Zitronenfalter kommen als erstes hervor

Beim Zitronenfalter sind die Männchen tief zitronengelb mit orangenen Punkten gefärbt. Das Weibchen, etwas größer, besitzt weiße Flügel mit einem lindgrünen Hauch. Die Spannweite der Flügel beträgt 50 bis 55 Millimeter. Der weibliche Zitronenfalter wird oft mit dem Kohlweißling verwechselt. Dieser fliegt jedoch noch nicht im Frühjahr. Darum sind alle weißen Falter im zeitigen Frühling weibliche Zitronenfalter. 

Die Zitronenfalter gehören zur Familie der Weißlinge ( Pieridae) und leben bevorzugt in lichten Wäldern, sind aber auch in Gärten und im Siedlungsbereich anzutreffen. Nach der Paarung legt das Weibchen die Eier einzeln an die Wirtspflanze. Diese ist fast immer ein Faulbaum, kann aber auch Kreuzdorn sein. Nach ein bis zwei Wochen schlüpfen die dunkelgrünen Raupen mit einem seitlichen hellen Streifen. Drei bis sieben Wochen später verpuppt sich die Raupe, wobei kühles, nasses Wetter die Entwicklung verzögert. Im Sommer schlüpfen dann die Falter. Sie gelten als die langlebigsten Falter, da sie ein Jahr alt werden. Sie überwintern als voll entwickeltes Insekt fast ungeschützt in Bodennähe, um dann im zeitigen Frühjahr wieder als erstes das Ende des Winters anzeigen.

Gut getarnt am Löwenzahn

Gut getarnt ist dieser Zitronenfalter am Löwenzahn (Bild: Heike Nedo)

Gedicht zum Zitronenfalter

Zitronenfalter im April

Grausame Fruehlingssonne,
Du weckst mich vor der Zeit,
Dem nur in Maienwonne
Die zarte Kost gedeiht!
Ist nicht ein liebes Maedchen hier,
Das auf der Rosenlippe mir
Ein Troepfchen Honig beut,
So muss ich jaemmerlich vergehn
Und wird der Mai mich nimmer sehn
In meinem gelben Kleid.

Eduard Mörike

Auffälliges Tagpfauenauge

Tagpfauenauge Das Tagpfauenauge schmückt seine rotbraunen Flügel mit vier leuchtenden Augenflecken in Schwarz, Blau und Gelb. Diese sollen seine Feinde verwirren. Klappt der Falter seine Flügel zusammen, wird er durch die schwarze Unterseite beinahe unsichtbar. Das Tagpfauenauge ist mit ungefähr sechzig Millimeter Flügelspannweite größer als der Zitronenfalter. Das Weibchen legt 50 bis 200 Eier bevorzugt an die Große Brennnessel (Urtica dioica), selten aber auch an andere Brennnesseln, Hopfen oder Johannisbeeren. Zwei bis drei Wochen später schlüpfen kleine weißgrünliche Raupen, die sich mehrfach häuten und später schwarz mit weißen Punkten sind, sowie durch dornige Borsten auffallen. Sie kommen oft gesellig vor, solange, bis sie sich zum Verpuppen vereinzeln. Aus den gelblichen Stützpuppen schlüpft nach zwei Wochen das ausgewachsene Tagpfauenauge. Die Falter kann man in zwei Generationen beobachten. Die ersten fliegen von Juni bis August und die späteren von August bis Oktober. Die erste Generation durchlebt dabei je nach Wetterlage von Juni bis Oktober eine so genannte Diapause, d.h. sie durchleben eine Ruhephase. Da die ausgewachsenen Tagpfauenaugen wie die Zitronenfalter den Winter im geschützten Unterschlupf verbringen, gehören sie ab März zu den Frühjahrsboten.

Kleiner Fuchs

Der Kleine Fuchs gehört wie das Tagpfauenauge zu den Edelfaltern (Familie Nymphalidae) und kommt mit rostbraunen Flügeln daher, die sich am Rand mit einem blauschwarzem Saum schmücken. Die Vorderflügel zeigen ein schwarz, gelb und weißes Fleckenmuster. Mit 40 bis 50 Millimeter Flügelspannweite ist er der kleinste Vertreter der drei beschriebenen Arten. Der Kleine Fuchs kommt in beinahe allen Lebensräumen zurecht und ist daher noch oft zu beobachten. Auch das Weibchen des Kleinen Fuchses legt seine Eier an die Große Brennnessel. Da diese besonders gut in stickstoffhaltigem Boden wächst, sind die Schmetterlinge in deren Nähe besonders häufig. Die dunklen bis schwarzen Raupen zieren sich mit doppelten gelblichen Längsbinden und leben gesellig. Sie verpuppen sich ebenfalls in Stützpuppen, aus denen ca. vier Wochen später ein Kleiner Fuchs schlüpft. Auch er bringt zwei Generationen hervor, überwintert wie das Tagpfauenauge und ist der dritte Frühlingsbote unter den heimischen Schmetterlingen.

Der Kleine Fuchs auf einer Blüte der Winterheckenzwiebel (Bild: Heike Nedo)

Jungfernkinder - hübsche Nachtfalter

Die Vertreter der Jungfernkinder sind hübsche Falter, die zu den Spannern zählen und diese wiederum zu den Nachtfaltern. Das Foto entstand in unserer Wohnung im Februar und laut Wiki sind die Falter tatsächlich schon sehr früh im Jahr unterwegs. Der Begriff Nachtfalter umfasst nicht etwa eine Gruppe von Faltern, die miteinander verwand sind. Es sind einfach alle die, die nicht zu den Tagfaltern gehören. Ein Nachtfalter ist daher auch nicht unbedingt nachtaktiv. Jungfernkinder fliegen tagsüber. Je nach Art mögen sie Birken oder Pappeln und auch Weiden. Hier fliegen sie die blühenden Weidenkätzchen an. Ihre Hauptflugzeit fällt in den März und April. Sie überwintern meistens als Puppe.

Es gibt mehrere Arten von Jungfernkindern. Das Foto zeigt laut Insektenforum.com entweder das Große oder Kleine Jungfernkind, also entweder Archiearis parthenias (an Birken lebend) oder Boudinotiana puelle. 

Quellen:
Insekten Mitteleuropas – Autorenkollektiv Prof. Dr. Sedlag – Neumann Verlag
Urania – Tierreich – Wirbellose II – Urania Verlag
Insektenbox.de und natur-lexikon.com

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