Fairtrade – Fair Play: die Grundsätze

Die Fairtrade-Standards beziehen sich auf soziale Komponenten, wie die Arbeitsbedingungen und die Nachhaltigkeit der Projekte, auf den Handel, bei dem Mindestpreise festgelegt und langfristige Handelsbeziehungen aufgebaut werden und auf den Umweltschutz während der Produktion. Ethische Maßstäbe, wie das Verbot von ausbeuterischer Kinder- oder Zwangsarbeit zählen ebenso zu den Fairtrade-Standards wie die Forderung nach möglichst geringem Einsatz an Agrochemikalien in der Landwirtschaft.

Produzenten und Händler werden nach diesen Standards zertifiziert und von unabhängigen Landesorganisationen auf deren Einhaltung überprüft. Aber weder die einzelnen Länderorganisationen von Fairtrade selbst, noch die Dachorganisationen FLO und FLO-CERT, die diese Standards festlegen und die Zertifizierungen vergeben, handeln selbst mit Waren.

Produkte die in der Fairtrade Organisation gehandelt werden

Bananen sind mit einem Anteil von rund 32 Prozent nach wie vor das wichtigste Produkt, das von der Fairtrade Organisation betreut wird, gefolgt von Kaffee und Schokolade, bzw. Kakao als Rohstoff. Auch Fruchtsäfte und fair gehandelte Blumen, vornehmlich Rosen, boomen bei Fairtrade. Die Produktpalette erfährt jährlich eine starke Erweiterung. Mittlerweile sind auch Reisprodukte, Bio-Öle, Tee, Rohrzucker, Bio-Nüsse, Textilien und sogar Sportbälle im Fairtrade-Sortiment. Produkte, die mit dem Fairtrade-Gütesiegel versehen sind, sind längst nicht mehr nur in Dritte-Welt-Läden zu finden. Vom Diskonter bis zum Supermarkt bieten immer mehr große Handelsketten die fair gehandelten Produkte mit dem blau-grünen Logo auf schwarzem Grund an. Auch die Gastronomie - von Restaurants und Hotels bis zu internationalen Kaffeehausketten wie Starbucks - setzt zunehmend auf fairen Kaffee und andere fair gehandelte Lebensmittel.

Wie die Produzenten von Fairtrade profitieren

Die Produzenten, die sich vornehmlich in Afrika, Asien und Lateinamerika befinden, profitieren in nachhaltiger Weise von ihrer Teilnahme an Fairtrade. Kleinbauern mussten sich früher oft gegen übermächtige Großhändler behaupten, die die Preise drückten, verspätet bezahlten oder bestimmte Mindestabnahmemengen forderten. Auch der Verkauf ihrer Ernte auf Auktionen barg viel Risiko, denn man war, unabhängig von der Höhe der Produktionskosten, von der Entwicklung der Weltmarktpreise und von Spekulanten abhängig.

Den Bauern, die von Fairtrade zertifiziert sind, wird ein Mindestpreis garantiert, der die Produktionskosten deckt und darüber hinaus der Familie des Bauern ein fixes Einkommen sichert. Lieferverträge werden langfristig geschlossen, was den Produzenten zusätzliche Sicherheit bietet. Im Gegenzug dazu verpflichten sich die Bauern dazu, auf den Einsatz von Pestiziden und genmanipuliertem Saatgut zu verzichten und ihre Kinder statt zur Arbeit aufs Feld in die Schule zu schicken. Zertifizierte Händler zahlen den Produzentenorganisationen außerdem eine Prämie für gemeinnützige Projekte, wie Schulen, Manufakturen oder medizinische Einrichtungen.

Welche Vorteile hat der Konsument von Fairtrade Produkten?

Auf den ersten Blick zahlt der Konsument für Fairtrade-Produkte einen mitunter etwas höheren Preis. Das die Produkte trotzdem eine breite Akzeptanz erfahren und verstärkt nachgefragt werden, wie die aktuellen Wachstumszahlen belegen, erklärt sich vermutlich mit dem zunehmenden Umwelt- und sozialem Bewusstsein. Das Fairtrade-Konzept ist nicht nur eine Form der nachhaltigen Entwicklungshilfe, sondern auch ein Schritt in Richtung Ökologisierung der Landwirtschaft in Afrika, Lateinamerika und Asien. Produkte mit dem Fairtrade-Logo sind frei von genmanipulierten Inhaltstoffen und stammen aus biologischer Landwirtschaft. Damit tut man sich auch als Konsument etwas Gutes.

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