Der sportliche Teil der Fahrradtour beginnt direkt an der Rheinfähre in Gernsheim. Hier kann man auch erst noch einen Blick auf das 1893 erbaute Fährhaus werfen. Dann geht es weiter, Richtung Südwesten an den Naturschutzgebieten Rosengarten und Hammer Aue vorbei.

Kernkraftwerk Biblis

Bereits aus der Ferne ragen die hohen Kuppeln des Kernkraftwerkes Biblis zwischen den Bäumen hervor. Nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima, deren Unfallserie am 11. März 2011 begann, wurde das Kernkraftwerk zuerst zwangsweise abgeschaltet, in 2012 dann endgültig stillgelegt. Die RWE Power AG, als Eigentümerin, hat nach der Stilllegung der Anlage den Abriss des Kernkraftwerkes beantragt.

Nach dem Kernkraftwerk kommt man in den Steiner Wald von Nordheim, in dessen Mitte sich Burg Stein, beziehungsweise die Überreste einer Festung davon, befindet. Erst 1957 wurden die Fundamente der im 17. Jahrhundert völlig zerstörten Burg bei Ölbohrarbeiten wiederentdeckt. Wer mag, kann nach dem Steiner Wald von Nordheim im Restaurant "Zur Rheinfähre", direkt am Rhein, eine Rast einlegen.

Die Nibelungenstadt Worms

Weiter geht es zum Endspurt in die Nibelungenstadt Worms. Über die Nibelungenbrücke, an deren Ende sich direkt der Nibelungenturm befindet, gelangt man in die Stadt. Hier gibt es so viele Möglichkeiten, Worms zu erkunden, dass man vor dem Start der Tour bereits festgelegt haben sollte, welche Punkte man gesehen haben möchte.

Nach der Brücke rechts kommt man zum Hagendenkmal, direkt am Rhein. Es erinnert daran, dass Hagen von Tronje, der Sage nach, den Nibelungenschatz im Rhein versenkt hat. Ebenfalls an die Mythen und Sagen erinnern der Siegfriedbrunnen am Marktplatz und Siegfrieds Grab am Torturmplatz, wo sich auch das Nibelungenmuseum befindet. In der Fußgängerzone gibt es dann noch den Nibelungenbrunnen, auf dem Szenen der Nibelungensage dargestellt sind.

Die Stadt Worms bietet drei ausgeschilderte Radwege an:

  • Salier-Radweg und Rheinterrassenroute (gelb)
  • Barbarossa-Radweg (rot)
  • Veloroute Rhein (blau)

Auf eigene Faust kann man sich jedoch die Punkte herauspicken, zu denen man auf alle Fälle möchte.

Aber nicht nur durch die Nibelungensage und die jeden Sommer stattfindenden Nibelungen-Festspiele ist Worms bekannt. Viele geschichtsträchtige Denkmäler und Museen sind Zeitzeugen von Geschehnissen in der Stadt. Das Lutherdenkmal steht dafür, dass Luther sich im Jahr 1521 in Worms klar zu seiner Überzeugung bekannte und so den Grundstein zum modernen christlichen Glauben legte. Das Ludwigsdenkmal steht für den Großherzog Ludwig IV. (1837-1892).

Architektonische Kunstwerke

Dom in Worms (Bild: Pixabay)

Auch wer sich für kirchliche Bauwerke interessiert, kommt auf seine Kosten. Neben dem Dom St. Peter, dem Dominikanerkloster und Stiftskirche St. Paulus, können noch einige weitere kirchliche Bauten besichtigt werden. Aber nicht nur das Christentum hat Worms geprägt. Auch das Judentum ist hier fest verankert. Einblick in die jüdische Geschichte bietet das jüdische Museum im Raschi-Haus.

Jüdischer Friedhof (Bild: Pixabay)

Das Auf und Ab der Wormser Geschichte ist dargestellt auf dem Schicksalsrad, das auf dem Obermarkt steht. Wer sichergehen möchte, nichts vom ehemaligen Zeitgeschehen zu verpassen, sollte eine Stadtführung buchen, da die Geschichte von Worms wirklich sehr vielfältig ist und lange in die Vergangenheit zurück reicht.

Wem die ganzen geschichtlichen Hintergründe zuviel werden, kann sich aber auch einfach nur in einer der Grünanlagen oder der Rheinpromenade entspannen, oder dem Tiergarten in Worms einen Besuch abstatten. Wer noch mit dem Fahrrad zurück radeln will, sollte auf jeden Fall die Zeit im Auge behalten, die beim Anblick dieser Vielfalt nur zu rasch vergeht. Doch zum Glück gibt es ja auch reichliche Übernachtungsmöglichkeiten, die man schnell unter booking.com (Werbung) finden kann. Oder man nimmt die Bahn, um zurück nach Hause zu kommen. Der Hauptbahnhof liegt ja nicht allzu weit entfernt von allem.https://pagewizz.com/fahrradtour-plus-kultur-von-gernsheim-nach-worms-31408/

Ajerrar, am 20.08.2014
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Bildquelle:
I. Ajerrar (Wenn der Urlaub zum Albtraum wird - Anspruch auf Preisminderung)

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