Die Erdnuss – eigentlich eine Hülsenfrucht

Im Vergleich zu den echten Nüssen ist bei den Erdnüssen der Gehalt an Omega-3-Fettsäuren gering. Sie bestehen zu 24 Prozent aus Eiweiß, zu 50 Prozent aus Fett und zu nur 21 Prozent aus Kohlenhydraten. Erdnüsse sind reich an Mineralstoffen, vor allem Magnesium, Kalium und Phosphor. Die Vitamine des B-Komplexes und Vitamin E sind ebenfalls reichlich vorhanden. Wie alle Hülsenfrüchte enthalten Erdnüsse aber auch viel Phytinsäure (Phytat), die die Aufnahme dieser wertvollen Nährstoffe teilweise verhindert.

Bei frischen Erdnüssen ist die Gefahr von Schimmelpilzbefall durch Aspergillus flavus recht groß. Da dieser Schimmelpilz das giftige und krebserregende Aflatoxin produziert, ist es besonders wichtig beim Kauf auf Qualität zu achten und eingetrocknete und in der Farbe oder im Geschmack veränderte Nüsse nicht mehr zu essen. Mykotoxine sind resistent gegen alle weiterverarbeitenden Vorgänge in der Küche oder in der Lebensmittelindustrie.

Fettsäuren-Zusammensetzung von Erdnussöl

Das Erdnussöl wird aus den Kernen gepresst und sowohl im Kaltpressverfahren als auch durch Raffination hergestellt. Bei uns allgemein erhältlich ist die raffinierte Variante. Erdnussöl enthält in etwa 20 Prozent gesättigte Fettsäuren, 37 Prozent der einfach ungesättigten Ölsäure und etwa 44 Prozent mehrfach ungesättigte Fettsäuren (hauptsächlich Linolsäure). 100 Gramm Öl enthalten etwa 23 mg Vitamin E. Weiters sind in Erdnussöl die Vitamine B1, D und K enthalten.

Erdnussöl als Speiseöl

In der asiatischen Küche ist Erdnussöl eine unverzichtbare Zutat. Für Wok-Gerichte wird vor allem das hoch erhitzbare, raffinierte Erdnussöl verwendet. Es hat einen Rauchpunkt von 230 Grad Celsius und eignet sich damit auch zum Frittieren. Es ist milder im Geschmack und heller in der Farbe als das kaltgepresste Öl, dessen Rauchpunkt bei 160 Grad liegt. Durch die schonende Herstellung verliert das kaltgepresste Öl kaum an wertvollen Nährstoffen und es hat einen exotisch-nussigen Geschmack. Kalten Gerichten, gedünstetem Gemüse oder Salaten verleiht das native Erdnussöl einen besonderen asiatischen Touch.

Kosmetischer Einsatz von Erdnussöl

Das Vitamin-E reiche Öl wird auch gerne für Kosmetikprodukte verwendet. Aufgrund seines Fettsäurespektrums ist es besonders bei trockener oder empfindlicher Haut geeignet. Es hilft bei Kopfschuppen und Kopfhautproblemen. Wegen seiner guten Gleiteigenschaften ist es auch als Massageöl geeignet und wird auch gerne für Badeöle verwendet.

Für Allergiker und Kleinkinder kann der Einsatz von Erdnussöl allerdings problematisch sein, da das Öl in einigen Fällen Allergien auslösen kann.

Vorsicht bei Allergie

Erdnüsse sind eines jener Lebensmittel, die am häufigsten Allergien auslösen. Bei Betroffenen können bereits kleinste Spuren der Nüsse schwere allergische Reaktionen bis hin zu einem anaphylaktischen Schock auslösen. Verantwortlich dafür sind keineswegs die im Öl vorhandenen gesunden Fettsäuren, sondern allergene Eiweißbaustoffe. Selbst in raffiniertem Erdnussöl sind immer noch Spuren jener Proteine enthalten, die für die allergische Wirkung verantwortlich sind. Aufgrund der hohen allergenen Potenz stellen auch geringe Mengen noch ein Risiko dar.

Allergiker sollten aber nicht nur das Speiseöl und andere Lebensmittel mit Spuren von Erdnüssen, meiden, sondern auch Kosmetikprodukte, in denen Erdnussöl enthalten ist. Die Verwendung von erdnussölhältigen Pflegeprodukten bei Kleinkindern ist besonders problematisch, da der Einsatz erstmalig allergieauslösend wirken kann. Das Bundesinstitut für Risikobewertung rät daher von einem Einsatz solcher Produkte bei Kleinkindern und Babys ab.

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