber: "Ab zum Allgemeinmediziner! " - Mit der eigenen Gesundheit sollte man nicht spielen. Gehen Sie auf Nummer sicher! Speziell bei Kleinkindern sollten Sie aber bei auftretendem Durchfall sofort einen Arzt hinzuziehen! Auch ältere Menschen mit etwas schwächerer Konstitution und generell Personen mit geschwächtem Immunsystem (zum Beispiel: Krebspatienten oder HIV-Kranke) sind ebenfalls gut beraten bei Durchfall möglichst schnell ärztlichen Rat einzuholen. Lesen Sie zum Thema Durchfall auch den Artikel: "Durchfall: Was hilft schnell?"

Isotonische Getränke liefern rasch Energie – und meistens viele Kalorien …

Wer mehr als zwei oder drei Stunden Leistungsport am Tag betreibt, erkundigt sich am besten bei seinem Arzt nach Empfehlungen. Im deutschsprachigen Raum gibt es bis dato keine eindeutigen Empfehlungen zu isotonischen Getränken, welche heute in großer Zahl von diversen Herstellern angeboten werden. Allen populären Produkten für Intensivsportler gemeinsam ist meist ein hoher Anteil an Zucker beziehungsweise Kohlehydraten. Sie sorgen für rasch verfügbare Energie.

Häufig findet sich der Begriff Maltodextrin auf der Inhaltsangabe von isotonischen Getränken. Dabei handelt es sich um ein wasserlösliches Gemisch von Kohlehydraten. Im Grunde genommen handelt es sich um Stärke, die speziell verarbeitet beziehungsweise bearbeitet wird.

Maltodextrin ist eine Zusammensetzung aus den Wörtern Maltose (Malzzucker) und Dextrose (Traubenzucker). Ein Vorteil für Herstellern von isotonischen Getränken ist, dass Maltodextrin kaum süß schmeckt und nahezu geschmacksneutral ist.

 

Bei Ausdauer- und Leistungssportlern ist Maltodextrin vor allem deshalb so beliebt, weil es weniger Wasser bindet. Wer beispielsweise aufgrund hoher sportlicher Belastung dehydriert, kann es leichter getrunken werden. Salopp formuliert: Es flutscht besser und pusht durch den hohen Energiewert. 

Diese elektrolythaltigen Getränke liefern also nicht nur wichtige Mineralstoffe und Elektrolyte sondern auch jede Menge Kalorien. Den moderaten Freizeitsportler können sie deshalb auch dick machen, was nicht Sinn der Sache sein kann. Mit Sorge beobachten speziell Kinderärzte, dass die Kleinen aus falsch verstandener Fürsorge gerne bei jedem längeren Spaziergang oder einer kleinen Radtour mit isotonischen Getränken versorgt werden. Da tut es wahrlich ein Apfelschorle. Das schmeckt und ist gesund.

So wichtig sind Elektrolyte – Beispiel Kalium mit empfohlenemTagesbedarf

Wie eingangs dieses Artikels bereits beschrieben, werden von der Medizin vor allem folgende Elektrolyte als lebenswichtig für unseren Körper erachtet: Magnesium, Calcium, Natrium, Kalium, Chloride und Phosphat.

Wie wichtig Elektrolyte,zeigt ein Blick auf medizinisch relevante Seiten über Herzgesundheit. Immer wieder betonen Fachleute, dass eine ausreichende Versorgung ebenso wie ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den Elektrolyten entscheidend für die Herzgesundheit sind.

Besonders hervorgehoben wird dabei Kalium:

Herzrhythmusstörungen seien oft ein Symptom von Kaliummangel, schreibt etwa die Redaktion des "Bundesverbands für Gesundheitsinformation und Verbraucherschutz – Info Gesundheit e.V." Während andere Elektrolyte vom Körper gespeichert werden können, ist dies bei Kalium nicht der Fall. Kaluim muss deshalb ständig dem Körper zugeführt werden, um eine Unterversorgung und damit verbundene körperliche Probleme auszuschließen.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rät zur täglichen Aufnahme von 3,5 Gramm Kalium täglich. Sollte jemand mehr als 2 Gramm Natrium – also zum Beispiel salzig gesessen haben – an einem Tag aufgenommen haben, sollte die Kaliumzufuhr sogar erhöht werden.

Besonders reich an Kalium sind zum Beispiel folgende Lebensmittel:

Hülsenfrüchte, wie Bohnen oder Sojabohnen, Tomatenmark, Kakao, getrocknete Aprikosen und Weizenkleie.

Alle aufgezählten Lebensmittel enthalten mehr 800 mg pro 100 Gramm und zählen somit zu den Nahrungsmitteln, die den höchsten Kaliumgehalt aufweisen.

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