"Es war einmal ... Der Mensch" - komplett auf DVD

Udo Jürgens "Tausend Jahre sind ein Tag"

Der französische Fernsehproduzent Albert Barillé hätte sich wohl nicht träumen lassen, welchen Kult er dereinst mit der seltsam betitelten Zeichentrickserie namens "Es war einmal... Der Mensch" auslösen würde. Doch die französisch-japanische Co-Produktion aus dem Jahr 1978 schaffte das, was kaum einer anderen Zeichentrickserie gelingen sollte: Sie war gleichermaßen ein Publikums- wie auch Kritikererfolg.

Begründen lässt sich dies nicht mit den selbst nach damaligen Maßstäben eher durchschnittlichen Animationen, sondern der Idee, geballtes Wissen auf witzige und unterhaltsame Weise zu vermitteln. Denn Albert Barillé nahm das anvisierte Publikum, Kinder und Jugendliche, sehr ernst, anstatt sie als unreif für anspruchsvolle Inhalte zu betrachten, wie dies leider auch heute noch oftmals geschieht.

Als "Es war einmal... Der Mensch" 1980 erstmals im deutschsprachigen Raum über die Mattscheibe flimmerte, sorgte sie aufgenblicklich für große Begeisterung - nicht nur bei jungen, sondern durchaus auch bei älteren Zuschauern. Beginnend mit dem Titellied "Tausend Jahre sind ein Tag" von Udo Jürgens, über die liebevoll gestalteten Animationen und witzigen Figuren bis hin zu den vermittelten Inhalten: Diese Zeichentrickserie machte und macht einfach Spaß!

 

DIe Geschichte der Welt in 12 Stunden

Dabei nimmt sich die Serie schier Unmögliches vor: In knapp 12 Stunden (26 Episoden) die Geschichte der Welt und vor allem der Menschheit zu erzählen. Von der Entstehung der Erde und der ersten primitiven Organismen führt die Reise über die Dinosaurier hin zu den Urahnen der Menschen und schließt mit einem hoffnungsfrohen Ausblick auf die Zukunft. Natürlich können angesichts der gebotenen Kürze selbst ganze Epochen oder Zeitalter nur kurz angerissen werden. Trotzdem bieten die Episoden einen guten Überblick und animieren den Zuschauer, sich detaillierteres Wissen zu verschaffen.

"Es war einmal... Der Mensch" reflektiert den damals aktuellen Wissensstand, was klarerweise zu einigen kleineren Diskrepanzen führt, wenn man die Inhalte mit dem modernen Wissen abgleicht. Der größte Verdienst dieser Serie liegt aber gerade darin, Neugierde für diverse Forschungsgebiete, für die Anthropologie oder geschichtliche Vorgänge zu wecken, ohne selbst jüngste Zuschauer zu überfordern.

 

Perfekte Synchronisation durch Josef Meinrad

Nicht unwesentlich am Erfolg beteiligt war die perfekte Synchronisation. Sämtliche Rollen wurden jeweils passend ins Deutsche übersetzt, allen voran die Figur des Maestro, vom österreichischen Kammerschauspieler Josef Meinrad leidenschaftlich und stets gewitzt gesprochen. Ungewöhnlich war und ist bei dieser Serie die gehobene, oftmals geschliffene Sprache, die ohne vulgäre Ausdrücke oder gar Schimpfwörter auskam. Leider bis dato ein Novum bei kindgerechten Sendungen.

 

Weitere "Es war einmal"-Serien

Dem erfolgreichen Konzept von "Es war einmal... Der Mensch" folgend, wurden einige weitere, ähnliche Serien entwickelt. Auf Deutsch erschienen bislang:

  • Es war einmal… der Weltraum
  • Es war einmal… das Leben
  • Es war einmal… Amerika
  • Es war einmal… Entdecker und Erfinder
  • Es war einmal… die Entdeckung unserer Welt

Allen diesen von Albert Barillé entwickelten Reihen ist eines gemeinsam: Sie vermitteln wichtiges Wissen auf unterhaltsame und witzige Weise und fördern die Neugierde der Zuschauer, gleich welchen Alters. Ein gar nicht hoch genug zu würdigender Verdienst!

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